Beispiele für eine Blackout-Vorsorge

Unternehmen, Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS)

Energieautarkes Hotel

Wir versorgen uns in Eigenregie und ohne öffentliches Netz mit Energie – also mit Wärme, Kälte und natürlich Strom. 

40 kW BHKW, 118 kWp PV, 500 kWh Batteriespeicher mit 200 kW Leistung, Wärme- und Kältespeicher

www.haffhus.de

Fleischerbetrieb in Salzburg

Sollte sich ein Blackout abzeichnen und die Kühlkapazitäten nicht mehr ausreichen, wird der Kühlwagen befüllt und in Absprache mit der Feuerwehr beim dortigen Notstromaggregat angehängt. Damit können wichtige Ressourcen für die Versorgung gesichert werden.

Legehennenbetrieb Eder

Versorgung von BOS

Im Zuge einer Blackout-Vorsorgeplanung in einer kleineren Stadt wurde mit dem örtlichen Lebensmittelhändler abgesprochen, dass die vorhandenen Ressourcen den BOS zur Verfügung gestellt werden.

Anmerkung: Dieses Beispiel zeigt einmal mehr, dass man einfach einmal miteinander reden muss. Dann finden sich oft einfache Lösungen. Wenn das aber nicht vorher abgesprochen ist, wird das kaum funktionieren.

Einzelpersonen

Autonomes Einfamilienhaus

Herr Spitz (C.B.I. – Consulting GmbH) hat mir folgende Aufstellung bzw. seine Überlegungen für sein autonomes Einfamilienhaus zur Verfügung gestellt:

Aufbau eines Einfamilienhauses energietechnisch mit den verwendete Komponenten:

  • ~5 kW Photovoltaik am Dach und Wand mit Ausrichtung von Ost nach West
  • 6 kW Wechselrichter mit Batteriespeicher, Netztrennung und Notstromumschaltung
  • 5 kW BHKW betrieben mit Erdgas
  • Solaranlage mit südlicher Ausrichtung für Warmwasserbereitung
  • Kachelofen wasserführend mit Notkochstelle
  • Werkstattofen im Keller zur Notheizung
  • Küche mit Gasbrenner auf Flüssiggas
  • Beleuchtung im ganzen Haus auf LED Basis zur Reduktion des Energiebedarfs
  • Getrennter Stromkreis für eine Notversorgung (Licht, Kühlung, Pumpen, …)
  • Normaler Stromkreis für normalen Betrieb (Kompressor, Konvektomat, Sauna, Server, LED Bänder, …)

Getroffene Maßnahmen, um auch bei Stromausfall / Problemen mit der Wasserversorgung leben zu können:

  1. Regenwassertank zum Waschen mit einem Speicher von 7,0 m³
  2. Brauchwassertank für Toiletten und Garten mit 4,5 m³ (wiederverwendetes Grauwasser)
  3. 3 komplett getrennte Wasserversorgungskreise (Trinkwasser, Regenwasser und Brauchwasser)
  4. Wasseraufbereitung mit Keramikfilter und Aktivkohle für Notfälle
  5. Lagerraum für Lebensmittel und Getränke im Keller (Notversorgung für mind. 30 Tage wird aufrechterhalten)
  6. Lager für Gasflaschen im Carport
  7. zusätzliche Möglichkeit von Notstromeinspeisung

Steuerung und Maßnahmen beim Blackout: (eigene Maßnahmen, Hilfe in der Organisation der Gemeinde selbstverständlich)

  1. Energiemanagement über LOXONE (Strom und Wärme)
  2. Automatische Wegschaltung stromfressender Verbraucher
  3. Automatische Verdunklung bei Blackout und nur mehr Notbeleuchtung
  4. Manuelles verschalten der Wasserversorgung auf Notbetrieb und Inbetriebnahme der Filtereinheiten
  5. Kontrolle des Fluchtrucksackes (inkl. Katadyn Wasserfilter für mobile Wasserversorgung)
  6. Kontrolle und Service des Fluchtfahrzeuges

Für Gemeinden:

  1. sollte nicht nur ein Maßnahmenkatalog erstellt werden, sondern eine Art Check-/ ToDo Liste für den Ernstfall [siehe auch den Leitfaden für Gemeinden]
  2. Kommunikation ev. über Satellitentelefon andenken (Vernetzung der Bürgermeister und  Landesleitstelle) [Bei Satellitentelefon mit SIM-Karten Betreibern aus dem betroffenem Gebiet ist mit Problemen zu rechnen!]
  3. Treibstoffversorgung über Bauhöfe / lokale Fuhrunternehmer / Landwirte / Lagerhäuser (damit keine Abhängigkeit vom Internet)
  4. Vorhalten von Notstromaggregaten und entsprechendem Treibstoff (in IBC-Containern)
  5. Absperren der Trinkwasserversorgung innerhalb von 5h um den Brandschutz zu gewährleisten und um zu vermeiden, dass die Rohre aufgrund des Alters kollabieren
  6. Verankerung und Planung von Notfrequenzen für die Radioversorgung [siehe Leitfaden Notradiosender]
  7. Planung und Bereitstellung von Frequenzen im Betriebsfunkbereich um die lokale Kommunikation zu ermöglichen
  8. Versorgung der Einsatzkräfte mit warmen Essen und Getränken (wo kann ohne Strom gekocht werden)
  9. Lebensmittelbevorratung im Krisenfall (Kühlung, Verteilung, Abrechnung)
  10. Wo können sich im Winter die Einsatzkräfte aufwärmen

Buch „Autarkie – Leben in Freiheit“

von Franz Spreitz und Lukas Pawek:

Das Buch unterstützt den Umstieg auf ein energieautarkes Leben. Mit in der Praxis seit Jahren zu 100 % selbst geprüften Möglichkeiten. Ausgezeichnet mit dem österreichischen Solarpreis 2018 und bereits weit über 1.000 Mal verkauft, richtet es sich an Energie-Neulinge ebenso wie Profis. Franz Spreitz lebt mit seiner Familie bereits seit über 20 Jahren in einem stromautarken Haus. Lukas Pawek hat sein Wochenendhaus auf eine Energieautarkie umgerüstet. Beide zeigen täglich auf, was viele Menschen in der Vergangenheit und zum Teil nach wie vor für nicht möglich hielten. Infos zum Buch: www.autarkie.at