Quelle: www.versicherungsjournal.de

Die Vorstellung, dass Hacker die Infrastruktur einer ganzen Stadt lahmlegen könnten, ist keine bloße Fiktion, wie auf der Euroforum Jahrestagung Haftpflicht deutlich wurde. Zu lange haben sich die Unternehmen darauf ausgeruht, dass ihre IT nur von außen bedroht wäre. Mittlerweile schärft sich aber hier das Bewusstsein für die Gefahren, so dass in zehn Jahren die Cyberversicherung auf Platz drei hinter der Sach- und Haftpflichtversicherung stehen könnte.

In einer Arte-Dokumentation war beispielsweise dargestellt worden, wie ein Hacker eine ganze Stadt wie Ettlingen hätte lahmlegen können, indem er sich in die Software des Energie- und Wasserversorgers einhackt.

Diese Software werde bundesweit von rund 300 Versorgungsunternehmen genutzt, so dass er einen ausgedehnten Blackout auslösen könnte, wenn er bei allen gleichzeitig die Enter-Taste drückt.

Durch den Ausfall würde die Frequenz bei den Stromversorgern steigen und als Folge davon könnte es sein, dass durch einen Dominoeffekt deutschland- oder sogar europaweit alle Rechner abgeschaltet würden und es zu einem totalen Stromausfall womöglich über Stunden käme.

Auch dem Smart Metering, das ab 2017 eingeführt werden soll, steht Oehler eher kritisch gegenüber. Es werde zu einer Erhöhung von Peripheriegeräten um das 10.000-Fache und einer Potenzierung von Risiken führen.

Grundsätzlich herrschte zwar Konsens, dass es nicht gerechtfertigt sei, Horrorszenarien aufzustellen, aber Oehler konstatierte: „Da rollt auf uns etwas zu, was wir heute noch nicht abschätzen können.“

Kommentar

Siehe auch Top Risiko: Betriebsunterbrechungen. Und die Gefahr geht nicht nur vom IT-Bereich aus! Die größte Gefahr geht von einer möglichen Kumulation verschiedener an und für sich beherrschbarer Einzelereignisse aus. Dabei sollte auch nicht nur an Hacker gedacht werden, wie die österreichische Leittechnikstörung 2013 gezeigt hat! All diese Probleme lassen sich mit einem dezentralisierten Energiezellensystem einfangen. Nichtsdestotrotz können die möglichen Auswirkungen durch eine gezielte Vorbereitung abgemildert werden. Den Kopf weiter in den Sand zu stecken, ist auf jeden Fall keine gute Option.