Quelle: youtube Dokumentation BR-Alpha aus dem Jahr 2004!

Als im Jahre 2003 im Abstand von nur wenigen Tagen zuerst in den USA, dann in Schweden, Dänemark und schließlich in ganz Italien der Strom ausfiel, wollten viele nicht an einen Zufall glauben. Mit insgesamt 140 Millionen Betroffenen, einem Gesamtschaden von mehr als 20 Milliarden Euro und Dutzenden Verletzten war das Ganze zu folgenreich, um nur als Zufall erklärt und abgelegt werden zu können. Die Autoren Chris Humbs und Marcus Weller machten sich knapp ein Jahr nach den größten Stromausfällen in der Geschichte auf die Suche nach den Ursachen, Opfern und Verantwortlichen. Das Ergebnis ihrer Recherchen ist beängstigend: Ein Blackout kann und wird uns alle treffen – schon bald. Stromausfälle in dieser Größenordnung sind das Ergebnis von Systemfehlern, gegen die wir nahezu machtlos sind.

https://www.youtube.com/watch?v=SZR8A1bw8yc

Kommentar

Diese Dokumentation wurde bereits 2004 nach den großen Blackouts in den USA, Schweden und in Italien gedreht. Sie wurde aber erst jetzt auf youtube gestellt. Die Schlussfolgerungen sind einleuchtend – jedoch aus heutiger Sicht irritierend, denn man erwartete damals aufgrund der absehbaren Folgen der Marktliberalisierung in Europa weit häufiger Blackouts. Das ist alles nicht eingetreten, sieht man vom Beinahe-Blackout im November 2006 ab.

Daher sind wiederum mehrere Schlussfolgerungen möglich:

  • Wir fürchten uns zurecht auf Vorrat ((c) Walter Boltz, Regulator)
  • Man hat alles im Griff, auch wenn es nicht immer leicht ist
  • Ein System hat Belastungsgrenzen, die durchaus überdehnt werden können – aber nicht unendlich
  • Es geht nicht um die Wahrscheinlichkeit, sondern darum, dass es kein System gibt, dass immer 100 % sicher funktioniert (siehe Atomkraftwerke, Titanic, etc.). Daher sind die mit dem möglichen Scheitern verbundenen Konsequenzen entscheidend – auf die wir in keinster Weise vorbereitet sind.