Quelle: www.welt.de

Ausgerechnet in einer der arbeitsreichsten Nächte des Jahres kämpften Polizisten in Berlin mit Problemen im Funknetz. Es ist nicht das erste Mal, dass die Technik ausfällt, wenn es darauf ankommt.

Die Ursachen für die Probleme in der Silvesternacht lagen nach ersten Erkenntnissen an einer Überlastung des Systems. Das teilte die Polizei mit. Die sogenannten Statustasten an den Digitalfunkgeräten der Polizisten funktionierten in der Nacht zu einem größeren Teil nicht. Mit diesen Tasten können die Polizisten der Einsatzzentrale mit einem Knopfdruck übermitteln, ob und wo sie einsatzbereit sind oder womit sie gerade beschäftigt sind. Der Sprechfunk war während der Silvestereinsätze nicht gestört.

Die Polizei erklärte: „Die hohe Anzahl von Funkteilnehmern und die Vielzahl der Statustelegramme konnten nicht zeitgerecht verarbeitet werden.“ Durch diese Verzögerungen mussten demnach viele Streifenwagenbesatzungen ihren jeweiligen Status über den Sprechfunk durchgeben. Die Einsatzzentrale protokollierte das dann aufwendig per Hand.

So wurde am Montag bekannt, dass Sicherheitsbehörden bei einem großflächigen Stromausfall nach Einschätzung der Bundesregierung nur für eine kurze Zeit weiter über das digitale Netz kommunizieren können. Eine Ersatzstromversorgung des digitalen Funknetzes etwa der Polizeien sei „zurzeit für einen Zeitraum von zwei Stunden vorgesehen“, heißt es in einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf die Anfrage.

Kommentar

Uns muss einfach klar sein, dass bei Großlagen oder bei einem Blackout die Telekommunikation binnen Stunden weitgehend zusammenbricht. Wenn nicht technisch, dann durch massive Überlastung, wie immer wieder Beispiel zeigen. Etwa auch nach den Terroranschlägen in Brüssel im März 2016. Der Behördenfunk war massiv überlastet, der Mobilfunk für einen halben Tag überlastet und ausgefallen. Nach einem Blackout oder ähnlich großen Ereignis zerfällt die Gesellschaft in Kleinststrukturen, wo sich die Menschen selbst organisieren und sich selbst helfen müssen. Hilfe von außen ist kaum zu erwarten, was aufgrund des Umfanges auch bei einem teilweise funktionieren der Telekommunikationskanäle nicht viel besser sein wird. Daher müssen sich sowohl die Einsatzorganisationen als auch die Krisenmanager, aber auch die Bevölkerung auf eine solche Situation einstellen und vorbereiten und nicht hoffen, dass es schon gehen wird.

Siehe auch Blackout und andere Katastrophen.