Letzte Aktualisierung am 18. Dezember 2014.

Quelle: www.vbs.admin.ch / Schweizer Verteidigungsministerium

Seit Monaten bereiten sich verschiedene Stellen bei Bund, Kantonen und Gemeinden sowie Dritten auf die SVU 14 vor. In Seminaren, Kursen und anderen Veranstaltungen werden relevante Themen in den einzelnen Bereichen vorbereitet. In der Übung vom 3. bis zum 21. November steht eine Not- respektive Katastrophenlage zum Thema «Pandemie und Strommangellage» im Mittelpunkt, welche sowohl die Zusammenarbeit der Partner im Sicherheitsverbund als auch Mittel zur Krisenbewältigung auf den Prüfstand stellt. Die SVU 14 wird modular aufgebaut und keine durchgängige Übung in Echtzeit sein – dies mit dem Ziel, Ressourcen aller Partner zu schonen und einen Alltagsbetrieb parallel zur Übung zu gewährleisten. Nach dem Grundsatz «in Krisen Köpfe kennen» soll die SVU 14 dazu beitragen, formelle und informelle Netzwerke zu erweitern und zu festigen.

Teilnehmen werden die politischen Entscheidungsträger, die strategischen Führungs- und Koordinationsorgane des Bundes, der Kantone und Städte und die Armee. Aber auch Dritte wie Banken, Grossverteiler und Netzbetreiber (Strasse, Schiene, Telekommunikation, Energie) werden sich beteiligen. Der Schwerpunkt wird auf der politische-strategischen Ebene liegen: Krisenorgane der Kantone und des Bundes werden unter der aktiven Teilnahme der kantonalen Regierungsräte den Prozessen des Krisenmanagements bis zur politischen Entscheidungsfindung nachgehen. Folgende Fragen werden dabei im Mittelpunkt stehen:

  • Ist der Sicherheitsverbund Schweiz das richtige Konzept für die Zusammenarbeit von Bund und Kantonen bei der Bewältigung von grossen Krisenlagen?
  • Können der KKM SVS, der Bundesstab ABCN und andere Krisenorgane des Bundes, der Kantone und Dritter ihre Aufgabe im Krisenfall erfüllen?
  • Sind die Verantwortlichkeiten für Massnahmen, den Mitteleinsatz und die Kommunikation während einer Krise festgelegt und zielführend?
  • Erfüllen die Systeme der Kommunikation und der Führungsunterstützung die Anforderungen in einer Krisenlage?

Das Szenario der SVU 14 orientiert sich an den Ergebnissen des Risikoberichts 2012 (Katastrophen und Notlagen Schweiz, VBS BABS). Dort wurden eine Pandemie und ein Ausfall der Stromversorgung als grösstes Risiko für die Schweiz in Bezug auf Schadensausmass und Eintretenswahrscheinlichkeit festgestellt. Auch im Krisenmanagement der Schweiz gilt das Subsidiaritätsprinzip: Grundsätzlich werden Aufgaben auf der tiefstmöglichen staatlichen Ebene wahrgenommen.

Im Grundszenario der SVU 14 führt eine Cyberattacke auf die Stromwirtschaft und ein Sturm zu einem 48-Stunden Stromausfall und einer lang anhaltendenden Strommangellage (8–12 Wochen). Als Folge kommt es landesweit zu einer komplexen Notlage. Eine Grippepandemie mit hoher Infektionsrate – auf dem Höhepunkt wird ein Viertel der Bevölkerung infiziert sein – wird diese komplexe Notlage überlagern und weiter verschärfen. Die Auswirkungen auf Schlüsselsektoren wie Öffentliche Sicherheit, Versorgung und Entsorgung, Gesundheitswesen, Mobilität und Transport, Führung und Koordination sowie Kommunikation werden dabei im Mittelpunkt der Krisenbewältigung stehen.

Kommentar

Während in Österreich es das Szenario „Blackout“ offiziell/auf politischer Ebene noch nicht gibt, bereitet sich die Schweiz schon auf eine Großübung vor. Es sei hier nur einmal mehr angemerkt, dass wir vom selben Stromversorgungssystem sprechen!

Besonders hervorzuheben: „Dort wurden eine Pandemie und ein Ausfall der Stromversorgung als grösstes Risiko für die Schweiz in Bezug auf Schadensausmass und Eintretenswahrscheinlichkeit festgestellt.“