Quelle: Der Standard

Deutsches BSI berichtet von schwieriger Situation im Jahr 2013 – Experte: „War knapp“ – Eigenes Koordinationsteam für Energiebranche als Reaktion geplant

„Die Fehlfunktion wurde vermutlich durch einen Steuerungsbefehl im Rahmen einer Inbetriebnahme im Netzwerk eines Gasnetzbetreibers im Süden Deutschlands ausgelöst und erreichte auch das österreichische Energienetz. Es erfolgte eine Weiterleitung an unterschiedliche Betreiber“, heißt es in dem Bericht. Der Steuerungsbefehle „verirrte“ sich also vom deutschen Gas- ins österreichische Stromnetz, wie der IT-Sicherheitsexperte Herbert Saurugg im Gespräch mit DerStandard.at erklärt. Aufgrund der nicht spezifizierten Verarbeitung dieser Nachricht in einzelnen Komponenten des Netzwerks sei der Befehl in einer Endlosschleife versendet worden. So geriet das System an den Rand einer Überlastung.

Daraufhin mussten die Stromnetze laut Saurugg mehrere Stunden im „Blindflug“, also manuell, betrieben werden. Zwar habe es in diesem Moment „keine Versorgungsgefahr“ gegeben, bei zusätzlichen Problemen hätte es aber leicht zu einem regionalen Stromausfall kommen können. Für Saurugg war der Vorfall, der im BSI-Bericht beschrieben wird, sicher eine der heikleren Situationen im österreichischen Energiebereich – vor allem, weil man lange „nicht wusste, was los ist“, so der Experte.