Letzte Aktualisierung am 03. Januar 2017.

Quelle: orf.at, APA

In der Steiermark ist es gestern im Bezirk Graz-Umgebung laut Landeswarnzentrale zu großflächigen Stromausfällen in einigen Gemeinden gekommen. Es seien bis jetzt mindestens 21 Trafos betroffen, vier weitere sind durch Kurzschluss offenbar außer Funktion.

Zu dem Stromausfall war es gegen 15.30 Uhr gekommen. (Nur) 2.300 Haushalte waren betroffen. Die meisten Haushalte waren bis 21.50 Uhr wieder versorgt. Einzelne Anschlüsse, meist Gehöfte, sollten bis zum späten Sonntagvormittag wieder angeschlossen sein, hieß es.

Laut Landespolizeidirektion hatten vor allem Personen Probleme, die in diesen Gegenden medizinische Geräte zur Lebenserhaltung bzw. Lebenserleichterungen haben. In einem Altersheim in Laßnitzhöhe mussten Bewohner wegen des Stromausfalls in einen anderen Teil des Objekts gebracht werden. Betroffen waren die Kommunen Eggersdorf, Langegg, Krumegg, Vasoldsberg und Laßnitzhöhe. In der Privatklinik Laßnitzhöhe soll es einen Kabelbrand gegeben haben.

Kommentar

Großflächig im Sinne dieser Homepage würde nicht nur ein paar Gemeinden, sondern weite Teile Europas betreffen. Besonders interessant sind die bereits bei diesem lokalen Ereignis aufgetretenen Probleme bei der Gesundheitsversorgung. Vielleicht gibt es nach den Feiertagen mehr Informationen.

Franz Hein: Die Beschreibung des Vorfalles deutet auf einen „hundsgewöhnlichen“ Erdschluss hin, wie er im Mittelspannungsnetz relativ häufig vorkommt. Durch so einen Erdschluss kommt es zu einer sogenannten Spannungsverlagerung und damit zu überhöhten Spannungen in ganz anderen Teilen des Mittelspannungsnetzes. Dies zieht dann Folgefehler nach sich. Die Ursache eines solchen Erdschlusses kann ein Tier sein, das einen warmen Platz z. B. bei einem Umspanner suchte und dadurch einen Überschlag verursachte. Es kann aber auch ein Materialfehler in einem Kabel sein. Diese beiden Erdschlussarten sind relativ häufig. Sie sind prinzipiell nicht vorhersehbar und nicht verhinderbar. Die berichtete Fehlerausdehnung ist allerdings schon etwas ungewöhnlich.