Quelle: Tiroler Tageszeitung

Die EU-Kommission hat „erhebliche Unzulänglichkeiten“ bei den nationalen Maßnahmen zur Sicherung einer ausreichenden Stromversorgung geortet. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager betonte am Mittwoch in Brüssel, natürlich sollten Blackouts und Stromausfälle vermieden werden, doch seien die nationalen Kapazitätsmechanismen zur Sicherung der Versorgung vorher nicht ausreichend geprüft worden.

In dem Zwischenbericht der Kommission heißt es, dass der Bedarf an Strom auch dann vollständig gedeckt werden müsse, wenn die Erzeugung aus schwankungsanfälligen erneuerbaren Energiequellen wie Wind oder Sonne nicht ausreiche. Nach den vorläufigen Untersuchungen würde der Markt in bestimmten Regionen aus eigener Kraft derzeit keine angemessene Versorgungssicherheit gewährleisten.

Vestager bemängelte jedoch, dass die EU-Staaten in vielen Fällen überhaupt nicht ausreichend analysiert hätten, ob sie Kapazitätsmechanismen überhaupt benötigen. Außerdem hätten diese Mechanismen kosteneffizienter gestaltet werden können.

Kommentar

Hier ist nicht ganz klar, ob es vorwiegend um eine Kosteneffizienzsteigerung oder doch um die Versorgungssicherheit gehen soll. Nachdenklich sollte jedoch stimmen, dass explizit darauf hingewiesen wird, dass es massive Mängel bei der Gesamtsystembetrachtung gibt. Leider einmal mehr ein Hinweis darauf, dass der Markt systemgefährdent wirkt und einen großen Anteil an den zunehmenden Systeminstabilitäten beiträgt.