Am 10. April 1999 bin ich als einer der ersten Soldaten des österreichischen Auslandseinsatzkontingents ATHUM ALBA in Tirana / Albanien gelandet. Am 11. April bin ich mit vier einheimischen Lastwagenfahrern und einer Menge Ausrüstungsgegenstände von Tirana nach Skodra gefahren. Alleine, ohne Verbindungsmittel oder Karten und nur mit einer Glock bewaffnet. 200km unter unvorstellbaren Straßenbedingungen. In Shkodra haben wir binnen weniger Wochen auf einem ehemaligen Flugfeld eine Kleinstadt für rund 5.000 Personen aus dem Nichts gestampft. Hier wurden dann 3.000 Flüchtlinge aus dem Kosovo untergebracht und versorgt. Der Einsatz endete Anfang August 1999 und ich war wieder einer der letzten Soldaten, der das Land verlassen hat. Es war eine sehr eindrucksvolle Zeit. In den ersten Wochen sind wir knöcheltief im Gatsch versunken. 20 Stunden Tage waren normal. Dann kam die Hitze und eine Heuschreckenplage. Das zivile Nachbarcamp wurde am Ende durch die Polizei leergeräumt. Dabei gab es heftige Schusswechsel mit der ebenfalls plündernden Bevölkerung. Zum Schluss gab es auch noch ein Feuergefecht mit unseren Soldaten, weil sich Banden vor unserem Camp bekriegten. Albanien war zu diesem Zeitpunkt in einem unvorstellbaren Zustand.

Hier ein paar Eindrücke von damals.