Quelle: www.unsertirol24.com

Großflächige Stromausfälle in Folge von Naturkatastrophen, Störfällen oder einer Überlastung des Stromnetzes sind selten. Kommt es jedoch zum Blackout, sind die Folgen weitreichend. Um die Betankung der Einsatzfahrzeuge und somit die Hilfe im Katastrophenfall gewährleisten zu können, hat das Land Tirol nun landeseigene Tankstellen mit einer Notstromversorgung ausgestattet.

„Wir verfügen in Tirol und in Österreich über ein äußerst stabiles und ausfallsicheres Stromnetz. Aber auch wir sind nicht vor Störfallen und großflächigen Blackouts gefeit und müssen uns auf den Ernstfall vorbereiten“, erklärt Zivil- und Katastrophenschutzreferent LHStv Josef Geisler. Weil ohne Strom auch keine Zapfsäule funktioniert, hat das Land Tirol nun sechs über ganz Tirol verteilte Landestankstellen mit einer Notstromversorgung ausgerüstet. „Damit ist bei länger anhaltenden Stromausfällen die Treibstoffversorgung von Einsatzfahrzeugen und anderen wichtigen Fahrzeugen etwa für die Schneeräumung gesichert“, führt Geisler aus.

Tirolweit elf Tankstellenmit Notstromversorgung

Zusätzlich zu den Landestankstellen in Innsbruck, Zams, Reutte, Zell am Ziller, St. Johann i.T. und Lienz verfügen auch die Tankstellen an den ASFINAG-Standorten in St. Jakob a. A., Plon, Wörgl, Vomp, Zirl und Imst über eine Notstromversorgung. Die im Herbst in Betrieb gehende Straßenmeisterei des Landes in Haiming erhält ebenfalls eine notstromversorgte Tankstelle.

Auch bei der Kommunikation der Einsatzkräfte hat das Land Tirol bereits eine ausfallssichere Zweitanbindung über Richtfunk geschaffen.

Nach einem Blackout sieht das Netzwiederaufbaukonzept den Aufbau eines autarken Inselbetriebes in Tirol mit Tiroler Großkraftwerken vor. Alle Verbindungen des Tiroler Übertragungsnetzes zu anderen Netzen werden unterbrochen. Tirol ist in der glücklichen Lage, vorübergehend den Strombedarf durch Tiroler Wasserkraft decken zu können.

„Auf Ebene der Einsatzorganisationen, des Landes und des Netzbetreibers sind wir sowohl für kleinere Stromausfälle als auch für ein Blackout gerüstet. Aber auch die Zivilbevölkerung sollte sich vorbereiten“, empfiehlt Zivil- und Katastrophenschutzreferent Josef Geisler. Das Land Tirol hat dazu ein entsprechendes Merkblatt erstellt.

Kommentar

Ja, Österreich ist eine Insel der Seeligen … Tirol hat nun wohl mehr notstromversorgte Tankstellen als ganz Deutschland … Aber Achtung, auch wenn sich Österreich und Tirol rasch wieder mit Strom versorgen können, bedeutet das noch lange nicht, dass die restliche Versorgung auch funktionieren wird. Denn viele Produktions- und Logistikprozesse sind hoch synchronisiert und transnational organisiert. Daher ist der letzter Punkt – die persönliche Vorbereitung – besonders wichtig, wenngleich das angeführte Merkblatt Richtung Eigenvorsorge/Eigenbevorratung noch ausbaufähig ist. Der Punkt: Ein Stromausfall ist KEIN Notfall darum melden Sie diesen NICHT unter den Notfallnummern für Feuerwehr, Rettung oder ähnliches. ist aber sehr wichtig.

Auch in Niederösterreich wurden die Tankstellen der Straßenmeisterein mit einem Notstromeinspeisepunkt ausgerüstet.

Siehe auch Studie Treibstoffversorgung der Einsatzkräfte im Katastrophenfall