Letzte Aktualisierung am 04. Juli 2016.

Quelle: kurier.at

Allmählich wird es ungemütlich am Strommarkt: Weil die Preise tief sind, schließen die Stromversorger ein unrentables Wärmekraftwerk nach dem anderen. „Wir steuern auf eine Situation zu, in der wir zu wenige Kraftwerke haben“, befürchtet der neue Vorstand der Strommarktaufsicht E-Control, Wolfgang Urbantschitsch.

Insgesamt 1800 Megawatt Leistung (von österreichweit 8000 Megawatt) von Wärmekraftwerken sind also bereits vom Netz. Und die, die noch nicht geschlossen sind, laufen nur selten.

Gut so, könnte man aus Umwelt-und Klimaschutzsicht sagen. Denn die Kohle- und Gaskraftwerke stoßen CO2 in die Atmosphäre. Doch die Wärmekraftwerke sind die einzigen, die konstant Strom erzeugen können und rasch einspringen oder vom Netz gehen können, wenn es plötzlich zu wenig oder zu viel Stromangebot gibt.

Doch diese Kraftwerke, die Strom und Fernwärme produzieren, sind kaum rentabel. Die Wiener erzeugen zunehmend Wärme mit dem billigen Strom und setzen die KWK-Anlagen weniger ein, was die sichere Stromversorgung wiederum beeinträchtigt.

Kommentar

Entweder gilt hier, ein neuer Besen kehrt besser (E-Conrol Vorstand), oder man hat die Lageentwicklung nun doch endlich erkannt. Bisher wurde so gut wie immer verharmlost und heruntergespielt – siehe bisherige Meldungen.

In Wien wird keine Wärme mit Strom erzeugt bzw. gibt es keine Power-to-Head-Anlage, sondern nur einen „überdimensionierten Boiler„, der Wärme zwischenspeichern kann.  Mit einem Speichervermögen von 850 MWh kann er aber den Wiener Fernwärmeverbrauch für kaum mehr als 1 Stunde decken.