Quelle: kaernten.orf.at

Kärntens Feuerwehren werden nach und nach in Sachen Notstrom für einen Blackout aufgerüstet. Rüsthäuser aber auch andere öffentliche Gebäude sollen dem Land zufolge Anlaufstellen sein, wenn der Strom ausbleibt. Vorreiter ist der Bezirk St. Veit.

Die Gemeinden wurden befragt, welche Feuerwehrhäuser von außen – per Stecker – mit einem Stromerzeuger versorgt werden können. Dazu reicht nicht nur eine Verbindung zum Stromkasten, es muss auch die Verbindung zum öffentlichen Netz getrennt werden. „200 Feuerwehrhäuser sind notstromversorgt“, so Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin. Eine Arbeit, die für jedes Rüsthaus ein paar hundert Euro ausmacht.

Es gibt Steckdosen und transportierbare Notstromaggregate, so Robin. Im Bezirk St. Veit an der Glan haben fast alle der 43 Feuerwehrhäuser einen solchen Stecker. 

Der nächste Schritt sind Aggregate, die fix beim Feuerwehrhaus bleiben können – denn im Katastrophenfall wird das mobile Gerät aus dem Fahrzeug bei Einsätzen gebraucht. St. Veit an der Glan ist hier zu 50 Prozent versorgt und ein Vorreiter.

In Klagenfurt ist derzeit die Gemeinde gefragt. Die zehn Häuser der freiwilligen Feuerwehren haben zwar die Möglichkeit versorgt zu werden, aber nicht die zusätzlichen Stromerzeuger, um im Blackout-Fall Anlaufstelle für Bürger zu sein.

Von 132 Gemeinden sind 108 nicht mit Notstrom versorgt (=24 Gemeinden sind es!). Das ist für mich ein Schwerpunkt für das Jahr 2020, dass es zumindest in jeder Gemeinde einen Leuchtturm gibt, wo die Bevölkerung auch in – unter Anführungszeichen: Friedenszeiten – weiß, da kann ich mich hinwenden, hier gibt es ganz bestimmt Strom.

Nach und nach wird in Kärnten also für den großen Stromausfall aufgerüstet. Eines der nächsten Probleme: Wo bekommt man im Ernstfall den Treibstoff dafür her?

Kommentar

EZF-Flyer-Selbsthilfe-Basen_2Es ist gut, dass diese Maßnahmen getroffen werden. Der Beitrag zeigt aber auch, wie viel noch zu tun ist. Denn es reichen halt nicht ein paar Einzelmaßnahmen. Es muss das Gesamtwerk funktionieren und das bedeutet auch für die Feuerwehren deutlich mehr, als nur eine Notstromversorgung zu haben. Siehe den Leitfaden „Meine Feuerwehr auf einen weitreichenden Infrastrukturausfall („Blackout“) vorbereiten“. Und in vielen größeren Gemeinden wird es auch nicht ausreichen, wenn nur die Feuerwehr als Anlaufstelle zur Verfügung steht. Hier sind weitere Selbsthilfe-Basen erforderlich. Siehe etwa, wie in Feldbach.