Einladung

Einladung zum Workshop

„Die Gesundheits(not)versorgung in der Steiermark

während eines Blackouts“

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir laden Sie recht herzlich zum Workshop „Die Gesundheits(not)versorgung in der Steiermark während eines Blackouts“

am 01. Juli 2019, von 10-17 Uhr, in das Seminarzentrum LKH Graz II, Wagner-Jauregg-Platz 1, 8053 Graz, ein.

Unsere moderne Lebensweise hängt völlig von der funktionierenden Strom- und Telekommunikationsversorgung ab. Das ist uns aufgrund der sehr hohen Versorgungssicherheit meist nicht bewusst. Stromausfälle kennen wir nur von kleinräumigen Ereignissen und kurzer Dauer. Was aber, wenn dieser Stromausfall weite Teile Europas betrifft und sogar Tage andauert? Unmöglich? Warum? Weil es noch nie passiert ist? Leider häufen sich die Anzeichen, dass es in absehbarer Zukunft zu einem derartigen Ereignis kommen könnte. Die Ursachen dafür sind vielfältig, wie auch die möglichen Auslöseereignisse. Aufgrund der weitreichenden Auswirkungen und durch den Ausfall der Telekommunikations- und Treibstoffversorgung werden die Einsatzorganisationen nur mehr eingeschränkt handlungsfähig sein. Entscheidend ist daher die Frage:

Wären wir auf ein solches Ereignis vorbereitet? Was, wenn wie zu erwarten, die Telekommunikationsversorgung auch noch Tage nach dem Stromausfall nicht funktioniert, und damit weder die Treibstoff-, Medikamenten- oder Lebensmittelversorgung?

Wie lange kann ein Spitalsbetrieb wirklich unter derartigen Bedingungen aufrechterhalten werden? Reichen dazu die vorhandenen Krisenpläne? Was, wenn das Personal nicht mehr kommt, weil es zu Hause Probleme gibt? Eine Studie zeigt, dass sich in Österreich rund drei Millionen Menschen spätestens am 4. Tag einer solchen Versorgungsunterbrechung nicht mehr ausreichend selbst versorgen können. Nach einer Woche wären bereits sechs Millionen Menschen betroffen. Das betrifft mit Sicherheit auch Ihr Personal und deren Familien!

Die häusliche Pflegeversorgung wird rasch nicht mehr sichergestellt werden können. Praktische Ärzte und Pflegeheime sind in der Regel nicht notstromversorgt. Die Medikamenten- und insbesondere die Insulinversorgung kann nicht aufrechterhalten werden. Damit droht eine rasche Überlastung der Krankenhäuser. Kaum vorzustellen, was das bedeuten könnte. Eine kürzlich durchgeführte deutsche Studie kam zum Schluss, dass man im simulierten Kreis (Bezirk) mit 100.000 Einwohnern nach vier Tagen Stromausfall mit 880 Todesfällen rechnen müsse. Um eine derart unfassbare Katastrophe abwenden zu können, muss es uns gelingen, eine möglichst lange dezentrale Gesundheits(not)versorgung einzurichten und aufrechtzuerhalten. Auch nach dem unmittelbaren Stromausfall.

Die Katastrophenbewältigung wird sich in einem solchen Fall weitgehend auf die lokale bzw. kommunale Ebene konzentrieren. Die Gesundheits(not)versorgung muss jedoch überregional organisiert und sichergestellt werden. Das erfordert, wie auch der 31-stündige Stromausfall im Februar 2019 in Berlin-Köpenick gezeigt hat, eine organisationsübergreifende Koordinierung und Abstimmung. Und zwar bereits vor dem Ereignis. Denn es wird dauern, bis die Versorgungsabläufe wieder funktionieren. Daher möchten wir gemeinsam mit Ihnen Fragen wie:

  • Was muss dazu vorbereitet werden?
  • Wer ist dafür überhaupt zuständig oder verantwortlich?
  • Welche gewohnten Standards können unter derartigen Rahmenbedingungen überhaupt aufrechterhalten werden?

diskutieren. Mit Sicherheit werden noch weitere Fragen auftauchen.

Wir sprechen mit dieser Veranstaltung alle Akteure des steirischen Gesundheits- und Katastrophenschutzwesens an,
um uns gemeinsam auf dieses mögliche Szenario vorzubereiten.

Agenda für den Workshop

09:00 – 10:00 Uhr: Eintreffen im Seminarzentrum, Begrüßungskaffee

Impulse/Themen während des Tages (unter anderem):

  • Blackout / Infrastrukturausfall – Eine Gesamtsicht und bekannte Detailprobleme im Gesundheitssektor
  • Blackout-Vorsorge in den steirischen Krankenanstalten
  • Blackout-Vorsorge im LKH-Univ. Klinikum Graz
  • Blackout-Vorsorge – Ein Blick über den Tellerrand
  • Blackout-Vorsorge MitarbeiterInnen – Welche Unterstützung kann dabei der steirische Zivilschutzverband leisten?

Dazwischen finden Kleingruppendiskussionen statt, wo konkrete Fragestellungen diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht werden können.

Sollte sich Ihre Organisation bereits intensiver mit diesem Thema auseinandergesetzt haben, dann lassen Sie uns das bitte wissen. Wir nehmen gerne weitere Praxisbeiträge auf! Gerne können Sie uns auch vorab konkrete weitere Fragestellungen zukommen lassen.

16:30 – 17:00 Uhr: Zusammenfassung & Verabschiedung

Zielgruppe: Verantwortungsträger, Führungskräfte, DienststellenleiterInnen, Ausbildungsleiter etc. von

  • Alten- und Pflegebetreuung
  • Apotheken
  • Ärzte- und Apothekerkammer
  • Dialysezentren
  • Dienstleister im Gesundheitswesen
  • Distrikt- und Amtsärzte
  • Gesundheitsbehörden
  • Katastrophenschutzreferenten (Bezirkshauptmannschaften, Städte)
  • Krankenanstalten
  • Krankenversicherungen
  • Pflegeeinrichtungen
  • Pharmaunternehmen
  • Praktische Ärzte
  • Rettungsorganisationen
  • Soziale Dienste
  • Veterinärbereich (Seuchenprävention)
  • Sonstige interessierte Akteure

Anmeldung: Formlos via E-Mail an mit Name, Funktion und Organisation

Kosten: Die Teilnahme ist kostenlos

Netzwerke: Bitte verteilen Sie diese Einladung auch über Ihre Netzwerke weiter!

Die Veranstaltung wird durch den österreichischen Blackout-Experten Herbert Saurugg organisiert.

Weiterführende Informationen und Hilfestellungen (Leitfäden) für die Vorbereitung auf den Workshop/auf das Szenario „Blackout“ finden Sie unter www.saurugg.net/leitfaden

Zusammenfassung der Ergebnisse

Die Ergebnisse des Workshops sind als Ergänzung zum bisherigen Leitfaden „Die Gesundheits(not)versorgung nach einem Blackout“ in den überarbeiteten Leitfaden „Die Gesundheits(not)versorgung während eines Blackouts“ eingeflossen.

L-Executive Summary Gesundheit
L-Gesundheitsnotversorgung2

Einige Eindrücke

190701-Personal
190701-Saal
190701-Kleingruppendiskussionen

Teilgenommene Organisationen

Insgesamt haben 85 TeilnehmerInnen aus folgenden Organisationen am Workshop teilgenommen:

  • Amateurfunk-Notfunk-Dienst
  • Amt der Kärntner Landesregierung
  • Amt der Steiermärkischen Landesregierung
  • Bezirkshauptmannschaft Bruck-Mürzzuschlag
  • Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung
  • Bezirkshauptmannschaft Leoben
  • Bezirkshauptmannschaft Liezen
  • Bezirkshauptmannschaft Voitsberg
  • BH Hartberg-Fürstenfeld
  • Burgenländische Krankenanstalten-Ges.m.b.H
  • Diakoniewerk / Haus am Ruckerlberg
  • Herba Chemosan Apotheker AG
  • Johanniter Katastrophenhilfsdienst
  • KAGes Services
  • KAGes-Management
  • KAGes-Management / Service
  • KAGes-Services / Medizininformatik u. Prozesse
  • KKM Hermann Kogler e.U.
  • Landespflegezentrum Bad Radkersburg
  • Landessicherheitszentrale Burgenland GmbH
  • LKH / Pflegezentrum Mürzzuschlag
  • LKH Bad Radkersburg
  • LKH Feldbach-Fürstenfeld
  • LKH Graz II
  • LKH Graz II
  • LKH Hartberg
  • LKH Hochsteiermark
  • LKH Hochsteiermark / Bruck an der Mur
  • LKH Murtal
  • LKH Murtal / Stolzalpe
  • LKH Südsteiermark / Wagna
  • LKH Univ. Klinikum Graz
  • LKH Weiz
  • LKH Weststeiermark
  • LKH Weststeiermark / Deutschlandsberg
  • Militärkommando Steiermark
  • Organisation
  • ÖRK Bezirksstelle Deutschlandsberg
  • ÖRK Bezirksstelle Leibnitz
  • ÖRK Bezirksstelle Liezen
  • ÖRK Bezirksstelle Murau
  • ÖRK Bezirksstelle Voitsberg-Köflach
  • ÖRK LV Kärnten
  • ÖRK LV Steiermark Fachabteilung Einsatz
  • Sozialamt der Stadt Graz
  • Sozialhilfeverbandes Bruck-Mürzzuschlag
  • Stadt Villach / Feuerwehr, Zivil- und Katastrophenschutz
  • Stadtbauamt Judenburg
  • Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.
  • Unfallkrankenhaus Steiermark / Kalwang
  • Volkshilfe Steiermark
  • Volkshilfe Steiermark / Sozialzentrum Deutschlandsberg
  • Zivilschutzverband Steiermark