Quelle: www.vienna.at

Der Coronavirus ist nun auch in Österreich angekommen. Für viele Grund genug, Vorräte einkaufen zu gehen. Doch ist das wirklich notwendig?

Spätestens nachdem nun auch in Österreich Coronavirus-Erkrankungen bestätigt wurden, machen sich bereits einige Menschen auf den Weg in den Supermarkt, um Vorräte zu kaufen. Zwar gibt es genügend Menschen, die sich über diese „Hamsterer“ lustig machen, doch sind Menschen, die sich Vorräte besorgen, im Ernstfall nicht die Klügeren?

Bereits am Montag hat der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge Herbert Saurugg geraten, Vorsorge genereller Art zu treffen. Es handelt sich also nicht um eine hysterische Nachbarin oder einen übervorsichtigen Kollegen, sondern einen Experten. Anstatt auf seinen eigenen Stolz oder die Meinung der Kritiker zu hören, ist man hier gut beraten, auf Experten zu hören.

Wer sich Vorräte für 14 Tage nach Hause holt, ist für den Ernstfall gerüstet. Zwar mag man dafür einige Lacher ernten, und vielleicht tritt der Ernstfall auch gar nicht ein, doch warum sollte man nicht auf der sicheren Seite leben, wenn es möglich ist? Insbesondere wenn man sich selbst sicherer fühlt, spricht nichts dagegen, einige Vorräte zu kaufen. Die Lebensmittel werden ja nicht schlecht, man kann sie immer noch später essen.

Saurugg sagt jedoch auch, dass man nicht überreagieren soll. Hier liegt der Punkt. Man darf ruhig Vorräte kaufen, sich Gedanken machen und vorsichtig sein. Die Einkäufe müssen jedoch nicht in dieser Sekunde erledigt werden und es müssen auch keine Vorräte für ein ganzes Jahr nachhause geholt werden. Ruhig bleiben, Einkaufsliste schreiben und auf Nummer Sicher gehen: also einkaufen.

Kommentar

Scheinbar kommt es derzeit bereits zu kurzfristigen Engpässen aufgrund von Vorsorgeeinkäufen. Das ist ein guter Stresstest für die Versorgungslogistik und zeigt zum anderen auf, wie schnell die Läden leer sind, wenn doch viele Menschen auf einmal einkaufen gehen! Aber es kann davon ausgegangen werden, dass sich die Lage in den nächsten Tagen wieder entspannen wird, wenn sich die Logistik auf die neue Situation eingestellt hat. Das funktioniert, solange alles funktioniert. In einer wirklichen Krisensituation mit unterbrochenen Logistikketten wird das dann nicht mehr funktionieren. Daher ist die Vorsorge JETZT so wichtig. 

Wichtig ist, den Menschen nun auch zu vermitteln, dass sie nicht übertreiben. Denn dann sitzen sie auf einen Haufen von Vorräten und wenn sich die Lage hoffentlich doch wieder entspannt, wird das schnell als unnötig und überflüssig abklassifiziert. Und die Sensibilität schwindet. Daher muss auch klargemacht werden, dass die Maßnahmen aufgrund der unklaren Lageentwicklung aus jetziger Sicht richtig und wichtig sind, auch wenn man vielleicht im Nachhinein das anders sehen mag. Und beim nächsten Mal kann es schon wieder eine ganz andere Entwicklung geben. Vorsorge sollte daher einfach wieder zur alltäglichen Normalität werden, um besser auf unerwartete Ereignisse reagieren zu können. Sie war in der Menschheitsgeschichte immer überlebensnotwendig und ist es auch heute noch für den Großteil der Menschheit!