Quelle: spiegel.de

Hacker richten mit Cyberangriffen nach Schätzungen von Experten Schäden von Hunderten Millionen Euro an. Sichtbar werden die Attacken auf die Industrie aber selten: Den Tätern geht es um Erpressung.

Als die Konstrukteure einer kanadischen Keksfabrik gefragt wurden, welche Folgen sie sich durch Cyberangriffe auf die Anlage vorstellen könnten, antworteten sie: „versalzenen Keksteig“. Mehr als der Verlust einer Tagesproduktion sei durch eine bösartige Manipulation nicht zu erwarten, dachten die Ingenieure. Leider falsch.

Tatsächlich stand die Fabrik komplett still, nachdem Unbekannte in deren Netzwerk eingedrungen waren. Die von den Angreifern zur Analyse des Netzes verwendete Software brachte die Steuerungscomputer der Fabrik aus dem Tritt.

Die empfindlichen SPS-Systeme (Speicherprogrammierbare Steuerung) reagierten mit Chaos: Die Produktion brach zusammen, vorproduzierter Teig trocknete in den Transportrohren ein. Die Verstopfungen waren so hartnäckig, dass die Rohre schließlich herausgeschnitten werden mussten.

An die Öffentlichkeit dringen diese Vorfälle in der Regel nicht, wie Larsen erklärt. Nur in kleinen Kreisen würden sie diskutiert – oder ganz unter den Teppich gekehrt. So wie einige Vorfälle, bei denen jüngst die Produktionsnetzwerke von Öl- und Gasunternehmen infiltriert wurden.

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Und ein weiteres Beispiel dafür, wie unsere Verwundbarkeiten unterschätzt werden.