Quelle:  www.shz.de

Umfangreiches Papier der Kreisverwaltung: Bevölkerung soll für die Folgen eines Stromausfalls sensibilisiert werden.

Es ist ein Horrorszenario: Die Trinkwasserversorgung bricht zusammen, Lebensmittel werden knapp, Altenheime müssen evakuiert werden, aber es gibt nicht einmal Kraftstoff für Rettungsfahrzeuge… Dieses Chaos, das hier geschildert wird, hat einen Namen: Stromausfall. Und es ist durchaus real, meinen die Verantwortlichen in der Pinneberger Kreisverwaltung. Um sich dagegen zu wappnen, haben sie Grundlagen eines gesonderten Katastrophenschutzplans erarbeitet.

Noch nie war die Abhängigkeit der Menschen von einer sicheren Stromversorgung größer als heute. Und das betrifft außer Kraftstoff- und Trinkwasserpumpen eben auch Computer, ohne die praktisch nichts mehr geht. Doch auch der Straßen- und der Schienenverkehr sowie der Mobilfunk würde ohne Strom nahezu komplett zusammenbrechen.

Die Frage: Wann kommt es zum Stromausfall? Nicht nur deshalb gibt es für die Verwaltung keinen Zweifel, dass Vorkehrungen für den Fall eines Stromausfalls getroffen werden müssen: „Experten zufolge ist es nicht eine Frage, ob es zu einem langanhaltenden und flächendeckenden Stromausfall kommen wird, sondern wann.“ Ziel müsse es deshalb sein, die Folgen für die Bevölkerung sowie die öffentliche Sicherheit und Ordnung so gering wie möglich zu halten. Damit es zu möglichst geringen Auswirkungen kommt, wird, federführend von der Kreisverwaltung, im Kreis Pinneberg ein Sonder-Katastrophenschutzplan erarbeitet.

So unterstützt der Kreis den Rat des Bundesamts für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz, dass in jedem Haushalt Vorräte an Getränken und Lebensmitteln für 14 Tage vorhanden sein sollen. Für die Bürger sollen sogenannte Katastropenschutzleuchttürme [Selbsthilfe-Basen] an sechs Standorten – Elmshorn, Pinneberg, Barmstedt, Uetersen, Wedel, Quickborn –  geschaffen werden. Geplant ist, die Gebäude mit Notstrom und Digitalfunk auszustatten. Zudem sollen dort im Krisenfall Sanitätsdienste bereitstehen.

Das Fazit der Katastrophenschützer der Kreisverwaltung: „Es erscheint nahezu unmöglich, sich umfassend auf einen langanhaltenden, flächendeckenden Stromausfall vorzubereiten. Mit den gewonnenen Erkenntnissen soll jedoch ein Anfang gemacht und insbesondere auf allen Ebenen sensibilisiert werden.“

Kommentar

Sehr guter Beitrag und es ist erfreulich, dass sich zunehmend mehr Regionen mit diesem Thema auseinandersetzen und auch aktive Schritte zur Vorbereitung setzen. Insbesondere, dass die Bevölkerung als wichtiger Faktor gesehen wird, da leider die Menschen = Personal oft zu wenig berücksichtigt werden.