Aufbau schlagkräftiger Strukturen
in Behörden, Kommunen und Unternehmen
Ausbildung zum Resilienzmanager
Dr. Sandra Kreitner, Vizepräsidentin der Gesellschaft für Krisenvorsorge (GfKV)
Christian Haas, Gesellschaft für Krisenvorsorge (GfKV), Botschafter für Bayern
Die Krisen der letzten Jahre machen insbesondere eines deutlich: Wir wissen nicht, was kommt und wie es kommt. Insofern werden Instrumente benötigt, die geeignet sind, jede denkbare Herausforderung zu meistern – also schlagkräftige Strukturen, keine Papiertiger. In Zeiten von Klimawandel und Zeitenwende müssen sich die Behörden, Kommunen und Unternehmen auf komplexe Szenarien einstellen. Zudem werden allen Verantwortungsträgern Krisenmanagementfähigkeiten abverlangt.
Zielgerichteter Aufbau von Basisstrukturen
Wer die Lehren aus den zunehmenden Angriffen auf unsere Kritischen Infrastrukturen, unter anderem den Hackerangriffen auf die Datennetze von Behörden, Kommunen und Unternehmen sowie den verheerenden Starkregenereignissen und Sturzfluten ziehen – und sich, sein Personal und sein Umfeld wirksam schützen will, dem wird schnell klar: Am Aufbau von Krisenstäben aber auch von Selbsthilfebasen bzw. Anlaufstellen für die Bevölkerung/Belegschaft, welche geeignet sind, die Zeit bis zum Eintreffen überörtlicher Hilfe zu überbrücken, führt kein Weg vorbei. Aufbau und Betrieb dieser Strukturen kann ausschließlich durch entsprechend qualifiziertes Personal erfolgen. Um Behörden, Kommunen und Unternehmen dieses hochqualifizierte Personal zur Verfügung zu stellen, wurde in Zusammenarbeit der Gesellschaft für Krisenvorsorge (GfKV) mit dem Bayerischen Verband für Sicherheit in der Wirtschaft (BVSW) eine Lehrgangslandschaft zum schnellen Aufbau schlagkräftiger Strukturen ins Leben gerufen:
Im Zuge dieser Zertifikatslehrgänge wird praxisnah vermittelt, wie Basisstrukturen im Krisenmanagement aufgebaut und in die Performing-Phase gebracht werden. Der Krisenstab ist das, gemessen am Potenzial, zu wenig genutzte Strukturelement im Alltagsgeschäft des Risikomanagements: Eine Simulation von Szenarien, straff durchmoderiert – um den Krisenstab zeitgleich für das Krisenmanagement zu trainieren – legt Schwachstellen offen, die durch Resilienzmaßnahmen zu schließen sind. Sämtliche Entscheider sitzen im Krisenstab am Tisch und können aus einem gemeinsamen Verständnis für das simulierte Szenario die erforderlichen Maßnahmen unmittelbar auf den Weg bringen. Zudem wird die Fähigkeit vermittelt, den Krisenstab als zentrales Element der Ereignisbewältigung richtig einzusetzen. Planübungen zeigen, wie man Krisenstäbe auf spielerische Weise trainiert, wichtige Prozesse innerhalb angemessener Zeit zu beherrschen.
Wesentlicher Schlüsselfaktor der Resilienz von Organisationseinheiten ist der Mensch. Von daher ist die Umsetzung von Resilienzmaßnahmen auf Ebene der Mitarbeiter essenziell. Anhand von Workshops, die 1:1 in die Praxis übernommen werden können, gelingt es, Mitarbeiter zu zuverlässigen Partnern in sämtlichen Sicherheitsbelangen und damit zu einer „First Line of Defense“ zu machen.
Essenziell ist auch das Feld der Risiko- und Krisenkommunikation. Ohne begleitende Risikokommunikation ist die Implementierung von Resilienzmaßnahmen nicht realisierbar – das gilt sowohl für die interne als auch die externe Kommunikation. Wie die Risikokommunikationsstrategie in der Praxis, basierend auf acht Bausteinen, auszugestalten ist, um erfolgreich zu sein, bildet daher ein unverzichtbares Element einer jeden Ausbildung im Krisenmanagement.
Unterstützung durch eine starke Community of Practice sichern
Die Dozenten dieser Kurse betreuen zudem die Community of Practice Schutz KRITIS, die allen Absolventen kostenfrei offensteht. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk, welches sich in regelmäßigen Abständen online trifft und fachliche Anleitung zur Lösung von Herausforderungen bietet, die im Alltag des Risiko- und Krisenmanagements auftreten. Damit wird sämtlichen Verantwortungsträgern beim Anpacken der neuen Herausforderungen aufgrund von Klimawandel und Zeitenwende fortlaufend Unterstützung auf Basis aktueller Best Practice geboten. Aktuelle Lehrgangstermine finden Sie unter: https://www.bvsw.de/aus-und-weiterbildung/