Was so alles schief gehen kann und geht
Auf dieser Seite werden anonymisierte Vorfälle gesammelt, die eigentlich nicht passieren hätten dürfen. Sie zeigen alltägliche Probleme auf und lassen damit den einen oder anderen Rückschluss auf die weitreichenden Folgen eines möglichen Blackouts zu.
Winston Churchill
„Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst.
Er gibt auch anderen eine Chance.“
Normal Accident Theory
(Auszug Wikipedia) Charles Perrow, US Organisationstheoretiker und Soziologe, wurde in den 1980er durch Normal Accidents: Living With High Risk Technologies bekannt. Darin entwickelt er die Vorstellung, dass katastrophale Ereignisverkettungen in komplexen Systemen wahrscheinlich nicht vollständig bzw. nicht dauerhaft zu vermeiden sind. [Siehe dazu auch das aktuelle Buch: Der Seneca.Effekt: Warum Systeme kollabieren und wie wir damit umgehen können; Der Kollaps von komplexen Systemen ist ein Designbestandteil, weil anders keine Weiterentwicklung möglich wäre!]
Im Kern der Überlegungen Perrows steht die Theorie der Normalen Katastrophen. Katastrophenartige Unfälle sind demnach insbesondere in eng gekoppelten und komplexen Systemen unvermeidbar. In diesen Fällen kann einzig die Interaktion multipler Fehler den Unfall erklären. Perrows Theorie sagt voraus, dass Fehler auf verschiedenartige und unvorhergesehene Weisen auftreten können, die fast unmöglich vorhersagbar sind (Nichtlinearität).
Die wesentliche Differenz besteht für Perrow in den industriellen und technischen Umwelten der Organisation. Je nach Kerntechnologie variiert die Wahrscheinlichkeit, mit der eine undurchschaubare und deswegen schwer zu kontrollierende Ereignisverkettung eintritt, an deren Ende ein katastrophales Ereignis stehen kann.
Hauptursachen für Katastrophen:
- Mangelhafte Fehlerfreundlichkeit
- Trotz, wenn nicht sogar wegen der hohen Sicherheitstechnik
- Menschliches Fehlverhalten – Übersteuerung
Jedoch ist dabei zu berücksichtigen:
Es wird also klar, daß Unfälle und Katastrophen nicht in Einzelfällen und nur aufgrund von menschlichem Versagens auftreten. Sondern die Wahrscheinlichkeit eines Störfalls, der zu einem Unfall oder einer Katastrophe wird, steigt mit zunehmender Komplexität und Kopplung eines Systems. Je komplexer und je enger gekoppelt ein System ist, umso effizienter ist es auch. Aber in gleichem Maße steigt die Wahrscheinlichkeit eines unvermeidbaren Unfalls, der aufgrund der komplexen Interaktion der Komponenten nicht oder kaum beherrschbar ist. Katastrophen sind also normal, ihnen kann nur versucht werden durch Antizipation der möglichen Folgen in alle Richtungen entgegenzuwirken. Aufgrund der unvorhersehbaren Wechselwirkungen wird man sie aber nie sicher machen können. Wenn Unfälle aber unvermeidbar sind, muß man sich entscheiden bei welchem Nutzen man, welche Risiken, in Kauf nehmen will. (Quelle: Ortwin Renn – Normale Katastrophen nach Perrow, 2001; siehe auch Das Risikoparadox)
Daher führt die zunehmende technische Vernetzung zu steigenden systemischen Risiken mit kaum absehbaren Auswirkungen, was insbesondere bei der Auseinandersetzung mit dem Thema „Blackout“ klar wird. Man öffnet hier die Büchse der Pandora.
Murphy-Liste
Im weitesten Sinne handelt es sich hier auch um eine Murphy-Liste, die sich an Murphy’s Law orientiert – „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen“. Es ist eine auf den US-amerikanischen Ingenieur Edward A. Murphy, jr. zurückgehende Lebensweisheit, die eine Aussage über menschliches Versagen bzw. über Fehlerquellen in komplexen Systemen macht. Möchten Sie eine Erfahrung beisteuern? Schicken Sie mir bitte einfach ein Mail an Danke!
Zusätzliche Beispiel gibt es unter dem Tag Erfahrungen z.B.Unserer medizinischen Versorgung fehlt es an der notwendigen Robustheit
# | Vorfall |
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1 | Organisatorische Mängel
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2 | Fehlende ProzesseKeine definierten Anleitungen für das Herunterfahren und Neustarten:
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3 | Keine realitätsnahen ÜbungenImmer wieder zeigt sich, dass viele Fehler durch realitätsnahe Übungen rechtzeitig entdeckt und beseitigt werden könnten. Das beginnt im Kleinen, ob etwa Geräte an der richtigen Steckdose angeschlossen sind und setzt sich fort bis zu realitätsnahen Krisen(stabs)übungen, um geänderte Abläufe und Rollen zu üben und einzuspielen. Gerade Krisenorganisationen erfordern ein anderes Denken und Handeln (hierarchisch), dass im Alltag meist nicht zum Einsatz kommt, aber in der Krisenbewältigung ganz entscheidend ist. Viele Fehler passieren darüber hinaus durch eine nicht vorbereitete Krisenkommunikation, die sich in der Regel nicht mit der gewöhnlichen Öffentlichkeitsarbeit/PR deckt. |
4 | IntensivstationBachelorarbeit "Die Versorgungsdienstleistungen einer Intensivstation während eines Blackouts" von Philipp Lorenz
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5 | AlarmierungDurch den zeitnahen Ausfall der Handynetze müssen auch erhebliche Probleme bei der Alarmierung erwartet werden. Die Stadtentwässerung Dresden hat daher folgenden Lösungsweg gewählt, der derzeit noch weiterentwickelt wird, um auch eine Nachalarmierung/Ablöse sicherstellen zu können: Für die Kommunikation haben wir verschiedene Bausteine, die zusammenwirken müssen, da wir leider (noch) keine Funklösung für das gesamte Stadtgebiet haben. Als größte Herausforderung sehen wir die Erstalarmierung der Bereitschaftsdienste und Führungskräfte in der Nachruhephase an, um in der ganz wichtigen „goldenen ersten Stunde“ bereits einsatzfähig zu werden. Wir haben dafür den früheren City-Ruf wiederentdeckt. Das System wird (zumindest in Deutschland) weiterhin von der Firma e*message betrieben (https://www.emessage.de/). Da die Rufempfänger jedoch üblicherweise über die normalen Festnetz- und Mobiltelefonsysteme alarmiert werden, haben wir mit dem Anbieter einen Sonderweg finden können. Wir unterscheiden dabei nach einem Einzelalarm im normalen Störungsfall und dem Gruppenalarm z.B. im Falle eines Blackout. Dazu wird vom Schichtleiter in unserer ständig besetzen Leitwarte ein Alarmknopf gedrückt, über den sofort alle Geräte gleichzeitig den Alarm erhalten. Die Übertragung erfolgt in diesem Fall über ein separates Satellitenterminal in die Zentrale von e*message und wird von dort über ein eigenes Funksystem verteilt. Sowohl unsere Zentrale als auch die einzelnen Sender von e*message verfügen über eine ausreichend große USV-Anlage bzw. Notstromversorgung, so dass das Zeitfenster für die Alarmierung der Mitarbeiter ausreichend groß ist. Die Mitarbeiter erkennen diesen Sonderalarm an einer definierten Anzeige im Display des Rufempfängers und begeben sich ohne vorherigen Rückrufversuch unverzüglich ins Unternehmen. Auf diese Weise können innerhalb der ersten Stunde etwa 10 Mitarbeiter zusätzlich zum Schichtdienst zum Einsatz kommen. Das System ist bereits installiert und wir werden in Kürze mit der praktischen Nutzung beginnen. Wir werden in diesem Jahr drei Blackout-Übungen durchführen. Neben dem Inselbetrieb der Kläranlage und dem Notstromtest einer Kette von Pumpwerken, die geplant vorbereitet werden, soll es auch einen unangekündigten Test als Alarmierungsübung geben. Die Nutzung von Stromausfallmeldern haben wir diskutiert. Das kann für kleinere Betreiber sicherlich eine einfache und kostengünstige Lösung sein. Wir haben aber darauf verzichtet, da diese dann bei jedem kurzen und räumlich eng begrenzten Stromausfall Alarm auslösen. Außerdem können wir die Nutzung dieser Geräte kaum beeinflussen und kontrollieren. Deshalb haben wir uns für die aufwendigere aber in unser bestehendes Bereitschaftssystem integrierbare Lösung entschieden, deren Funktion wir testen können. Mit Ihrer Sicht auf die Mitarbeiterverfügbarkeit haben Sie wohl Recht. Wir gehen davon aus, dass zu Beginn des Ereignisses die Einsatzbereitschaft noch groß sein wird, was sich mit der Dauer dann aber mit jedem Wechsel (wir planen 12 Stunden) ändern dürfte. |
6 | Wasserversorgung - UV-EntkeimungsanlagenSiehe dazu den Beitrag Wenig beachtete Sollbruchstelle in der Wasserversorgung bei Blackout In der Praxis: Die Gemeinde hat letztes Jahr ein Notaggregat bestellt für den Trinkwasserbehälter. Denn wenn der UV-Filter das Wasser nicht reinige, stoppe die Wasserversorgung. |
7 | SolarthermieanlageWenn unter Tags bei Sonnenschein ein Stromausfall passiert, funktioniert unter Umständen die Zirkulation in Solarthermieanlagen (Heißwasserkreislauf - Pumpen) nicht mehr. Dadurch kann es binnen Minuten zu einem massiven Anstieg der Wassertemperatur und zur Überhitzung kommen, was zum Öffnen von Überdruckventilen führt. Bei älteren Anlagen besteht die Gefahr, dass Dichtungen kaputt werden (Alterung) und es dann zu einem unkontrollierten Wasserdampfaustritt (> 140°C!) kommt, was lebensgefährlich ist. Quelle: ARD, ab Minute 36:20 |
8 | KrankenhausversorgungKrankenhäuser können sich theoretische beliebig lange mit Notstrom selbst versorgen , solange Diesel nachgeliefert werden kann. Ein Notstrombetrieb ist mit den vorhandenen Treibstoffvorräten in der Regel zwischen 24 und 72 Stunden möglich. Das Problem liegt im Bereich der Versorgung mit medizinischen Ver-und Gebrauchsgütern, Dialysat, Dialysatoren, Medikamenten (Antibiotika , Insulin, uvm.), Essen, ev. Wasser. Offen ist die Frage der Ver - und Entsorgung mit radioaktiven Stoffen, frischer Wäsche oder Müll (zum Teil mehrere Tonnen). Dann aber kommt noch die Entsorgung von Leichen oder Leichenteilen dazu und unendlich viel mehr. Siehe dazu auch den Leitfaden "Der Krankenhausbetrieb im Fall eines weitreichenden Strom- und Infrastrukturausfalls" |
9 | Kanalisation - DresdenBeim Elbehochwasser 2002 wurde das Kanalsystem in Dresden total außer Funktion gesetzt. Durch den Eintritt des Hochwassers in das Kanalsystem hat nichts mehr funktioniert außer Selbsthilfe und Privatinitiative. Anmerkung Stadtentwässerung Dresden: Die Schilderung passt tatsächlich zur Situation 2002, da es bis dahin keinerlei Vorbereitung auf ein derartiges Ereignis gab. Bereits ab 2003 haben wir nach Beseitigung der größten Hochwasserschäden an den Abwasseranlagen jedoch mit der Erarbeitung von Hochwasserkonzepten begonnen und dieser in den nachfolgenden Jahren weitgehend umgesetzt. Ergebnis: 2013 hat die Stadtentwässerung von der Leitung der Uniklinik einen ausdrücklichen Dank für die Bewältigung der Hochwassersituation erhalten. Eben diese Erfahrung der Wirkung von Vorsorgekonzepten motiviert uns zur Auseinandersetzung mit dem Thema Blackout. |
10 | Kanalisation - Unterschätzte Gefahr!?Auch ein österreichisches Unternehmen berichtete von den Folgen einer fehlenden bzw. einer schadhaften Rückstauklappe, die den Rückfluss von Abwässern aus der Kanalisation in das Gebäude verhindern sollte. Hier führte ebenfalls ein Hochwasser zu massiven Schäden. Ein derartiges Szenario muss auch erwartet werden, wenn die Wasserversorgung (wie etwa in Wien: Wasserversorgung selbst bei einem Blackout sicher) funktioniert. Denn im Kanalsystem gibt es viele Hebeanlagen zur Überwindung von Steigungen, die oft nur wenige Stunden gepuffert sind, außer natürlich besonders wichtige und große. Daher ist damit zu rechnen, dass einzelne Häuser geflutet werden, bzw. es zu lokalen Austritten von Abwässern kommt, was wiederum die Seuchengefahr erhöht. |
11 | Heizung40 Minuten Stromausfall: Dadurch, dass ein Stromausfall war, ist in einer Heizung ein Überdruckventil gebrochen. Da ist ein so heißer Wasserdampf aufgegangen, dass wir geglaubt, es ist ein Brand. |
12 | AutobahntunnelDie meisten Haushalte hatten nach wenigen Minuten wieder Strom. Im Gasteiner Tal dauerte es aber knapp 40 Minuten. An der A10 mussten der Tauern- und der Katschbergtunnel gesperrt werden.„In der Überwachungszentrale St. Michael im Lungau, die ja von Mondsee bis Trebesing in Kärnten zuständig ist, merkte man vom Stromausfall nichts“, sagte Franz Bliem von der ASFINAG-Betriebstechnik. „Aber natürlich gibt es in unseren Tunnels eine automatische Rotschaltung, weil wir die Lüftunganlagen nicht betreiben können, weil’s technisch nicht möglich ist, so große Notstromaggregate zu verbauen.“ Nach etwa einer halben Stunde floss der Strom dann wieder - und damit auch der Verkehr. www.kurier.at |
13 | Unterschätzte Supply Chain VerwundbarkeitEin Unternehmen an der 110 kV Ebene verliert bei einem längeren Stromausfall die in Kühlhäusern gelagerten Arznei-Grundstoffe . Es sind bereits dynamische Netzersatzanlagen vorhanden, doch Diesel und Erdgas reichen nicht allzu lange aus (ca. 1 Tag). Ein länger dauernder Ausfall kann damit einige Millionen € an Werten vernichten. Dabei geht es längst nicht nur um den finanziellen Wert, der dabei vernichtet wird, sondern um die massiven Auswirkungen auf die (nicht-elektrische) Versorgungssicherheit! Denn das wird wahrscheinlich kein Einzelfall bleiben und wir haben heute schon laufend Versorgungsengpässe bei der Arzneimittelversorgung, wenn auch aus anderen Gründen. Von den ganzen anderen Bereichen möchte ich gar nicht erst reden. |
14 | WasserkraftwerkDer Neckar trat wegen eines Stromausfalls in Rottenburg über die Ufer: Vier Stunden lang war in Teilen der Rottenburger Kernstadt am Dienstagnachmittag der Strom weg. Von dem Stromausfall war auch das städtische Wasserkraftwerk in der Tübinger Straße betroffen. Ohne Elektrizität funktionierte die automatische Steuerung des Wehrs nicht mehr, sodass offensichtlich nicht genug Wasser abfließen konnte. Zeitweise trat deshalb der Neckar an manchen Stellen der Kernstadt einige Zentimeter über die Ufer. Das Hochwasser richtete laut den Stadtwerken aber keine Schäden an. Quelle: www.tagblatt.de |
15 | NebeneffekteDie Temperatur in einem Rechenzentrum steigt kritisch an. Zunächst herrscht Ratlosigkeit. In weiterer Folge stellte sich heraus, dass die Wasserkühlung nicht mehr richtig funktionierte. Ursache: Es gab einen Stromausfall im benachbarten Gebäude, wo auch die Wasserpumpen installiert waren. Die Wasserpumpen(kühlung) war nicht im Sicherheitskonzept integriert. "Die elektrisch betriebenen Türen ließen sich nicht schließen. Also blieb zunächst keine andere Lösung, als mit viel Personal Kundengespräche an der Eingangstür zu führen." "Nachdem der erste Schreck über die plötzliche Dunkelheit überwunden war, kamen bereits die ersten verärgerten Kunden, die den hauseigenen Parkplatz nicht verlassen könnten. Wir hatten keine andere Möglichkeit, als ganz schnell die Schranke abzuschrauben" "So ganz wohl war ihm aber auch nach der Aktion nicht. Kameras und Sicherheitsschleusen funktionieren nicht – ich hoffe, es ist niemand mehr drinnen, der noch einkauft." |
16 | Redundanzen versagenNach einem Blitzschlag während eines nächtlichen Gewitters setzte die automatische Belüftungsanlage im Stallgebäude aus, sämtliche Notsysteme versagten ebenfalls. 1.770 der mehr als 2.000 dort untergebrachten Mastschweine, Ferkel und Läufer erstickten binnen weniger Stunden wegen Sauerstoffmangel. "Normalerweise hätte in so einem Fall ein Notsystem greifen müssen, das die Fenster automatisch öffnet und einen Alarm per SMS auslöst" |
17 | WasserversorgungEin Softwaredefekt hat dazu geführt, dass sich die Wasserversorgung im Wasserwerk Mödling abgeschaltet hat. Die dafür vorgesehenen Sicherheitssysteme schlugen jedoch nicht automatisch Alarm. Mehrere Sicherheitsstufen wurden nicht aktiviert, der Überwachungsdienst wusste nicht, dass sich die Systeme abgeschaltet haben. Dazu kam, dass es im Pumpwerk Moosbrunn einen Stromausfall gab, der die Pumpe deaktivierte. Ein Mitarbeiter musste am Morgen die Pumpe per Hand wieder in Betrieb nehmen. In den Wasserbehältern wird prinzipiell Wasser für einen Mödlinger Tagesbedarf gespeichert. Von Sonntag auf Montag wurde dieses Speichervolumen verbraucht. Durch den Softwaredefekt haben sich die Behälter aber nicht mehr neu aufgefüllt und waren am Montagmorgen leer. Siehe Mödling stundenlang ohne Wasser |
18 | KettenreaktionQuelle: Rainer v. zur Mühlen VZM GmbH, Bonn
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19 | KettenreaktionQuelle: www.freiepresse.de Ein technischer Fehler im Umspannwerk im mittelsächsischen Niederwiesa ging auch an vielen Stromkunden im Erzgebirgskreis nicht spurlos vorüber. Spannungseinbrüche - Spürbar seien diese durch kurzzeitiges Flackern des Lichtes gewesen. Der Fehler sei konkret 12.06 Uhr aufgetreten. Spannungsstörungen seien aber noch rund 30 Minuten danach feststellbar gewesen. Mit den Auswirkungen hatten Kunden in der Region aber länger zu kämpfen. Erst nach anderthalb Stunden lief in der Waldkirchener Rolle-Mühle die Produktion wieder an. So war durch den Stromausfall unter anderem die Computer-Anlage abgeschmiert, mit der die Getreidemischung gesteuert wird. "Dann funktioniert nichts mehr", so Juniorchefin Anne Rolle-Baldauf. Auch mit der Warenabnahme habe es deshalb Probleme. Bei der Firma Grünperga Papier in Grünhainichen konnten die Maschinen erst nach zwei Stunden Stillstand wieder flott gemacht werden. "Wir mussten zuerst unsere Rohrleitungen auswaschen und das Heizkraftwerk wieder in Betrieb nehmen", berichtete Geschäftsführer Ulf Ender. Durch den Produktionsausfall seien dem Unternehmen mindestens 4000 Euro Schaden entstanden. Ein elektronisches Bauteil eines Rollenschneiders wurde möglicherweise beschädigt, sodass Folgekosten nicht ausgeschlossen sind. Glücklicherweiseseien aber die Aufträge durch den kurzen Stillstand nicht in Gefahr geraten. Im Drogeriemarkt Rossmann in Zschopau fiel der Strom zwar nur kurz aus, doch schalteten sich zunächst die Kassen aus. Schwer betroffen war auch die Commerzbank in Zschopau. "Seit dem Mittag geht hier nichts mehr. Die Server sind ausgefallen. Wir können uns an den Computern nicht mehr anmelden", sagte Filialleiter Nico Richter. Auch die Bankautomaten streikten. |
20 | AlarmanlagenDie Strom-Panne legte den kompletten Hamburger Norden lahm. Am Langenhorner Markt lief minutenlang nur noch die Alarmanlage der Haspa in Dauerschleife – Quelle: www.mopo.de |
21 | FolgeschädenBei der Tankstelle wurde durch eine kurzzeitige Überspannung nach dem Stromausfall das Kassensystem beschädigt. Am Donnerstagabend und auch am Freitagvormittag mussten sämtliche Kunden abgewiesen werden. Quelle: www.pnp.de |
22 | Planungsfehler, KettenreaktionQuelle: Rainer v. zur Mühlen VZM GmbH, Bonn/Sicherheitsberater Nichts ging mehr in Berlin. Um die Mittagszeit des 27. Juni hatten 67.000 Haushalte und etwa 4000 Gewerbegebiete keinen Strom. Der Hammer: die Feuerwehr konnte nicht ausrücken. Aufgrund von Recherche stellte die Redaktion trotz des Mauerns Verantwortlicher fest, dass das kein Einzelfall ist und auch kein Einzelfall bleiben wird. Der festgestellte Planungsfehler scheint fast systemimmanent zu sein. Die Großen Schnellöffnungstore der Feuerwachen werden elektromotorisch betrieben. Herstellerseits sind die Antriebe teilweise so konzipiert, dass der Motor aus der Sicherheit gegen unbefugtes Öffnen von außen, blockieren. Wie bei den privaten Garagentoren auch. In einem der recherchierten Fälle behalf sich Großstadtfeuerwehr dadurch, dass sie den Alarm an die nächste Wache im benachbarten Stadtbezirk weiter gab. Die hatte zwar den gleichen Tortypen, nur waren wegen Wartungsarbeiten an Feuerwehrgerät die Tore zufällig geöffnet und standen dem Ausrücken nicht im Weg. Eine andere Wehr alarmierte die Freiwillige Feuerwehr des benachbarten Landkreises, die händisch zu öffnende Tore hatte. So konnte man den Alarmen folgen. Ein weiteres Problem wurde durch die Stromausfälle deutlich. Am 17.3.2017 gab es einen 5-stündigen Ausfall (2:44-7:30 Uhr) im Berliner Süden. Ca. 35.000 private Haushalte und etwa 1.500 Gewerbebetriebe waren betroffen. Ein Betroffener Leser des Sicherheits-Berater berichtete der Redaktion, dass zu dieser Zeit USV- und Serverwartungen im RZ stattfanden. Die USV war aber noch nicht abgeschaltet. Wie der Teufel es wollte, hatten die Gewerke um 2:30 eine Teambesprechung im Sitzungszimmer außerhalb des RZ. Als der Strom ausfiel wollten sie schnell in den Raum des Notaggregats, das offensichtlich nicht angesprungen war, um es händisch zu starten. Die Zutrittskontrolle klappte nicht. Da die Tür aber auch – wenn auch unter Alarmgabe via Rückmeldekontakt mit einem Schlüssel geöffnet werden konnte, wurde der Werkschutz aufgefordert, schnell mit den Hauptgruppenschlüssel auszuhelfen. Nach Murphy tritt das ein, was eintreten kann. Der externe Wachdienst (ein Aushilfsmitarbeiter) wusste nicht Bescheid, wie er an den Schlüsseltresor kommt. Die 14 Minuten der USV liefen ab und nichts ging mehr. Der Sicherheits-Berater weiß nicht, kann es nur erahnen, wie vielen Betroffenen es ähnlich ergangen sein mag. Maßnahmen:
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23 | Notstromversorgung
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24 | Unzureichende Notstromversorgung / Übersicht
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25 | Defekte PufferbatterienAlarmanlagen gehen los, da die Pufferbatterien zu schwach sind. |
26 | Defekte NetzteileNetzteile von PCs, Power over Ethernet (PoE), Netzwerkkomponenten, Steuerungen, etc. fallen aus. Folgen: Vorrat an Netzteile geht aus. Hier besteht eine besonders hohe Gefahr, dass es nach einem Blackout zu massiven Ersatzteilproblemen kommt (Gleichzeitigkeitsbedarf!!) und daher Infrastruktur- und Produktionssysteme nicht hochgefahren werden können! |
27 | USV Versagen/defektAus Kostengründen wird die Wartung der USV-Anlagen für eine wichtige Verkehrssteuereinrichtung ausgesetzt. Bei einem lokalen Stromausfall versagen die USV und es kommt zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Man hat verabsäumt, die USVs vor den elektrischen Überprüfungen zu warten … Folgen: Bei der FI-Wartung legt man die Produktionssysteme lahm |
28 | USV leerDa vergessen wurde, alle Verbraucher bzw. auch die USV abzuschalten. Folgen: Stillstände wegen Ladezeiten, beim Anlauf der USV fallen die Sicherungen weil zuviel Strom gezogen wird |
29 | USV falsch verwendetImmer wieder wird bei (lokalen) Stromausfällen festgestellt, dass Steckdosenleisten/Geräte falsch angesteckt sind und es dadurch keine USV-Versorgung für kritische Systeme gibt. Siehe auch Steckdosenfarben |
30 | Leere Computer BIOS BatterieFolgen: Office PC können sich im Netzwerk nicht mehr anmelden, da die Systemzeit nicht mit der PC-Zeit übereinstimmt. Fallweise wird dann erkannt, dass auch manche Office Anwendungen für die Produktion sehr wichtig sind. |
31 | Akkus überladenEine Organisation hält Satellitentelefone für Krisenfälle vor. Bei einem tatsächlichen Einsatz fallen diese aber bereits nach kurzer Zeit aus. Ursache: Die Satellitentelefone wurde für die Einsatzbereitschaft permanent geladen/steckten in der Ladestation. Dadurch kam es über die Zeit zu einer Überladung der Akkus und zum Defekt. Die periodischen Funktionskontrollen dauerten aber nur wenige Minuten, womit dieser Defekt erst im Einsatz aufgefallen ist. Hinweis: Dieses Problem entsteht auch in vielen anderen Bereichen. Besonders gefährdet sind Handfunkgeräte von Kommandanten, die nicht so oft im Außeneinsatz sind und daher das Funkgerät permanent laden. Kommentare: Handfunkgeräte durchrotieren lassen wird zunehmend problematischer, weil im Zuge der Digitalisierung (z.B. bei Tetra) die Geräte teilweise personalisiert werden. Abhilfe können nur intelligente Ladegeräte bringen, die meist aus Kostengründen entfallen. Oder Akkus regelmäßig mit anderen in Betrieb befindlichen Geräten tauschen. Wolf Höller Man darf nie erwarten, dass Geräte, Anlagen oder Abläufe, die nicht laufend im Alltag verwendet werden, in einem Ernstfall funktionieren. Auch punktuelle Übungen, können dieses Problem in der Regel nicht beheben. Daher befolgen moderne Konzepte zunehmen die Regel, "Keine toten Systeme" ( (c) Land Vorarlberg!?) und sehen redundante Parallelanlagen/-abläufe vor, die auch im Normalbetrieb laufend Anwendung finden. Hermann Bühler |
32 | Sonstige Meldungen
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33 | TelekommunikationZappenduster war es Dienstagabend zwischen 21.18 Uhr und 21.32 Uhr in mehreren Stadtteilen Potsdams. Noch über zwei Stunden nach der Unterbrechung der Stromversorgung hatten Kunden des TV- und Telefon-Anbieters Telecolumbus mit Einschränkungen zu kämpfen. „Mehrere 10 000 TV-Kunden waren betroffen ebenso wie mehrere 1000 Internet- und Telefonkunden“, erklärte Pressesprecher Hannes Lindhuber. Da die Zentrale des Anbieters vor Ort selbst Opfer des Stromausfalls war, mussten die Kunden bis kurz vor Mitternacht warten, um wieder telefonieren und im Internet surfen zu können. „Um halb zwölf konnten wir unsere Modems wieder hochfahren“, sagte Lindhuber. Quelle: www.maz-online.de Ein wichtiger Hinweis auf die Einschätzung, dass es nach einem Blackout wahrscheinlich Tage dauern wird, bis die Telekommunikationsversorgung wieder weitgehend funktionieren wird. Je länger der Stromausfall dauert bzw. je großflächiger dieser ist, desto größere Folgewirkungen im Telekommunikationssektor sind zu erwarten. Nicht linear, sondern exponentiell! Dieser Faktor wird leider häufig unterschätzt und damit auch die Auswirkungen auf die gesamte (Lebensmittel-)Versorgung. Sonstige Erfahrungen |
34 | WHO - Ebola Bekämpfung"... war nicht vorbereitet auf einen Ausbruch dieser Größenordnung, der soweit verbreitet, so schwerwiegend und so komplex war ... Doch viele Probleme waren hausgemacht ... zu spät gehandelt ... krass unterschätzt ... solche Defizite liegen auch an den Strukturen, die einer dringenden Reform bedürfen ... Konsequenzen 5-Punkte-Plan: Besseres Krisenmanagement, schlankere Strukturen, bessere Kontrollmechanismen, eine Aufstockung von Experten und einen 100 Millionen Dollar Krisenfont" Leider erfolgen solche Erkenntnisse immer erst im Nachhinein und immer nur für das gerade erlebte Ereignis, obwohl sich die Erkenntnisse auf viele anderen Bereiche auch übertragen lassen. |
35 | ChemiewerkIm Falle eines Blackouts fährt die gesamte Dow-Anlage in Böhlen herunter, viele Dinge, für deren Herstellung hier die Grundstoffe hergestellt werden, können dann knapp werden. Ein Ab- und wieder Anschalten der Anlage würde außerdem geraume Zeit in Anspruch nehmen. Quelle: www.lvz.de |
36 | BahnverkehrFahrgäste saßen in Deutschland stundenlang in ICE fest: Weil ihr ICE wegen eines Oberleitungsschadens liegen geblieben war, mussten Fahrgäste bei Worms (Deutschland) mehrere Stunden in dem Zug ausharren. Der ICE von Dortmund nach München sei gegen 19.20 Uhr in der Nähe einer Rheinbrücke zum Stehen gekommen. Die Evakuierung des Zuges habe bis spät in den Abend gedauert, weil der Brückenbereich nicht einfach zugänglich sei. Erst gegen kurz nach Mitternacht seien alle Passagiere in den zweiten Zug umgestiegen. Quelle: orf.at |
37 | Gesundheitsversorgung/PflegeLokaler Stromausfall, 5:30 Stunden: Eine Bewohnerin konnte aufgrund des Stromausfalls in ihrem Pflegebett nicht mehr versorgt werden. Die Einsatzkräfte stellten mit Hilfe eines Stromerzeuger die weitere Versorgung sicher. Quelle: www.feuerwehr.de |
38 | AutomotivStromausfall bei BMW Regensburg: Einen Tag nach dem Stromausfall bei BMW Regensburg dem einstündigen Stromausfall beim BMW Group Werk Regensburg lief die Produktion wieder auf Hochtouren. Dennoch: Der Rückstand konnte bis Dienstag noch nicht aufgeholt werden. Zu groß sind die Auswirkungen auf das Werk, in dem alle 57 Sekunden ein Auto vom Band rollt. „Die Produktionsschritte im Karosseriebau, der Lackiererei und der Montage sind bei uns fein aufeinander abgestimmt.“ So muss beispielsweise der Karosseriebau stets so viel vorproduzieren, dass es auch etwas zu lackieren gibt. Dieses ausgeklügelte System hat der Stromausfall gestört. Nachdem das Band abrupt stoppt und zum Beispiel ein Roboter in einer bestimmten Bewegung „einfriert“, sei es auch wichtig, die Produktion später wieder sorgfältig hochzufahren. Das geschehe nicht nur aus Qualitäts-, sondern auch aus Sicherheitsgründen. Die Krux in diesem speziellen Fall war leider, dass sich einer der redundanten Trafos in Wartung befand, als der zweite unerwartet ausfiel. Quelle: www.mittelbayerische.de |
39 | Kleine Ursache, große Wirkung: Langwieriger Wiederanlauf
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40 | GasversorgungDie Systeme der Gaspipeline Nord Stream werden nach einem Stromausfall in der Nacht auf Samstag wieder in Betrieb genommen. „Derzeit suchen wir noch nach der Ursache für den Stromausfall. Wir arbeiten an der Beseitigung der Störung“ Aufgrund eines Stromausfalls in der Nacht auf Samstag soll die Gasversorgung über die Nord Stream-Pipeline für eine Weile unterbrochen und später wieder sichergestellt worden sein. de.sputniknews.com |
41 | Hebeanlagen im PrivatbereichEin Thema, das mich auch schon länger beschäftigt, sind Hebewerke. Ich habe mich gefragt, was passiert, wenn die Wasserversorgung funktioniert, aber ein möglicherweise vorhandenes Hebewerk, das die Hausabwässer in den Kanal pumpt, nicht. Ich konnte dazu einen Spezialisten eines großen Herstellers befragen. Die Antworten waren wenig erfreulich. Es gibt zwar viele Anlagen, die eine Rückstauklappe haben, um einen Rückstau aus dem Kanal und damit das Eindringen in den Wohnraum zu verhindern, aber es gibt so gut wie keinen Schutz, wenn das Abwasser nicht abgepumpt werden kann. Außer, kein Abwasser zu produzieren. Aber dazu muss man sich dessen erst einmal bewusst sein. Es gibt zwar Warneinrichtungen. Diese sind aber in der Regel nicht notstromversorgt. Und wie soll man die Hausverwaltung verständigen, wenn die irgendwo anders sitzt und kein Telefon mehr funktioniert? Hier wird es für viele Menschen eine sehr böse Überraschung geben. Denn das Abwasser kommt dann im Keller oder spätestens in den Erdgeschosswohnungen aus dem WC oder sonstigen Abflüssen! Alleine in Österreich gibt es wahrscheinlich an die 200.000 Hebeanlagen im Privatbereich. Zudem gibt es rund 10.000 Hebeanlagen mit Fettabscheider, vor allem im Gastronomiebereich. Rund 80% davon sind wahrscheinlich rückstaugefährdet. Nur ein Bruchteil davon hat erfahrungsgemäß eine Absicherung. Hebeanlagen im öffentlichen Kanalnetz sind ein weiteres Thema. Aus der Untersuchung in Feldbach wissen wir, dass ohne einer entsprechenden Vorsorge binnen 24 Stunden rund 400 Keller mit Abwässer aus dem Kanalsystem geflutet würden. |
42 | Sendemasten laufen zum Teil mit NotstromAußerdem mussten Netzteile ausgetauscht werden, die durch Stromausfälle defekt wurden. |
43 | Wahrscheinlichkeit 0,001 ProzentDie rund 110.000 Bewohner und Bewohnerinnen des kleinen Südseekönigreichs Tonga haben nach zwei Wochen Zwangspause endlich wieder Zugang zum Internet. Das Land war praktisch komplett vom weltweiten Netz abgeschnitten, nachdem das einzige unterseeische Glasfaserkabel vor zwei Wochen aus unbekannten Gründen gerissen war. Der Vorfall in Tonga zeigt, wie abhängig viele Unternehmen von funktionierenden Unterseekabeln sind. Regierungssprecher Senituli räumte Schwierigkeiten seit dem Ausfall ein: „Viele Unternehmen hatten vor allem in den ersten Tagen große Probleme. Die Leute haben nicht gedacht, dass es dazu kommen würde.“ Man habe dem Land nämlich stets versichert, dass die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls bei 0,001 Prozent liege. „Das hat sich wohl als falsch erwiesen“, so Senituli. Quelle: orf.at |
44 | Stromausfall: Besorgte Bürger legen Polizei-Notruf lahmIn Binningen fiel am Montagabend eineinhalb Stunden lang der Strom aus. Hochbetrieb herrschte während des Blackouts auf der Notruf-Zentrale der Baselbieter Polizei. Rund 150 Anrufe gingen aus Binningen ein. Es habe sich jedoch bei keinem der Kontaktaufnahmen um einen Notfall gehandelt, sagt Polizeisprecher Adrian Gaugler auf Anfrage der bz. «Es war niemand im Lift stecken geblieben oder etwas in dieser Art.» Stattdessen hätten die Anrufer der Polizei den Stromausfall mitteilen wollen, oder sie seien neugierig gewesen über dessen Ursache. Nicht alle technischen Geräte fielen aus während des Unterbruchs. Bei nicht-digitalisierten, analogen Festnetz-Apparaten war das Telefonieren weiterhin möglich. Ob die Mobilfunk-Sendemasten ebenfalls ohne Saft waren, kann die EBM so nicht beurteilen. |
45 | Notstromversorgung Krankenhaus
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46 | Weitere Erfahrungen aus dem Berliner Stromausfall
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47 | Mehrtägiger WasserausfallBei 7.000 betroffenen Bürgern von Kreuztal blieben im Oktober 2018 die Wasserhähne aufgrund eines Rohrbruches in der Transportleitung trocken. Schäden wären bei schnellerer Information vermeidbar gewesen. Lautsprecherdurchsagen werden überschätzt. Jeder zweite Befragte hatte den Ausfall selber bemerkt. Für einige war es zu spät. Zweidrittel der Befragten gaben an, dass mit einer anderen Kommunikation ihre erlittenen Schäden vermeidbar gewesen wären. Sie hätten sich rechtzeitig vorbereiten können, zum Beispiel in dem sie Wasservorräte angelegt hätten. Dreiviertel der Befragten zeigte sich unzufrieden mit der Schnelligkeit der Benachrichtigung. Vier von zehn waren dabei sogar sehr unzufrieden. Nur zwei Personen hatten die Lautsprecherdurchsagen gehört. Das Lokalradio spielte bei der Erstinformation eine weniger bedeutende Rolle. Nur jeder Neunte nannte den Rundfunk als Quelle für die Nachricht, dass die Hähne trocken bleiben werden. Internet und Zeitung teilten sich die verbleibenden sechs Prozent. |
48 | Blackout in Venezuela (mehr als 3 Tage)
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49 | MelkroboterIn Österreich gibt es rund 700 Melkrobotor |
50 | Elektrische SchiebetürenWenn es sich um einen Fluchtweg handelt, geht die Tür bei Stromausfall automatisch auf und nie mehr (!) zu. Handelt es sich um keinen Fluchtweg, dann geht sie nie mehr auf (es sei denn, man entriegelt sie manuell und schiebt sie händisch auf). |
51 | Registrierkassenpflicht - unterschätzte AbhängigkeitenSobald die Betankung an der Zapfsäule beendet ist, wird die Transaktion an das Kassensystem geleitet und die Zapfsäule automatisch gesperrt. Dann muss dieser “offene Betrag” einem Zahlungsmittel zugeordnet werden. Sobald die Transaktion “bar” abgeschlossen wird, versuchte das System über die Cloud einen QR-Code von Finanzonline zu generieren und diesen am Kassenbeleg anzudrucken. Erst wenn dieser Vorgang ordnungsgemäß abgeschlossen ist, kann die Zapfsäule wieder für die nächste Betankung frei gegeben werden. D.h. ohne Internetverbindung ist keine Freigabe der Zapfsäule möglich! Wir haben das System von Cloud auf offline umgestellt - ein fix angeschlossener USB-Stick generiert nun die QR-Codes und schickt sie bei der nächsten Netzverbindung zu finanzonline... |
52 | Stromausfall in RaffinerieDurch Unwetter sei es zu Schwankungen an der 220-kV-Hochspannungsleitung gekommen, in deren Folge die Uniper-Trafos in Scholven außer Betrieb gingen und einige Produktionsanlagen im Norden des Werks heruntergefahren werden mussten. Dies wiederum sorgte für die ausgeprägte Fackeltätigkeit, Lärm- und offenbar auch Geruchsbelästigung. Um 18.46 Uhr ging laut Amprion die Leitung wieder in Betrieb, so dass die Raffinerie damit beginnen konnte, die Anlagen wieder hochzufahren – ein Prozess, der ein paar Tage dauert und erneut mit Fackelschein und Lärm verbunden sein kann. Schließlich kostet das durch den Stromausfall notwendige Abfackeln das Unternehmen auch Millionen. |
53 | Firmen fürchten die EnergiewendeVor allem aber brauchen die Maschinen ununterbrochen Strom: „Also, die modernen Systeme … Das ist eine Millisekunde und dann schalten die System ab.“ Sprich: Schon die geringsten, kaum spürbaren Schwankungen der Netzfrequenz führen zu Schäden, die Maschine bleibt stehen, das Papier reißt. „Gut, wenn wie jetzt hier eine Spannungsunterbrechung haben, hat das zur Folge, dass das Prozessleitsystem die Maschine sofort runterfährt. Die Maschine bleibt dann stehen, naja, wenn es vernünftig läuft, nichts großes ist, hat man nach anderthalb bis zwei Stunden die Maschine dann wieder komplett am Laufen.“ Beim weltweit größten Aluminiumwalzwerk Alunorf in Neuss, können solche Ausfälle zu Schäden an den Maschinen führen. Automobilzulieferer: „Denn an erster Stelle brauchen wir im Millisekunden-Bereich Strom, damit unsere komplizierter werdenden Maschinen und Prozesse überhaupt laufen.“ Man wolle und brauche mehr Digitalisierung, so Kirchhoff, aber: „Und jeder weiß, je digitaler die Prozesse sind, desto empfindlicher sind sie für Stromschwankungen. Da geht es jetzt nicht um, Sekunde, Licht an, aus. Nein, da geht es um viel kürzere Abstände, insofern ist Versorgungssicherheit für unsere sehr komplexen Industrieprozesse in der Chemie, aber auch im Maschinenbau, ist Nummer 1.“ Ohnehin, so Kirchhoff, sei das ganze Thema hochkomplex – und in der Öffentlichkeit nur schwer vermittelbar: „Die meisten Menschen kennen die Zusammenhänge nicht, sie denken, der Strom kommt aus der Steckdose. Das ist scheinbar auch so, aber er muss auch zur Verfügung gestellt werden.“ Normalerweise laufen die Maschinen fast das ganze Jahr durch, rund um die Uhr: „Wenn sie das Beispiel Weihnachten nehmen, brauchen wir da acht Stunden bis alles fertig ist und wir brauchen auch etwa acht bis zehn Stunden, um die Maschine wieder hoch zu fahren." |
54 | Kleine Ursache, große Wirkung17. Oktober 2016: Zwei gewaltige Explosionen erschüttern das Gelände der BASF in Ludwigshafen. Fünf Tote sind zu beklagen, vier Angehörige der Werksfeuerwehr, darunter der Einsatzleiter. Unter den 29 Verletzten sind sieben mit schwersten Verbrennungen und Knochenbrüchen durch die Wucht der Detonationen. Dennoch - Von der Opferzahl her ein Unfall wie viele. Schon außergewöhnlich ist die Höhe des Sachschadens: Am Unglücksort beziffert ihn die Staatsanwaltschaft auf zwei bis drei Millionen Euro. Exorbitant indes der wirtschaftliche Folgeschaden. Die BASF musste 24 von 200 Anlagen herunterfahren mit der Folge = Produktionsausfälle von mindestens 500 Millionen Euro. Der Generaldirektor des Verbandes „European Chemical Industrial Council (CEFIC)" bezeichnete den Vorfall als schlimmstes Unglück in Deutschland seit zwei Jahrzehnten, das sich sogar auf die Weltmarktpreise von Spezialchemikalien auswirkte. Im Nordhafen werden alle im Werk verwendeten Flüssigkeiten und verflüssigten Gase umgeschlagen - 2,6 Millionen Tonnen jährlich. So wird das anliegende Güterverkehrszentrum täglich von 3.600 Lastkraftwagen angefahren. Mutmaßlichen Verursacher des Desasters: Ein jetzt 64-jähriger Leiharbeiter. Eine geleerte Propylenleitung sollte stückweise zerlegt und ausgetauscht werden. Die Propylen- Pipeline liegt in einem Graben voller Leitungen. Sie ist markiert - so die BASF. Der Arbeiter - so die Anklage - hat mit seiner Flex aber das falsche Rohr erwischt. Er trennt mit seinem Winkelschleifer eine volle Versorgungsleitung. Ethylen-, Propylen- und Flüssiggasleitungen geraten nach mehreren Explosionen in Brand. |
56 | Symposium „Stromausfall in Berlin – Aus der Praxis für die Praxis“Lessons Learned vom Stromausfall in Berlin-Köpenick im Februar 2019 |
57 | Kleine Ursache, große WirkungEin 20-minütiger Stromausfall hat bei einem Chemiepark einen Folgeschaden von 69 Millionen Euro ausgelöst. In vielen Produktionsbereichen bricht eine "Kette" auseinander, die wieder sehr aufwendig "zusammengeflickt" werden muss und eine erhebliche Zeit benötigt. Das wird leider völlig unterschätzt. Zudem funktioniert bei einem Blackout die Telekommunikation noch länger nicht/nur eingeschränkt. |
58 | Größerer Internetausfall durch StromausfallDer Telekom-Konzern Magenta hatte am Mittwochvormittag in "Teilbezirken von Wien" mit einem Ausfall des Kabelnetzes zu kämpfen, wodurch Internet und Kabel-Fernsehen dort vorübergehend nicht genutzt werden konnten. Der Ausfall wurde gegen 12 Uhr wieder behoben. Der Ausfall sei durch einen Stromausfall verursacht worden. In einem weiteren Tweet gab Magenta an, dass die Bezirke 7, 8 und 14 bis 18 vom Ausfall des Kabelnetzes betroffen waren. "Es gab in der Früh einen kurzzeitigen Versorgungsausfall, bedingt durch technische Gebrechen", so eine Sprecherin. Der Ausfall ereignete sich gegen 7 Uhr am Morgen und dauerte im 7. Bezirk bis 8:10 Uhr an, im 15. Bezirk waren die Probleme ab 9:15 Uhr wieder behoben. Laut den Wiener Netzen waren knapp 1000 Haushalte betroffen. |
59 | Cyber-SicherheitNur drei Prozent der Cyber-Angriffe sind heute auf technische Schwachstellen zurückzuführen. 97 Prozent nutzen hingegen menschliche Unkenntnis und Nachlässigkeiten aus. Anmerkung: Das ist eine starke Vereinfachung, da es große Wechselwirkungen gibt. Nichtsdestotrotz zeigt es auch, dass wir vielleicht in die falschen Sicherheitsanstrengungen investieren. |
60 | Annual Report Telecom Security Incidents 2018A total of 157 telecom outages were reported by the 28 EU member states 2018. 15% of the incidents involved a power cut, but incidents caused by power cuts account for 496 million user hours lost, i.e. more than half of the total impact. Powergrid dependencies are increasingly important for the EU’s telecom sector. Many incidents follow the pattern of natural phenomena (storm, wildfire, etc), power grid outage, communication service outage. Across the EU authorities and providers are working to address this issue, ensuring continuity with backup power supplies, addressing weaknesses, and developing other contingency measures. |
61 | Kleiner Erlebnisbericht zu einem längeren WasserausfallAm Pfingstsamstag Abend klingelte es um genau 20.00h an der Haustür und die Wasserwerke kündeten an, daß wegen eines Wasserrohrbruchs in der Straße um genau 21.00h das Wasser abgestellt werden müßte und man schnell noch die Badewanne voll Wasser laufen lassen sollte. Da Pfingsten sei, wäre die Dauer des Rohrbruchs mit mindestens 24h anzusetzen. Keine schöne Perspektive für eine Wohnung voll mit 8 Personen und viel Essen. Also bin ich mit den Kindern los in den nahen Edeka, der noch bis 21.00h aufhatte und hab 2x6 1.5l Flaschen Sprudel geholt. Da andere Familien aus der Straße eine ähnliche Idee hatten, war der Vorrat im Edeka ruck-zuck leer, weil die Eimsbütteler erfahrungsgemäß sowieso bei Feiertagen immer erst Samstags nachmittags einkaufen und dann die Geschäfte heuschreckenartig leer kaufen. Da wohl viele Familien Übernachtungsgäste hatten und es Grillwetter war, war die Versorgungslage im Edeka schon entsprechend niedrig. Anyway, 2x9 l Wasser ZUSÄTZLICH zu den Wasserkästen die wir in Vorbereitung auf das Familienevent schon gekauft hatten schienen genug zu sein. Da abends großes Grillen angesagt war, stapelte sich entsprechend das dreckige Geschirr mit Hoffnung auf Wasser am nächsten Tag für die Spülmaschine. Die Toiletten in der Nacht mußte jeweils mit einem Eimer Wasser gespült werden, den man selber reinkippt, was gut funktionierte, aber bei 8 Leuten die Badewanne durchaus entleerte. Das kleine Geschäft wurde mit einem halben Eimer beseitigt. Zum Glück waren in der Wohnung zwei Eimer vorhanden. Das Händewaschen war umständlich, weil man ja nicht zuviel Seife in den klaren Wassereimer reinbringen wollte, weil ja daraus auch noch das Gesicht und der Mund gewaschen werden sollten. Abends war dann Zähneputzen mit Sprudel angesagt, was die Kinder schaumig und eklig fanden. Ich hätte mal besser stilles Wasser anstatt Classic oder Medium gekauft. Das Spülen des Geschirrs wurde erstmal verschoben, und entsprechend müffelte es in der Küche. Mein Schwager und ich konnten am Sonntag morgen dann im Fitness-Studio duschen, was eine Wohltat war. Wie man das schätzte, daß einfach so nach dem Aufdrehen das kostbare Naß in Dutzenden Litermengen auf einen herabregnete… Die anderen mußten zuhause weiter vor sich hin dünsten. Die Hamburger Wasserwerke hatten am Sonntag morgen einen kleinen Anhänger mit Trinkwasser und Zapfhahn in die Straße gestellt, und man sah die Straßenbewohner mit Flaschen und Eimern eifrig zapfen. Nicht jeder hatte noch reagiert und noch schnell Wasser gekauft, und nicht alle waren natürlich zu acht. Wenn man nur zu zweit in der Wohnung war und Wasser in der Badewanne hatte, war das ok. Aber nicht jeder war zuhause in der Stunde am Samstag abend, und die Rückkehrer hatten in ihrer Toilette nur noch das Spülkastenwasser. Am Sonntag haben wir dann beschlossen, einen Ausflug zu machen und zu hoffen, daß bis zur Rückkehr gegen 19h alles repariert sei. Bei der Rückkehr sahen wir weitere Leute mit Eimern und Flaschen an dem mobilen Trinkwasserfaß und bekamen zu hören, daß die Reparatur am So nachmittag nicht geklappt hätte. Die Crew hatte morgens um 9 angefangen und bis um 17h gearbeitet, leider war beim Wiederanstellen des Wassers das Rohr aus der Muffe gerutscht. Einige Bewohner hatten, als das Wasser am So nachmittag kurzfristig lief, schon ihre Badewannen abgelassen und standen nun ohne Wasser da. Die Dame des Hauses und die Oma wurden nun etwas unruhig ob des vielen ungespülten Geschirrs und der zweiten Nacht mit Eimer-Toilettenspülung, also mußte etwas geschehen. Ich hab mir dann die Kinder geschnappt und wir haben eine Eimerkette für das ganze Haus organisiert. Die kleineren Kinder haben die Wassereimer vom Faß bis zum Hauseingang geschleppt und die größeren haben die Eimer in die verschiedenen Stockwerke zu den Badewannen der verschiedenen Wohnungen getragen. Nachbarn von der anderen Straßenseite halfen mit Eimern und Gießkannen aus, und andere Nachbarn boten an, daß die etwas verdreckten Kindern bei ihnen duschen und auch schlafen könnten, damit ihnen die Eimer-Toilette in der Nacht erspart bliebe. Was ganz witzig war: ich habe am mobilen Wasserfass mehr Leute in der Straße kennen gelernt als in den letzten 20 Jahren. Eine Frau sagte zu mir: früher traf man sich bei Facebook, heute trifft man sich am Wasserfass, wie früher am Brunnen des Ortes! Fast alle bis auf einen nahmen es mit Humor und haben das beste aus der Situation gemacht. Der eine, ca 45 Jahre alt und etwas miesepetrig, wollte bei der Stadt anrufen und sich beschweren, es sei ja eine Schande, daß über Pfingsten mehr als ein Tag das Wasser weg sei. Die Arbeiter am Loch (5 an der Zahl, alles sehr nette Deutsche) taten ihr bestes und zeigen die geplatzen Stahlgußrohre aus dem Jahr 1888 (kein Tippfehler, die Rohre dort sind 131 Jahre alt). Sie sind kaum verrostet, weil sie im Füllsand liegen und nicht im aggressiven Lehm. Auch innen waren die Rohre kaum mit Sand oder Ablagerungen oder Kalk verschmutzt. Anyway, gegen 19h sagte der Vorarbeiter, daß es zwischen 2 und 5 Stunden dauern könnte. Daher setzten wir einmal einen großen Topf Wasser auf dem Herd auf und kochten ihn, weil die Dame des Hauses so langsam doch etwas panisch wurde, da das Geschirr zur Neige ging und sie spülen wollte. Wir schauten dann bei den Bauarbeiten zu und gingen, wo nötig, den Bauarbeitern zur Hand. Die Oma bunkerte schon mal ein paar von den Flaschen, die ich tagszuvor geholt hatte und dazu noch ein paar Brötchen aus dem sich leerenden Brotkorb. Ich holte einen kalten Sixpack Bier von der Tankstelle und brachte ihn den Arbeitern. Der Herr des Hauses nahm das ganze eher gelassen hin und hoffte auf die rechtzeitige Fertigstellung vor Mitternacht. Der Vorarbeiter war allerdings weniger optimistisch, da die alten Rohrleitungen elliptisch waren und die Aufsatzmuffen rund. Schließlich konnte doch noch eine Plastik-Umgehungsleitung gelegt werden, weil der eigentliche Rohrbruch unter einem Straßenbaum war und die Bäume in Hamburg heilig sind und auch in so einem Falle nicht gefällt werden dürfen. Anyway, um Mitternacht war der Bruch umgangen und das Wasser lief wieder aus den Leitungen. Endlich wieder Hände waschen und Spülen und die Klos funktionierten wieder und die Spülmaschine! Welche Selbstverständlichkeiten für jeden von uns (oder selbst für die Römer in Köln vor 1900 Jahren), aber eben nicht überall, selbst heute noch nicht in Indien überall oder in Afrika. Die Kinder haben das auf jeden Fall zu schätzen gelernt und gehen jetzt sehr viel bewußter mit dem kostbaren Wasser um. |
62 | Kettenreaktion nach KabeldefektBis 3 Uhr in der Früh mussten letztlich per Hand gut 340 Sicherungen aus rund 150 Kabelverteilerkästen im Stadtgebiet ausgewechselt und die Leitungen wieder aufgebaut und zugeschaltet werden. Siebenstündige Stromunterbrechung. Den massivsten wirtschaftlichen Schaden wird wohl Ledvance im Industriegebiet zu vermelden haben. Dabei waren der High-Tech-Lampenhersteller ebenso wie die Metallbaufirma Weitner nur gut eine Stunde vom Netz. "Aber sechsstellig dürfte die Schadenshöhe schon ausfallen", schätzt Rotter auf Nachfrage unserer Zeitung - auch weil das Netz dann immer wieder geschwankt hatte und durch diese kurzen "Wischer" die hochsensible Elektronik der Anlagen gehörig aus dem Takt gekommen ist. Auslöser war ein Kurzschluss im Mittelspannungsnetz. Daraufhin brannte wegen der Überlastung ein Schutzwechsler an der Trafostation an der Klinik Eichstätt durch. In der Folge davon musste nicht nur die Feuerwehr ausrücken und den Traforaum samt Tiefgarage lüften, sondern die Klinik musste auch ihr Notstromaggregat anwerfen. In den insgesamt rund 150 Kabelverteilerkästen im Stadtgebiet flogen reihenweise die Sicherungssätze raus. Dies musste dann eben bis in die Nacht erst einmal geortet und Verteilerkasten für Verteilerkasten manuell repariert werden. Dass eine ganze Reihe von Haushalten und Büros dagegen auch Freitagfrüh noch kein Telefonfestnetz hatte, lag wiederum daran, dass in den Stromversorgungskästen der Telefonanbieter - die digitale Telefontechnik braucht im Gegensatz zur früheren analogen Technik eine eigene Stromversorgung - wegen der streckenweise Überlastung ebenfalls reihenweise Sicherungen "geflogen" sind und im Laufe des Tages erst ausgewechselt werden mussten. |
63 | Stromausfall: auch Radio-Sendemast außer BetriebDurch den Stromausfall hatte auch der Sendemast am Rande zum Mundenhof-Gelände keinen "Saft" mehr, die Folge war Stille auf gleich mehreren Radioprogrammen - auch baden.fm war während der Dauer der Störung nicht mehr über die UKW-Frequenz 94,7 MHz zu erreichen. Viele Autoradios mussten je nach Empfang auf die anderen Frequenzen 106,0, 106,6 oder 107,7 MHz umstellen. |
64 | Stromausfall: Herzkatheter defektKlinik Eichstätt stärker betroffen als zunächst angenommen: Das Dieselnotstromaggregat hat zwar einwandfrei funktioniert, so dass auch während des siebenstündigen Stromausfalls die Klinik ihren Betrieb aufrechterhalten konnte. Allerdings hat der Stromausfall den Herzkatheter außer Gefecht gesetzt, so dass eine Reihe von Herzpatienten in die Klinik nach Kösching oder im akuten Notfall auch ins Klinikum nach Ingolstadt gebracht werden mussten. Der Stromausfall hat demnach die USV im Herzkatheter, also die "unterbrechungsfreie Stromversorgung", zerstört und dabei einen Schaden von rund 13000 Euro angerichtet. |
65 | Stromausfall: Schaden an IT-Geräten der Uni enormInzwischen haben das Rechenzentrum und das Gebäudemanagement der Katholischen Universität in Eichstätt einen Überblick über einen Großteil der Schäden, den der mehrstündige massive Stromausfall in der Nacht auf Freitag bei ihnen verursacht hat. Das Rechenzentrum schätzt den Wert der defekten Geräte im IT-Bereich auf 50000 Euro. Beschädigt sind vielfach Netzteile in Geräten etwa zur Abdeckung des IT-Netzwerks. Die Verantwortlichen im Rechenzentrum werden versuchen, diese Netzteile reparieren zu lassen - zum einen um die Kosten zu minimieren und aus Gründen der Nachhaltigkeit, zum anderen weil nicht mehr alle ausgefallenen Geräte auf dem Markt verfügbar sind. Betroffen von Ausfällen seien ausschließlich dezentrale Strukturen, etwa Access Points für das WLAN, Verbindungen zu Arbeitsplatzrechnern oder Geräte zur Erfassung der Arbeitszeit von Beschäftigten. |
66 | Wahrscheinlich Software-Fehler: Großflächiger Ausfall des Mobilfunk- und Festnetzes in HollandNotruf war 4 Stunden nicht erreichbar; Unklar ist, warum auch alle Notsysteme versagten. |
67 | 13 Minuten Stromausfall legt Speicherfabriken für mehrere Wochen lahmNach einem Stromausfall in Japan liegt bei Toshiba und Western Digital die Flash-Produktion lahm. Bis zu 6 Millionen TByte weniger NAND-Flash werden erwartet. Stromausfall: 15. Juni Bis zur Wiederaufnahme sollen noch mehrere Wochen vergehen |
68 | Argentinien-Blackout: "Vergiftete" Atomkraftwerke -WiederanlaufEine vollständige Unterbrechung der Stromversorgung (station blackout) war die technische Ursache für den SuperGAU von Fukushima im März 2011. Im Fall eines riesigen Stromausfalls muss man immer prüfen, ob Atomkraftwerke davon betroffen sind und wenn ja, ob die Notstromaggregate funktioniert haben. Im Laufe des Sonntags berichteten argentinische Medien, bedingt durch die Störung seien Kraftwerke heruntergefahren worden, was eine naheliegende Maßnahme ist. Mehrere Internetplattformen meldeten eine Verzögerung bei der Restauration des Netzes, weil die Kraftwerke beim Wiederanfahren notwendige Tests durchlaufen müssten. Mit der "Vergiftung" kann hier nur die sogenannte Xenon-Vergiftung gemeint sein. Beim Reaktorbetrieb wird unter vielen anderen Spaltstoffen Jod-135 erzeugt, welches in Xenon-135 zerfällt. Xe-135 verwandelt sich durch Neutroneneinfang in das stabile Xe-136. Nach Abschalten eines Reaktors setzt sich der erste dieser beiden Kernprozesse fort, nicht jedoch der zweite, da der Neutronenfluss zum Stillstand gekommen ist. Dies führt zu einer übermäßigen Konzentration von Xe-135 im Reaktor, die man als Vergiftung bezeichnet. Deshalb wird der Reaktor üblicherweise erst nach ein bis zwei Tagen wieder mit voller Last gefahren. In Tschernobyl war diese Vorschrift missachtet worden, was einer der Faktoren dafür gewesen ist, dass der Reaktor schließlich nicht mehr einzufangen war. |
69 | EPEX: Datenpanne, Decoupling, Desaster?Durch ein fehlerhaftes Datenpaket kam es an der europäische Strombörse EPEX in Paris am 7. Juni 2019 zu einer Entkopplung des europäischen Strommarktes und großer Aufregung an den Märkten. Wie die EPEX jetzt mitteilte, hat ein unbekannter Marktteilnehmer offenbar ein „korruptes“ Datenpaket an die EPEX übermittelt. Einen Hackerangriff oder Schadsoftware hat die EPEX nicht erwähnt – es hat aber den Handelsserver bei der EPEX in die Knie gezwungen und führte zu einem Serverneustart. Die EPEX hat mit dem Neustart das korrupte Gebot entfernt. Allerdings wurde das Gebot erneut übermittelt – trotz Rücksprache. Dies setzte wohl nicht nur den Hauptrechner, sondern auch die Backup-Server des Redundanzsystems vollständig außer Gefecht. Wir haben solche Probleme bei der EPEX noch nicht erlebt. Die Frage, warum alle Sicherheitsmechanismen und Redundanzen versagt haben, steht im Raum und muss beantwortet werden. |
70 | Unvorbereitete Unternehmen - hoher volkswirtschaftlicher SchadenBehörde fragte bei 27 Unternehmen im Landkreis nach, die gefährliche Stoffe verarbeiten und im Ernstfall selbst eine potenzielle Gefahrenquelle darstellen. Demnach verfügen immerhin neun dieser Firmen über keinen Notfallplan und 13, also fast die Hälfte, haben keine eigene Notstromversorgung. Ein abrupter Produktionsstopp hätte bei einigen Firmen weitreichende Folgen. Anlagen könnten schwer beschädigt oder sogar zerstört werden. Der volkswirtschaftliche Schaden wäre gewaltig. |
71 | Kliniken befürchten Engpass bei MedizinproduktenIn deutschen Krankenhäusern drohen chirurgische Instrumente, Implantate und andere Medizinprodukte knapp zu werden. Die EU hat die Kontrollen vereinheitlicht und verschärft - gedacht zum besseren Schutz der Patienten. Doch jetzt fehlen Prüfstellen. Hersteller nehmen auch bewährte Produkte vom Markt. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft warnt: «Wir laufen Gefahr, dass in Krankenhäusern bestimmte Medizinprodukte ab Mai fehlen werden.» Neun Monate vor dem Ende der Übergangsfrist hat die EU-Kommission erst zwei Stellen benannt, die nach den neuen Regeln prüfen dürfen. |
72 | Auswirkungen im KanalisationsnetzDas Ingenieurbüro Roggensinger AG wurde im April 2017 beauftragt, die Auswirkungen eines länger dauernden Stromunterbruches im Kanalisationsnetz zu untersuchen. Ziel dieses Auftrages war es, ein Arbeitsinstrument für den Werkhof mit klaren Handlungsanweisungen im Ernstfall erarbeiten zu lassen. Ein solches Arbeitsinstrument kann bei Versicherungs- und Haftungsfragen infolge Schadenereignissen von grosser Bedeutung sein. Bei einem längeren Stromausfall wird die Funktionalität der Sonderbauwerke beeinträchtigt, wobei hohe Schäden an Gebäuden sowie weitreichende Gewässerverschmutzungen entstehen können. Um diese Gefahren grösstmöglich zu minimieren, wurde ein Notfallszenario bei Stromausfall für diverse Sonderbauwerke erarbeitet. Für jedes Sonderbauwerk wurden Interventionsmassnahmen, benötigtes Material, Zuständigkeiten und bauliche Anpassungen aufgelistet und nach erforderlicher Interventionszeit priorisiert. Bei den Interventionszeiten unter einer Stunde bzw. in der Nacht ist es für den Werkhof unmöglich, ohne eigenes Notstromaggregat in der vorgegebenen Zeit zu handeln, weshalb die Anschaffung von zwei Notstromaggregaten notwendig ist. |
73 | Auswirkungen auf den Zugverkehr (Digitalisierung)Major disruption to parts of the rail network, including blocked lines out of Farringdon and Kings Cross stations along with wider cancellations and significant delays impacting thousands of passengers. A major contributor to the disruption relates to a particular class of train operating in the South-East area – approximately 60 trains unexpectedly shut down when the frequency dropped below 49Hz, half of which required a visit from a technician to restart. (The remaining 30 trains required a technician to attend each train with a laptop to reset the trains. The effects were exacerbated as the fleet was undergoing a software change which meant the train drivers could not recover trains which were operating on the new software. The train manufacturer, Siemens, are developing a patch which will allow the drivers to recover the trains themselves without the need for a reboot or technician to attend site. In addition Siemens will investigate how the train could be made to operate for a short time with a supply frequency of 48.5Hz.) The impact to the rail network was that there were 23 train evacuations and thousands of passengers had their journeys delayed with 371 trains cancelled, 220 part cancelled, and 873 trains delayed. London St Pancras and King’s Cross stations had to close for several hours due to overcrowding and London Euston went exit only for a period of time. |
74 | Kalifornien: Schäden nach StromabschaltungenIm Jahr 2011 hatte ein großflächiger Stromausfall in San Diego, der ebenfalls zwei Millionen Haushalte betraf, zwischen 97 und 119 Millionen US-Dollar an Schäden verursacht, darunter zwischen 12 und 18 Millionen infolge des Verderbens von Lebensmitteln und 70 Millionen durch Produktionsausfall. Michael Wara vom Forschungsprogramm für Klima- und Energiepolitik an der Stanford-Universität rechnet mit einem Schaden von 65 Millionen US-Dollar durch den Stromausfall in Privathaushalten. Berechne man die Schäden bei Mittelstand und Industrie mit ein, könnten die Kosten auf 2,5 Milliarden US-Dollar steigen. |
75 | LebensmittelnotversorgungIn einer Gemeinde gibt es eine große Metzgerei / Schlachthaus . Im Blackout-Fall wird (vorbereitet!) ein Kühl-LKW mit Fleischwaren befühlt und zur Feuerwehr gebracht und dort an das verfügbare Notstromaggregat angeschlossen. Damit kann ein verderben verhindert und das Fleisch als Reserve verwendet werden. |
76 | KraftwerksbetriebDas Kraftwerk soll bis Ende 2027 gedrosselt weiterlaufen: In den drei Sommermonaten gar nicht, mit 60 Prozent Leistung in den Wintermonaten, um die Anlage dann bei Bedarf rasch hochfahren zu können, und dazwischen mit etwa einem Viertel der Leistung. Den Betrieb noch stärker zu drosseln oder die Anlage gar nur als Reserve für echte Strom-Notfälle bereitzuhalten, sei unmöglich, ohne sie zu beschädigen - schließlich sei sie technisch auf einen Dauerbetrieb ausgelegt. Während man bei einer Abschaltung Strom auch zukaufen könnte, ist das bei der Fernwärme nicht möglich. Dann blieben bei einem sehr strengen Winter womöglich Wohnungen unbeheizt. |
77 | Großalarm nach Stromausfall in KakaofabrikMehr als 100 Feuerwehrleute sind am Sonntag zu einem Großeinsatz in Hamburg-Veddel ausgerückt. Nach einem Stromausfall drohte dort im Silo einer Kakaofabrik ein Feuer auszubrechen. 30 Tonnen Kakaobutter hatten sich gefährlich erhitzt, weil bei einem Stromausfall eine Vakuumpumpe ausgefallen war. Die Pumpe verhindert im Normalfall, dass Sauerstoff an die 170 Grad heiße Masse gelangen kann. Am Vormittag wurden zunächst Stromgeneratoren eingesetzt, um sie wieder in Betrieb zu setzen. Anschließend konnte die Produktion wieder an das normale Stromnetz angeschlossen werden. Verletzt wurde niemand. Die Ursache für den Stromausfall ist noch unklar. |
78 | Hydro cyberattack and transparencyHydro was the target of an extensive cyber-attack on March 19, 2019, disrupting operations in several of the company's business areas. Hydro has won praise for openness in dealing with the attack. Offene Krisenkommunikation und Transparenz wird belohnt! "Und egal wie gut man sich vorbereitet hat, man wird immer überrascht werden! |
79 | Stromausfall bei der GSB in Baar-Ebenhausen hat gravierende FolgenBeim Sonderabfall-Entsorger GSB in Baar-Ebenhausen hat es am Montagabend einen Zwischenfall gegeben. Auf dem Werksgelände fiel der Strom aus, auch die technischen Anlagen waren betroffen. An einer Turbine seien "gravierende" Schäden entstanden, deren Ausmaß derzeit geklärt werde. Am Montagabend kurz nach 21 Uhr kam es zu einem Stromausfall auf dem Werksgelände, von dem auch die technischen Anlagen betroffen gewesen sind. Die GSB betreibt auf dem Areal zwei so genannte Drehrohr-Öfen – kurz VA2 und VA3 genannt – zur thermischen Entsorgung, sprich: Verbrennung, von Industrie-Abfällen. Ursache für den Stromausfall war eine Frequenz-Schwankung im externen Strom-Verteilungsnetz. Bei einer zu starken Abweichung vom Soll-Wert der Frequenz werden die Anlagen automatisch vom externen Stromnetz getrennt. Die für die GSB akzeptablen Abweichungen seien dabei enger definiert als die für das Stromnetz hinnehmbaren. Die für solche Fälle vorgehaltene Notstrom-Versorgung des GSB-Werksgeländes hat bestimmungsgerecht funktioniert. Die für einen solchen Fall vorgesehenen Informations- und Alarmierungs-Ketten haben, wie geplant, funktioniert. Von der eigenen Leitstelle der hauptamtlichen GSB-Werksfeuerwehr wurden vorsorglich Unterstützungskräfte von der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr angefordert, die anrückten und in einem so genannten Bereitschaftsraum Position bezogen. Ebenfalls verständigt worden waren die örtlich zuständige Polizeiinspektion in Geisenfeld, das Technische Hilfswerk (THW) und der Rettungsdienst. Nachdem der unkritische Verlauf des Stromausfalls feststand, wurde gegen 23 Uhr das Einsatz-Ende ausgerufen. [Bei einem Blackout wird das wahrscheinlich nicht möglich sein] Schäden sind an der Steuerungs-Elektronik in Tanklager 1 und Tanklager 2 und an an der Turbine einer Verbrennungslinie entstanden. |
80 | Besser vorsorgen! psychosoziale AspekteWenn es, wie nach dem Cyberangriff auf die städtische Infrastruktur am Donnerstag, dem 19. Dezember, schon zu handgreiflichen Auseinandersetzungen kommt, nur weil Bürger ihre Autos nicht zulassen konnten – wie blank lägen dann erst die Nerven bei einem totalen Blackout? Wenn das Überleben, wenn auch nur gefühlt, davon abhängt, ob man an die letzten Vorräte aus de |
81 | Lokaler Stromausfall mit FolgenBeim Versuch, die Stromversorgung wieder hochzufahren, kam es in einer Trafostation zu einer Explosion, worauf in dem Gebäude ein Feuer ausbrach. An der Trafostation ist großer Sachschaden entstanden. Anschließend wurde versucht, die Stromversorgung über die Noteinspeisestelle wieder herzustellen. Dies gelang ebenfalls nicht, weil der Schalter für die Umstellung defekt war. So mussten am Abend des Berchtoldstages Spezialisten von ABB aufgeboten werden, welche die Verbindung in aufwändiger Arbeit herstellten. |
82 | Kleiner Defekt mit großer WirkungEin Kabelbrand in einer Trafo-Station hat am Samstagabend zu einem gut zweieinhalbstündigen Stromausfall im gesamten Stadtgebiet geführt. Die Feuerwache war ebenfalls betroffen, wurde aber wie üblich im Notstrombetrieb versorgt. Zwischen 21.30 und 2 Uhr morgens mussten die Feuerwehrleute zudem elf Einsätze abarbeiten, die in Zusammenhang mit dem Stromausfall standen. Zum einen gab es Notrufe wegen ausgelöster Brandmeldeanlagen und von Personen, die in Aufzügen feststeckten. Außerdem brachten die Einsatzkräfte Patienten von Pflegeeinrichtungen, die auf ein Beatmungsbett angewiesen sind, in die Asklepios Klinik, die über Notstromaggregate abgesichert ist. Zudem unterstützen sie wichtige Einrichtungen bei der Organisation der Notstromversorgung. Die Feuerwehr erreichten aber auch viele Anrufe von Bürgern, die die Nummer offenbar als Service-Hotline verstanden und nachfragen wollten, was die Ursache für den Stromausfall ist und wie lange er noch dauern werde. Auch die Nachbarkommune war betroffen: Es gab einen kurzen Spannungseinbruch und das Telefonfestnetz fiel aus. Mobilfunknetz gestört |
83 | SoftwareupdateBeim Online Banking der Bank Austria gibt es seit Stunden massive Ausfälle. Betroffen sind nach Auskunft der Bank Kunden, die die neue Handy-App installiert haben. Ein Login ist seither nicht möglich. Siehe auch weitere Beispiele unter Weitreichende Infrastrukturausfälle und Störungen |
84 | Ausfall des Krankenhausaggregates„Es waren zwei kleine Relais, die ihren Dienst versagt haben, wo das Einzelteil wahrscheinlich nicht mehr als fünf Euro kostet. Manchmal sind es diese Kleinigkeiten, und es hat all die letzten Male des Testens immer hervorragend funktioniert, in dem Moment nicht. „Wir haben beispielsweise herausgefunden, dass eine Schule über Notstrom verfügte. Das wussten wir gar nicht, weil es eben eine Schule in Verwaltung des Senats ist und gar nicht in unserer Verwaltung, und deswegen war für uns auch eine wichtige Erkenntnis, dass wir einen Überblick darüber gewinnen müssen: Welche Institutionen verfügen eigentlich über Notstrom? Weil: genau diese Standorte können dann eben als Anlaufpunkte für die Bevölkerung genutzt werden. Um Hilfe zu bekommen, um sich aufzuwärmen, um Strom zu bekommen, um Informationen zu bekommen, und da sind wir jetzt ein bisschen besser vorbereitet als vorher.“ |
85 | KachelofentürenScheinbar sind die Türen von neueren Kachelöfen elektronisch abgesichert und lassen sich bei einem Stromausfall nicht öffnen. |
86 | Just-in-time-LogistikIn einzelnen Migros-Läden werden bis zu sechsmal täglich Regale aufgefüllt, normalerweise passiert das nur einmal am Tag. Konserven, Teigwaren, Reis und Öl sind besonders begehrt bei den Kunden. |
87 | COVID-19: ÖBB Chef Matthä: „Um den Normalbetrieb wiederherzustellen brauchen wir 72 Stunden“Wir haben zurzeit natürlich deutlich weniger Triebfahrzeugführer, Zugbegleiter und Buslenker im Einsatz. Beim Postbus beispielsweise fahren wir zurzeit 30 % weniger bestellte Verkehre und auf der Schiene, wie eben erwähnt, fahren wir einen Sonntagsfahrplan. Um den Normalbetrieb wiederherzustellen und unsere Verkehre wieder hoch zu schrauben brauchen wir gut 72 Stunden. |
88 | Stromausfall - MobilfunkÜbrigens war mit dem Stromausfall auch der Handyempfang von Vodafone und O2 in Weißwasser gestört. Eigentlich hätten in dem Fall Notstromversorgungen der Anbieter greifen müssen. |
89 | Serverprobleme - InternetausfallAm Montagabend und Dienstagmorgen seien zwischenzeitlich bis zu 500.000 Kunden in Deutschland betroffen gewesen. Grund für den teilweisen Ausfall war dem Unternehmen zufolge ein Problem mit einem Server, der den Internetverkehr steuert. Durch ein Software-Update und eine neue Konfiguration hätten die Probleme behoben werden können. Am späten Montagabend hatte das Unternehmen zunächst vorzeitig Entwarnung gegeben. Obwohl es hieß, die Störung sei behoben, trat sie vielerorts am Dienstagmorgen wieder auf. |
90 | Komplexität in TelekommunikationssystemenAm Dienstag waren erneut die Fest- und Mobiltelefonie des größten Schweizer Anbieters und teilweise der Notfallnummern über drei Stunden ausgefallen. Es war die vierte Panne in fünf Monaten. Nach Erneuerungsarbeiten am Mobilfunksystem habe ein "unerwartetes Softwareverhalten" zu einer Überlastung der Mobiltelefonie geführt. |
91 | T-Mobile outage caused by configuration errorOver 110,000 T-Mobile users unable to make or receive calls It [started] with T-Mobile. They were making some changes to their network configurations today. Unfortunately, it went badly. The result has been for around the last 6 hours a series of cascading failures for their users, impacting both their voice and data networks |
92 | Netzrückwirkung: Störende ElektronikGroße Problembereiter sind aktuell alle Geräte mit LED Technik und vor allem auch die Wechselrichter der Solar- und Windkraftanlagen. Solange ich noch genug "Verbrenner-Verbraucher" im Netz habe, regelt sich das gerade noch so von selbst. Bei zu viel Netzrückwirkung kann eine Verschiebung des Null- oder Sternpunktes stattfinden. Da misst man dann eben 150 Hz Frequenz im Netz. Solange das Netz noch Landesweit intakt ist, wird das vom Netz glatt gebügelt. Je kleinteiliger ein Netz aber wird, desto schlimmer wird der Effekt. Sprich, wenn man nach dem Blackout langsam wieder anfährt, dann kann es in einzelnen Ortslagen zu massiven Problemen kommen, bis zum Totalausfall der Generatoren. Auch bei einer stückweisen Zuschaltung des Netzes haben wir die Probleme dann. Dazu kommt, das z. B. die meisten Solaranlagen nur einphasig einspeisen. Und durch die unterschiedliche Belastung der Phasen in den Netzen wird es auch nicht besser. Normalerweise haben wir in den Netzen eine Belastungsdifferenz von 20 % zwischen der Phase 1 und 2 und noch mal 20 % zwischen 2 und 3. Heißt, die Phase 3 ist teilweise 40 % weniger belastet wie die Phase 1. Beim Generatorbetrieb ist grundsätzlich die stärkste Phase das Maximum dessen, was die Anlage können muss. Durch die Schräglasten, die im Netz nicht so dramatisch sind, können die Generatoren aber wiederum abschalten, vor allem wenn Parallelbetrieb gefahren wird. Grundsätzlich sagen die TAB, das der Kunde sämtliche Netzrückwirkungen durch Drosseln oder Kompensationsanlagen verhindern muss! Jedoch werden selten solche Messungen vorgenommen. Anmerkungen/Erklärungen Franz Hein 1) Netzrückwirkungen durch das "Zerhacken" des Stromes (Gleichrichterwirkung) Durch die Gleichrichterwirkung, oft auch mittels Phasenanschnittssteuerung, wird aus dem Wechselstrom ein zerhackter Stromfluss erzeugt, der jede Menge Oberwellen (also höhere Frequenz als 50 Hertz) enthält. Das kann elektrisch versorgte Komponenten durch irgendwo immer vorhandene Schwingkreise zu absonderlichen Verhaltensweisen bringen, wenn die durch das Zerhacken auftretenden Frequenzen Schwingkreise in Resonanz bringen. Das ist ähnlich wie bei der Glasharfe oder einem Weinglas, bei dem der Rand gerieben wird. Die dabei entstehenden Frequenzen können das Glas in Resonanz versetzen, welches zur Zerstörung führen kann. 2) mangelhafte Nachbildung des sinusförmigen Verlaufs durch Wechselrichter Ds ist nun quesi das Umgekehrte, denn kein Wechselrichter erzeugt einen rein sinusförmiges Signal. Da sind zwangsweise Oberwellen enthalten. Das kann empfindliche Bauteile stören - siehe auch bei 1) 3) Netzrückwirkungen mit höheren Frequenzen Zwar werden alle höherfrequenten Ströme durch immer auftretende Verluste meist mehr oder weniger stark gedämpft, aber trotzdem können sich die oben beschriebenen Rückwirkungen weit ins Netz verbreiten und entfernte Komponenten beeinflussen. Beim Radio spricht man beispielsweise bei solchen Beeinflussungen vom Klirrfaktor. Bei einem Musikinstrument bringt es die Klangfarbe, aber bei einem verstimmten Instrument erzeugt das einen grauslichen Ton. 4) Schieflast in einem Drehstromnetz und Strom im Nullleiter Im Drehstromnetz sind die drei Phasen gegeneinander um 120° verschoben, so dass bei gleichmäßiger Belastung die Ströme und Spannungen sich in Summe genau aufheben Dann fließt im vierten Leiter - das ist der Nullleiter - kein Strom und dieser Leiter hat dann keine Spannung gegenüber der Erdung der Anlage. Jede unterschiedliche Belastung der einzelnen Phasen erzeugt zwangsweise einen Strom im Nullleiter, weil sich die Ströme nicht mehr in Summe aufheben. Das verschiebt das Spannungsdreieck und das wiederum kann falale Überspannungen zur Folge haben. LED's machen übrigens aus einem Wechselstrom einen pulsierenden Gleichstrom indem eine der beiden Halbwellen abgeschnitten wird oder bei raffinierten Schaltungen nach oben geklappt wird. |
93 | Netzrückwirkung: Nullleiter ProblematikBei einer Leistungsabnahme von 400 A pro Phase gab es einen Rücklauf von 600A! auf dem Nullleiter. Es ist eigentlich paradox, das dann insgesamt 90 kW Heizleistung zusätzlich von den Generatoren geleistet werden müssen, um die Generatoren bei Laune zu halten. Ersatzweise können auch sog. Nullleiter Drosseln eingesetzt werden. Egal welche Methode, es muss eine technische Lösung zusätzlich angewendet werden, um das Problem zu beheben. Und ja, auch in den ganz regulären Ortsnetzen haben wir immer häufiger die Probleme der Netzrückwirkungen. Die LED Technik hält rasant flächendeckend Einzug. |
94 | Alte und neue NotstromaggregateDie Altanlagen haben einen ganz entscheidenden Vorteil: Fast keine Elektronik! Die arbeiten noch weitgehend analog ohne großen elektronischen Schnickschnack. Beispiel: Die heutigen modernen Anklagen haben 3 identische Drehzahlsensoren. Motorsteuergerät, Voltregler und Systemsteuerung haben ihre eigenen Sensoren. Anlage läuft problemlos, aber einer der Sensoren ist defekt, Steuerung erkennt einen Fehler an der Drehzahl, der faktisch nicht vorhanden ist, und löst den Anlagenstopp aus. Der Sensor kostet keine 10 Euro, aber schaltet die Anlage komplett ab. Er lässt sich auch nicht wegprogrammieren. |
95 | Netzwiederaufbau und NotstromaggregateWenn die Anlagen aber, wie bei den Festeinbauten ja üblich, über eine automatische Netzumschaltung verfügen, dann bekommen wir mindestens 2 Blackouts nacheinander. Sobald ich nach dem 1. Blackout eine provisorische Versorgung über Generatoren hochfahre, dann erkennen die stationären Anlagen die Netzwiederkehr und schalten, je nach Programmierung, nach 3 bis 5 Minuten wieder auf das Netz zurück. Was dann logisch zu einem schnell ansteigenden Bedarf führt und die provisorischen Generatoren überlasten dürfte. Die Vorsorge dazu besteht schlicht darin, die Netzrückkehrzeit bei Festeinbauten auf 2-3 Stunden zu verlängern. Besser wäre jedoch die An-lagen bis zum Ende der Netzstörung komplett als Insel weiterzubetreiben. |
96 | Private (Klein)NotstromaggregateBei der Vorhaltung eines eigenen kleinen Generators fangen aber die Probleme an, nach deutschem Bau-recht dürfen pro Haus, unabhängig von der Anzahl der Wohnungen, nur 20 Liter Benzin und 200 Liter Diesel gelagert werden. Gehen wir nur mal von den handelsüblichen Kleingeneratoren aus, dann reichen 20 Liter Benzin keine 2 Tage um zumindest die Heizung weiter betreiben zu können. Kleine Dieselgeneratoren sind, aufgrund der Preise, kaum in privaten Haushalten zu finden. Aber selbst da würden 200 Liter eventuell gerade so für 2 Wochen reichen. Der Dieselgenerator hätte den Vorteil, dass ich ihn auch aus dem, falls vorhanden, Heizöltank versorgen kann. |
97 | Treibstoff Bevorratung/NotstrombetriebErfahrung: Erdbohrer knabbert die 20 kV Zuleitung eines Handy Rechenzentrum an. Schadensereignis 11.40 Uhr. Generatoren springen an und übernehmen. Der Kunde bemerkt das gar nicht, da ja durch die USV keine Unterbrechung stattgefunden hat. Es gab und gibt keine Alarmmeldung über den Ausfall! Erst bei einer Raucherpause auf dem Hof bemerkte man gegen 14 Uhr, dass die Aggregate laufen. Jetzt erst wurden Maßnahmen ergriffen. Der Versorger begann mit den notwendigen Erdarbeiten, diese dauerten bis 21.00 Uhr. Die Reparatur begann dann am nächsten Morgen um 07.00 Uhr. Die Zuschaltung erfolgte dann um 15.30 Uhr. Alles in Allem dauerte die Reparatur fast 30 Stunden! (und wir reden von einer Großstadt, nicht irgendwo im Nirgendwo). In diesen 30 Stunden musste 2 mal der Tankwagen Nachschub liefern. Zumal der Kunde sich nicht traut seine Tanks unter 30 % zu fahren, da er zu viel Schlamm und Dreck in seinen Tanks vermutet. Sollte der Ausfall an einem Sonn- oder Feiertag sein, würde der Tankwagen eine "Sonntagsfahrgenehmigung" benötigen. |
98 | Fehlgeleitete Regulation/NotstromversorgungDie Anlagen müssten permanent erweitert werden. Aktuell kämpfen wir mit den Vorgaben des Umweltschutzes. Bisher haben wir bei der Auslegung der Leistungen eine Schlaglast von 80 % eingeplant. Heute dürfen wir nur noch 60 % Schlaglast kalkulieren, da bei 80 % die Abgaswerte für 6-12 Sekunden! über den zulässigen Grenzwerten liegen. Auch der Einsatz von LED-Beleuchtungen ist höchst kritisch. Auf den ersten Blick werden zwar die Leistungen reduziert, JA, aber die LED-Beleuchtung verursacht einen sehr hohen Rücklauf auf dem Null-Leiter (Netzrückwirkung). Dadurch werden die Generatoren massiv belastet. Die meisten Generatoren können maximal 25 % Nullleiter Strom vertragen, dann schalten sie aus Eigenschutz ab. Das identische Problem ist bei Frequenz-gesteuerten Pumpen oder Lüftern. |
99 | Erreichbarkeit und KommunikationEin Rechenzentrum hat einen Vorhaltevertrag über eine 800 kVA Anlage, die auch 365 Tage im Jahr beim Vermieter nur für diesen Fall auf einem Auflieger bereitsteht. Dafür zahlt der Betreiber eine monatliche Miete. Der Notfallplan für den Abruf der Anlage beruht rein auf Handykommunikation. Der Kunde meldet den Notfall auf der Handynummer des Bereitschaftstechnikers. Der Techniker wiederum informiert den Bereitschaftsfahrer der Spedition auf dessen Handy. Da wir aber realistisch davon ausgehen müssen, dass bei einem Ausfall der Stromversorgung auch die Handysendeanlagen ausfallen, kann der Kunde seine Anlage, für die er seit Jahren Miete bezahlt, gar nicht abrufen. Es ist schlicht keine Kommunikation möglich! Weder der Weltmarktführer noch der europäische Marktführer der Aggregate Vermieter haben auch nur ein Satellitenhandy. |
100 | Wiederanlauf der RechenzentrenDer Betreiber eines wichtigen Internetknotens geht davon aus, dass man bei einem Totalausfall mindestens 4-7 Tage benötigt, um alle Rechner und alle Hallen wieder so hochzufahren, dass man wieder nach draußen kommunizieren kann. |
101 | Netzwiederaufbau - PV-AnlagenViele PV-Anlagen sind beim Verteilnetzbetreiber (in DEU) gar nicht mehr bekannt. Da keine wirtschaftlichen Einspeisevergütung mehr gezahlt werden, werden auch keine entsprechenden Verträge mehr abgeschlossen. Die meisten PV Anlagenbetreiber nutzen den Strom vorwiegend selbst, benötigen aber die Frequenz aus dem Netz für den Wechselrichter. Wir haben mal vor geraumer Zeit ein Google Earth Bild mit dem Datensatz eines Versorgers verglichen. 40 % der auf den Dächern zu sehenden Anlagen waren nicht bekannt. Dieser Umstand birgt vor allem die Gefahr, dass ich als Versorger nicht genau weiß, wie hoch mein eigentlicher Bedarf im Falle eines Blackouts ist. Wenn ich davon ausgehen muss, das 30-40 % des Verbrauches aktuell durch unbekannte PV-Anlagen erzeugt wird. |
102 | Generatoren des Katastrophenschutzes (DEU)Wir verfügen in Deutschland über eine gewaltige Menge an mobilen Notgeneratoren, nur leider weiß eigentlich niemand, wer wie viel überhaupt zur Verfügung hat. Das THW hat nur die über den BUND beschafften Anlagen im Verzeichnis. Generatoren der einzelnen Ortsverbände, die über Spenden oder die Helfervereine angeschafft wurden, sind nicht bekannt. Zudem sind sie 175 kVA - 200 kVA Generatoren nur dann für einen Stromausfall nutzbar, wenn nicht zeitgleich ein Hochwasser zu bekämpfen ist. Die o.g. Generatoren sind in Wahrheit der Dieselmotor für die Hanibalpumpe. Da die Feuerwehren in Deutschland offiziell keine Generatoren haben, werden die dennoch vorhandenen in keiner Auflistung erfasst. Die Versorger haben Generatoren im Bestand. Aus logistischen Gründen werden die aber mittlerweile von den THW-Einheiten vor Ort betreut und transportiert. Hierdurch kommt es zu Unschärfen, da im Not-fall der Versorger und das THW in Wahrheit die identischen Generatoren als verfügbar melden. Die Erfahrungen aus dem "Münsterland" haben ja die massiven Probleme gezeigt: Es wurden wahllos viele Kats-Einheiten bundesweit alarmiert. Keiner wusste, wer was liefern würde. Es konnte keine Vorplanung stattfinden, welche Einheit an welchem Punkt eingesetzt werden kann. Wir standen mit der Feuerwehr 12 Stunden! auf der Autobahn und haben gewartet. Innerhalb der ersten 3-4 Tage waren teilweise bis zu 4.000 Kleingeneratoren im Einsatz. Dazu wurden teilweise rund 5.000 Helfer benötigt! Allein die Versorgung der Helfer hat am Ende 1/3 der Generatoren verschlungen. Erst nach 4 Tagen konnten dann mit nicht mal 50 Generatoren von Vermietern das gesamte Gebiet wieder versorgt werden. Ich war am Ende einer der 12 Techniker, die dann diese 50 Anlagen betrieben haben. 5.000 Helfer um keine 50.000 Betroffenen zu versorgen ist eigentlich ein Paradoxon. |
103 | Zustand der Netzersatzanlagen (NEA)Große Teile der vorhandenen stationären Anlagen sind nur noch eingeschränkt leistungsfähig. Die vorgeschriebenen Probeläufe werden meist nur sporadisch durchgeführt. Von Lasttests ganz zu schweigen. Aus der Erfahrung heraus würde ich sagen das 50 % der Anlagen nicht mehr an der Lage sind ihre Leistung zu bringen. Dazu kommt, dass die Notstromanlagen selten an die in den Jahren steigende Leistungen angepasst werden. Selbst wenn eine Anlage vorhanden ist, heißt das nicht, dass auch ein Mitarbeiter in der Lage ist diese zu bedienen. Beispiel: In einer Einsatzorganisation habe ich einem gelernten Dachdecker, das war der Haustechniker, erklärt wie er die Ersatzanlage manuell Starten und Schalten sollte. In einem Pharmaunternehmen wurde mir erklärt, dass der letzte, der die Anlage bedienen konnte, bereits vor 2 Jahren in Rente gegangen sei. Selbst, wenn eine eigenen NEA vorhanden ist, dann fehlt es meistens an ausreichenden Treibstoffvorräten. Auch haben die allerwenigsten Kunden den Nachschub geplant. Wenn es Vorräte gibt, dann werden die meist "vergessen" und nach Jahren stellt man fest, das der Diesel im Tank unbrauchbar geworden ist. Auch der Einsatz von Biodiesel ist fatal, da die Einspritzdüsen dadurch verklebt werden und somit auch zu einem Ausfall führen. Selbst in Gebäuden, die über eine eigenen NEA verfügen, gibt es fast keine Möglichkeit eine mobile (Ersatz)NEA anzuschließen. Die Erkenntnis, dass man Notstrom benötigt, war zwar vorhanden, aber dass die stationäre Anlage mal versagen könnte, das wurde nicht eingeplant. Bei einem Blackout in einem größeren Gebiet, sprich in einem kompletten Bundesland, gibt es fast keine Möglichkeiten genügend mobile Generatoren zur Verfügung zu haben. Bei einer geplanten Abschaltung eines Umspannwerkes in einem Chemiewerk musste selbst der Weltmarktführer die benötigten 50 MW aus Afrika zurück nach Deutschland transportieren. Das Bewusstsein für die Möglichkeiten von Stromausfällen ist nur dann ausgeprägt, wenn davon direkte finanzielle Folgen abhängen. In Deutschland verlangt die DFL für jedes Spiel der 1. und 2. Liga eine redundante Stromversorgung für Ü-Wagen, Flutlicht und LED-Bande. Selbst bei Länderspielen der Nationalmannschaft wird die gesamte Technik, inklusive redundanter Generatoren, von Deutschland aus geliefert. Die meisten Krankenhäuser in Deutschland haben nur einen Generator und keine USV-Anlagen. Es gibt noch nicht mal Vorhalteverträge. Im Falle einer Störung bzw. Ausfalls werden erst Lieferanten gesucht und Angebote verglichen. Ich persönlich kenne im xxx-Gebiet lediglich ein Rechenzentrum das über einen Vorhaltevertrag verfügt. Auch verfügen die allermeisten Tanklager über keine eigene Notversorgung. Einer der Betreiber der Rechenzentren in yyy hat auf eigene Kosten einen Generator im Tanklager aufstellen lassen. |
104 | RechenzentrenDie Rechenzentren sind doch sehr gut versorgt. Die werden bei einem Blackout autark weiter arbeiten können. Aber wie sieht es auf der anderen Seite der Datenleitung aus? Amazon fordert von seinem Rechenzentrum eine Betriebsdauer von mindestens 72 Stunden. Begründung ist, dass man sonst große wirtschaftliche Folgen zu befürchten hätte, wenn 2-3 Tage keine Bestellungen eingehen würden. Aber wie sollen die Endkunden, die ebenfalls von einem Blackout betroffen sind, denn dort bestellen können? Selbst der Leitungsweg ist nicht gesichert, da die Multifunktionsgehäuse der Glasfasertechnik am örtlichen Netz hängen. Auch das Mobilfunknetz in Deutschland ist fast nicht gesichert. Die allerwenigsten Sendemasten habe eine Notversorgung. Im Rahmen des G7 Gipfel in Elmau haben wir im Umkreis von 100 km um den Tagungsort alle Sendeanlagen der Polizei mit mobilen Generatoren versorgt. Lediglich die Polizei in Sachsen hat alle Ihre Anlagen mit Brennstoffzellen ausgestattet. In Hessen läuft die Ausschreibung aktuell. |
105 | Sieben Stunden StromausfallBeim Penny-Markt in Zell-Weierbach hatten sich zeitweise die elektrischen Schiebetüren am Eingang nicht mehr öffnen lassen. Das elektrische Garagentor ließ sich nicht öffnen. |
106 | Zweistündiger Stromausfall - Krankenhaus betroffenLokaler Stromausfall am Sonntagabend. Kurzfristig war auch der Notstrom im Krankenhaus ausgefallen. In dem Gemeinschaftskrankenhaus in Herdecke gilt laut Feuerwehr noch bis 7:30 Uhr am Montagmorgen ein Aufnahmestopp. |
107 | Schwarzstart: Fehlende AufmagnetisierungEin weiteres wenig bedachtes Problem ist, dass bei einem Blackout die meisten Kraftwerke nicht mehr in der Lage sein werden ihre eigenen Netzumspanner aufzumagnetsieren um ans Netz zu kommen. Seit der sog. "Liberalisierung" vor 20 Jahren sind Kraftwerks- und Netzbetrieb durch das absurde "unbundling" rechtlich und tatsächlich streng getrennt. Die Betreiber der Kraftwerke gehen alle davon aus, dass sie ihre Umspanner immer oberspannungseitig aus dem Netz aufladen können. Nach einem Blackout ist das nicht der Fall. Es hilft dann auch nichts, dass ein Kraftwerk schwarzstartfähig ist. Ein spannungsloser Umspanner braucht zum Aufmagnetisieren, dem sog. "Inrush" , ca. 10-15 Perioden lang seine Nennleistung !!!, was bei den Großkraftwerken einige hundert bis über tausend MW sind! Diese Leistung kann in Sekundenbruchteilen natürlich nicht abgerufen werden, schon gar nicht bei großen thermischen Anlagen. Bei kleineren Anlagen kann man das Problem mit entsprechen Schwungmassen an Turbine und Generator "übertauchen", was aber auch dort meist nicht der Fall ist, da man aus Kostengründen und in der irrigen Annahme ein Blackout-/Insel-/Notbetrieb würde nie mehr erforderlich sein, in den letzten Jahrzehnten an der notwendigen Dimensionierung der Anlagen gespart hat. Bei den Großkraftwerken müssten die Generatorleistungsschalter auf den Umspanner geschaltet sein und dann die Erregung langsam mit steigender Turbinenleistung auf Netzspannung und -frequenz hinaufgezogen werden, um den Umspanner "mitzuziehen" . Nun ist mir bekannt, dass auch bei Großkraftwerken, bei denen in der Zwischenzeit (20 Jahre) die Leittechnik mehrfach erneuert wurde, diese Option leittechnisch nicht mehr möglich ist, weil man sie für verzichtbar hielt oder aber in der Praxis nie geübt wurde, was groß Erfahrung voraussetzt. |
108 | SchwarzstartEine große Rolle spielt daher die ständige Aufrechterhaltung der 24/110 Volt Steuerspannung auch und gerade bei sonst schwarzstartfähigen Anlagen durch Batterien / Notstrom nach Lastabwurf mit komplettem Netzzusammenbruch. Dies wird übrigens auch ein Hauptproblem beim Wiederaufbau des Netzes nach Blackout sein, weil die Lastverteiler nicht nur keine Kommunikation mehr haben werden, sondern auch die Schaltzustände ihrer Umspannwerke mangels Steuerspannung nicht mehr erkennen werden und erst kein Kraftstrom für die Fernsteuerung der Schalter mehr da ist. Weiters wird sich die Frage stellen, wie viele der überall eingebauten SPS Steuerungen Schaden genommen haben, also entweder komplett kaputt sind durch Überspannungsschläge beim Wiedereinschalten an der Hardware oder ihre Programmierung verloren haben. Da alles ferngesteuert wird und kein Personal mehr da ist, wird sich bitter rächen. Die, die noch da sind, werden keinen Sprit haben um in die Umspannwerke zu fahren… |
109 | Aluminiumhüte3 Stunden Stromausfall würde einen Totalschaden verursachen. |
110 | Zugspanne durch StromausfallZur Unzeit kam da am Sonntag ein großflächiger Ausfall bei der Bahngesellschaft SNCF: Tausende Fahrgäste saßen – teils ohne Wasser und Nahrung – stundenlang in Waggons fest, ohne aussteigen zu können. Statt wie geplant am Sonntag gegen 22.00 Uhr in der Hauptstadt einzutreffen, mussten sie die ganze Nacht mit rund 1.100 Mitreisenden in dem doppelstöckigen Zug ausharren. Die SNCF sprach von „mehreren Zwischenfällen“, die der Panne zugrunde lagen, primärer Auslöser dürfte aber ein Stromausfall im Gebiet von Dax im Südwesten des Landes gewesen sein, wodurch Oberleitungen auf rund 60 Kilometer Strecke beschädigt wurden. |
111 | Hard- und Software beschädigenFür den erfolgreichen Betrieb eines Datacenters muss eine Ausfallsicherheit gewährleistet sein, denn schon Kurzausfälle oder Spannungsschwankungen im Stromnetz können die sensible Hard- und Software beschädigen. Solche IT-Ausfälle sind teuer: Beim Geschäftskunden verursachen sie Umsatzeinbußen und -ausfälle |
112 | Annual Report Telecom Security Incidents 2019Looking into the system failures, hardware failures are a major factor in 2019: almost a quarter of incidents (23%) were caused by hardware failures and they also had a major impact in terms of user hours with 38% of the total. Also, software bugs are still a concern, since they are responsible for 15% of the incidents. Frequency of human errors is trending up: In 2019, this raise is mostly due to thirdparty failures, often during construction works that led to cable/optic fiber cuts or because of faulty software updates, performed by subcontractors. Power cuts are the second most common detailed cause: Overall, independent from the underlying root cause, power cuts are either a primary or a secondary cause in over a fifth of the major incidents. |
113 | Stromausfall: Notstromversorgung streikte auchEin Stromausfall in der zentralen Leitstelle für die Stadt- und Straßenbahnen in Karlsruhe und der Region am frühen Dienstagmorgen hat den Bahnverkehr zwischen 5 und 8 Uhr teilweise lahmgelegt und dafür gesorgt, dass viele Pendler zu spät ans Ziel kamen. Zwar gibt es für die Leitstelle in der Gerwigstraße eine Notstromversorgung. Doch diese streikte nach mehreren falschen Signalen, sich ein- und abzuschalten, teilen die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) mit. Experten suchen nun die Ursache der Störung. Zudem gab es lange erhebliche Probleme mit Infotafeln an den Haltestellen und mit Durchsagen. Auch diese Fahrgastinformationen werden zentral aus der Leitstelle gesteuert. Der Kundenservice war ebenfalls über mehrere Stunden telefonisch nicht erreichbar. Die Fahrerinnen und Fahrer hielten per Mobiltelefon mit der Leitstelle Kontakt. |
114 | AUTARK20: berührungslose ArmaturenBerühungslose Armaturen (Wasserhahn, Dusche, Pissoirs) funktionieren bei Stromausfall häufig nicht mehr! Hotels, Büros, öffentliche Einrichtungen, etc. |
115 | AUTARK20: FluchtwegsbeleuchtungLokaler Stromausfall: Fluchtwegsbeleuchtung - Akkus waren tiefentladen/kaputt - 6.000 Euro Schaden |
116 | AUTARK20: BrandmelderTiefentladung der Akkus = Totalschaden |
117 | AUTARK20: Notstromaggregate5 von 6 Kleinnotstromaggregate sind binnen weniger Stunden ausgefallen (Alter, Wartung) |
118 | Generatoren der neusten Umweltklasse, Stage VDie Generatoren müssen quasi mit 75-95 % Leistung betrieben werden, da sonst die Abgasreinigung nicht die Auflagen erfüllen kann und somit die Anlagen automatisch abgeschaltet werden. Normalerweise betreiben wir Generatoren mit maximal 75-80 % ihrer Leistung, um Schäden an den Motoren zu vermeiden. Eine Abschaltung dieser Funktion ist nicht möglich und aktuell vom Gesetzgeber auch ausdrücklich verboten. Aktuell gehen unsere Planungen bei Veranstaltungen dahin, viele kleine Generatoren im Lastmanagement Betrieb zu fahren und dann bei Lastwechseln jeweils Anlagen ab- und zuzuschalten. Bedeutet natürlich mehr Transportaufwand, erheblich mehr Verkabelung und Steuerung und, was im Notfall das größte Problem werden wird, man benötigt speziell geschultes Personal was diese Anlagen dann programmieren und betreiben kann. |
119 | Reparatur eines ErdkabelsIn Wien musste heuer ein 380-kV-Erdkabel erneuert werden, das bei Bauarbeiten beschädigt worden war. Dafür wurde das Kabel an der Baustelle auf -250 Grad abgekühlt, damit der Schaden behoben werden konnte. |
120 | KKW Gösgen: Startversagen eines Notstromdiesels bei einer FunktionsprüfungBei einer Funktionsprüfung am 22. Juni 2020 kam es zu einem Startversagen eines Notstromdiesels. Grund dafür war eine Fehlstellung der Verteilerscheibe im Anlassluftverteiler, die im Rahmen der Strangrevision im November 2019 ausgebaut, inspiziert und wieder eingebaut worden war. Der Notstromdiesel war am 16. November 2019 erfolgreich per Hand und anschliessend im Rahmen der Funktionsprüfung ebenfalls gestartet worden. Im vorliegenden Fall konnte der Notstromdiesel insgesamt elf Mal problemlos gestartet werden, bevor beim zwölften Mal die Fehlstellung der Verteilerscheibe im Anlassluftverteiler zu einem Startversagen führte. Nach Korrektur der Einstellung innerhalb der zulässigen Frist verlief der Start erfolgreich. |
121 | Notstrom - BiodieselIch betreibe ein kleines Verteilnetz in OÖ. und halte 2 Diesel Stationäraggregate betriebsbereit zur Krisenvorsorge und zur Überbrückung bei geplanten Abschaltungen des übergeordneten Landes-Netzbetreibers. Ich kann nur bestätigen und warnen: mit handelsüblichem Winterdiesel hatte ich bei niedrigem Füllstand meines 5.000 Liter Tanks, der ca. alle 18 Monate gefüllt wird, Motorschäden, weil es zu einer Entmischung des biogenen Anteils gekommen ist. Jener hat sich anscheinend oben abgesetzt, wegen geringerer Dichte als Diesel. Kurz vor der anstehenden Nachfüllung hat dieser Schleim die Öffnung der Entnahmeleitung (ganz unten im Tank angeordnet) erreicht und wurde angesaugt. Die Motore sind sofort stehen geblieben und mussten von einem Fachbetrieb gereinigt werden. Der Tank natürl. auch. Seither tanke ich nur mehr "Polar-Diesel" Hauptsache ohne biogenem Anteil. Beim großen Aggregat (Saugmotor, ohne Turbo) teste ich gerade Heizöl - geht auch einwandfrei, jedoch Achtung: Minusgrade sind hierfür sicherlich ein Problem. Die Temperatur ist entsprechend zu halten! |
122 | Hardware Schäden nach FrequenzeinbruchDas Beinahe-Blackout im europäischen Stromnetz vor zwei Wochen hat beim Flughafen Wien einen Schaden von mehreren hunderttausend Euro verursacht. Es seien Hunderte Hardware-Teile, die nach den extremen Frequenzschwankungen ersetzt werden müssen. Es schon öfters am Flughafen zu Stromausfällen gekommen. Für solche Fälle hat der Airportlaut Ofner Notstromaggregate mit einer Kapazität von zehn Megawatt. Die Notstromversorgung habe auch dieses Mal perfekt funktioniert und die kritischen Bereiche der Flughafen-Infrastruktur in Betrieb gehalten. Wenn aber auch dort Anlagen durch Frequenzabfälle zerstört werden, helfe auch der Notstrom nicht weiter, gab der Vorstand zu bedenken. |
123 | NetzwischerIch bin in der Automobilbranche in der Maschineninstandhaltung und IT-Systembetreuung beschäftigt. Solche Netzwischer führen teilweise zu Ausfällen von uralten Geräten, für die schwer Ersatz zu bekommen ist. |
124 | NetzwischerIch kann ähnliches über Containerbrücken und andere Krananlagen berichten. Bei Netzwischer oder Stromausfall gehen gerne elektronische Bauteile kaputt, auch defekte Thyristoren oder Kondensatoren der Frequenzumrichter sind keine Seltenheit. |
125 | Netzteile - Schäden - FlickerNach meiner Erfahrung sind Netzteile welche direkt am EVU Netz hängen und lange im Dauerbetrieb sind besonders gefährdet. Nach einem Ausfall oder einem Flicker gehen die gerne kaputt. Dagegen kann man was tun. Kritische Netzteile hinter der USV, Redundanter Aufbau der Netzteile. |
126 | TelekommunikationsausfallVor ca. 4 bis 4 Jahren gab es im Spätsommer einen Festnetz- und Internetausfall für drei Tage - im Tourismus Gebiet in ganz Montafon bis Bludenz (Vorarlberg). Das einzige was funktionierte: Lottospiel 6/45, ... externe gesicherte Leitung!!! Alles andere war am Boden. Von Bezahlkassen bis Banken und da hatten die Banken aus wirtschaftlichen Gründen tw. nur noch vormittags offen. |