Quelle: www.n-tv.de

Die Finanzkrise kostet Tausende den Job, New York ächzt unter einer Hitzewelle, dann fällt auch noch der Strom in der ganzen Stadt aus. Geschäfte werden geplündert und angesteckt, ganze Stadtviertel zerstört. Vor 40 Jahren erlebt New York seine dunkelste Nacht.

Ein Stromausfall, verursacht von mehreren Blitzschlägen, der 25 Stunden andauern und die Stadt ins Chaos versetzen sollte. Es waren New Yorks dunkelste Stunden.

1965 hatte es schon einmal einen großen Stromausfall gegeben, an den erinnern sich viele Bewohner bis heute nostalgisch-fröhlich. Damals hätten die Menschen zusammengestanden, sich geholfen.

Aber 1977 war alles anders, der Stadt ging es einfach zu schlecht. „Zu viele Familien waren hungrig und zu viele Väter waren ohne Job und sauer“, erinnert sich Schriftsteller Quiñonez, der damals gerade elf war und in Harlem wohnte. „Und als die Lichter an diesem Abend ausgingen, wollten sich viele von uns das nehmen, was wir wollten – und was wir am meisten wollten, war das, was wir brauchten.“

Vor allem in Harlem, der Bronx und vielen Teilen Brooklyns machten sich Plünderer auf, zuerst die Hausfrauen, die oft seit Monaten schon nicht mehr genügend Essen für ihre Familien hatten. Mit Einkaufswagen, Autos und Kleinlastern fuhren sie von Geschäft zu Geschäft, brachen die Scheiben ein und nahmen alles mit: Lebensmittel, Essen, Alkohol, Windeln.

Die Bilanz: Rund 1600 zerstörte Geschäfte, mehr als 1000 Feuer und knapp 3700 Verhaftungen, und das alles in nur 24 Stunden. Auf 300 Millionen Dollar schätzten Behörden die Schäden später. Ganze Stadtviertel wurden zerstört, einige wie beispielsweise Bushwick in Brooklyn erholten sich jahrzehntelang nicht von dieser „Nacht des Terrors“.

Kommentar

Das ist genau der Grund, warum man auch heute bei uns nicht unbedingt sofort eine Eskalation erwarten muss. Ganz im Gegenteil. Wenn die (Lebensmittel-)Versorgungskrise jedoch über Tage andauert, dann wird die Lage vor allem in den Städten kippen. Dort wo es bereits heute soziale Spannungen gibt, früher als in anderen Teilen. Das würde sich deutlich hinauszögern lassen, wenn man offen über diese Möglichkeit reden würde und deutlich mehr Menschen als heute ihre Selbstversorgungsfähigkeit für zumindest ein- bis zwei Wochen erhöhen würden. Und das bedarf gar nicht so viel, wie unser Testeinkauf im Rahmen der Aufzeichnungen für ORF Newton (wird im September ausgestrahlt) gezeigt hat: Hier der Vorratsbedarf für eine Person und zwei Wochen (laut Checkliste des Roten Kreuzes).

 

Mit dieser einfachen Einkaufsliste Basisvorrat (1 Seite) oder mit der etwas erweiterten Checkliste Basisvorrat (selber überlegen und auswählen, 2 Seiten) gibt es eigentlich keine Ausrede, warum das nicht möglich sein sollte. Und wenn man auch nicht die volle Tagesanzahl erreicht, ist es noch immer besser, mehr zu Hause zu haben, als das jetzt oft der Fall ist. Es liegt in Ihrer Hand!