Quelle: WirtschaftsWoche.de

Vor ziemlich genau 198 Jahren erfand der Schotte Robert Stirling den nach ihm benannten Motor. Jetzt hat Dean Kamen, der Entwickler des bekannten Segway, eines Fahrzeugs mit zwei parallel laufenden Rädern, ihn wiederentdeckt.

Ursprünglich wollte Kamen mit dem Motor seinem bisher batteriegespeisten Fahrzeug eine größere Reichweite verschaffen. Aber der Erfinder glaubt inzwischen, dass der Stirling-Motor als kleines Blockheizkraftwerk (BHKW) im Eigenheim sehr viel besser zum Einsatz kommt. Es hat eine elektrische Leistung von zehn Kilowatt, hinzu kommen vermutlich rund 20 Kilowatt Wärme – Einzelheiten verrät Kamen noch nicht.

Gedacht ist das Aggregat, das mit einer Speicherbatterie für Überschussstrom ausgestattet ist, für Mehrfamilienhäuser, kleine Unternehmen und den Handel.

Kommentar

Stirling-Motoren sind immer wieder ein Thema und werden wahrscheinlich einen Beitrag zum Energiezellensystem liefern können. Ein Stirling-Motor – eine Wärmekraftmaschine – kann mit einer beliebigen äußeren Wärmequelle betrieben werden. Im Sinne der Energiewende wäre es daher sinnvoll, nicht, wie im Artikel dargestellt, auf fossile Brennstoffe zu setzen. Eine sinnvolle Anwendungsmöglichkeit wäre etwa, Prozessabwärme dafür zu nutzen.

Hier ist sicher noch weitere Forschung erforderlich und die Preise müssen auch sinken. Zudem macht es Sinn, das nicht auf Haushaltsebene zu betrachten – eine Energiezelle muss größer und damit robuster gestaltet werden.

In Österreich wird dazu durch die Firma Frauscher Thermal Motors Forschung und Entwicklung betrieben.

„Ehrgeiziges Ziel des Unternehmens ist die energetische Nutzung von Biomasse sowie von Problem- und Schwachgasen einschließlich deren umweltgerechter Entsorgung. Neben den volkswirtschaftlichen Werten stellt dieses Geschäftsziel einen beispielhaften Beitrag zur Senkung der klimaschädlichen Emissionen dar.“