Letzte Aktualisierung am 23. Oktober 2015.

Quelle: www.nachrichten.at

Das 2013 gegründete Netzwerk für Sicherheit und Zivilschutz „Sicheres Oberösterreich“ hat sich das Thema „Blackout und die Folgen eines großflächigen länger andauernden Stromausfalls“ zum Schwerpunkt gesetzt und in den Bezirken des Innviertels eine Info-Kampagne gestartet. Bürgermeister, Amtsleiter, Gemeinderäte und Katastrophenschutz-Führungskräfte wurden in der Wirtschaftskammer in Ried in einer Podiumsdiskussion über die Folgen einer solchen Katastrophe informiert.

Die Folgen eines Blackouts wären katastrophal, das gezeichnete Szenario könnte Stoff für einen Horror-Film sein.

„Weil es noch nie passiert ist, weiß auch niemand wirklich, wie man damit umgehen soll. Die Gefahr steigt, die Pannen im Stromnetz werden jährlich mehr. Einige Male waren wir schon ganz nahe dran, an einem Blackout. 2006 waren bereits einmal zehn Millionen Menschen in Europa ohne Strom. Im Jahr 2003 kam es in der Schweiz zu einem Erdschluss einer Leitung. Die Bilanz: fünf Todesopfer, 56 Millionen Menschen waren betroffen, der wirtschaftliche Schaden betrug fast eine Milliarde Euro“, zeichnete Markus Mayr, der sich in seiner Diplomarbeit mit diesem Szenario beschäftigt hat, ein düsteres Bild.

Auch für die Landwirtschaft wären die Auswirkungen katastrophal: Melkmaschinen funktionieren nicht mehr, ebenso Fütterungsautomaten, Lüftungen in Ställen. Wie lange sind Lebensmittel verfügbar, Trinkwasser, Löschwasser, Abwasser, alles Probleme, die bei einem totalen Blackout innerhalb von wenigen Minuten auftreten können.

„Die Gefahr eines großflächigen Stromausfalls steigt, weil Stromerzeugung und Netzausbau nicht mehr im Einklang stehen“, zeigte Walter Tenschert von der Netz OÖ. ein Problem auf. „Nach einem Blackout, das Netz hochzufahren dauert mindestens einen halben Tag. Ein Beispiel: Wenn ganz Europa keinen Strom hat, ist nach wenigen Stunden jeder Kühlschrank und jede Gefriertruhe einschaltbereit. Dann kommt der Strom und alle Kühl- und Gefriergeräte schalten sich gleichzeitig ein. Das hält kein Netz der Welt aus. Alles bricht sofort wieder zusammen“, so der Netzexperte in seinem Statement.

Nur wenn jeder einzelne Bürger entsprechend vorsorgt, kann ein überregionaler Stromausfall, der mehrere Tage dauert, ohne allzu großen Schaden bewältigt werden: Das ist die Kernaussage der Info-Veranstaltung. Ganz wichtig ist, dass Haushalte Wasser- und Lebensmittelvorräte anlegen. Ebenso sind Radios und Lichtquellen, die unabhängig vom Strom funktionieren, im Notfall eine sehr große Hilfe.

Kommentar

Hervorragender Artikel zu den zahlreichen Aktivitäten des Netzwerkes „Sicheres Oberösterreich“.