Die Diskussion, ob man durch flexible Strompreise von zunehmenden Strompreisschwankungen profitieren kann, wird ja immer häufiger geführt. Wie immer gilt auch hier: Sowohl als auch, da es stark vom eigenen Nutzungsverhalten und den Anpassungsmöglichkeiten abhängt.
Die Stadtwerke Schneeberg GmbH hat dazu folgende Betrachtung für das Jahr 2025 angestellt. Da der Strommarkt immer dynamischer wird, ist das natürlich nur eine Momentaufnahme. Damit kommen wir zu einem wichtigen Punkt: Wenn man sich um nichts kümmern will, ist es keine gute Idee, flexible Preise in Anspruch zu nehmen.
Wenn man jedoch die Möglichkeit hat und bereit ist, sein Verhalten anzupassen, kann man durchaus Einsparungen erzielen. Zudem drängen immer mehr Anbieter auf den Markt, die ein entsprechendes Energiemanagement und Automatisierung anbieten, wie etwa 1komma5Grad, tibber, Enpal oder die österreichischen Unternehmen neoom oder EneRies.
Zentral ist, dass Energiemanagementsysteme auf jeden Fall immer wichtiger werden und bei größeren Verbräuchen zum Einsatz kommen sollten – egal ob flexible Preise genutzt werden oder nicht.
Deutsche Spotmarktpreise im Kalenderjahr 2025
Durchschnittliche Stundenpreise im Kalenderjahr 2025 von Montag bis Sonntag
Der Mittelwert über alle Stunden im Kalenderjahr 2025 liegt derzeit bei 88,03 €/MWh. Kunden können ihre Stromkosten optimieren bzw. deutlich senken, wenn sie ihren Stromverbrauch bzw. ihre Stromlast hauptsächlich in die Zeit von 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr verschieben. Ein privater Haushaltskunde, der von Montag bis Freitag tagsüber arbeitet und seinen Hauptverbrauch in den Morgen- bzw. Abendstunden hat, zahlt im Jahr 2025 vermutlich mehr als im Terminmarktprodukt.
Durchschnittliche Stundenpreise im Kalenderjahr 2025 von Montag bis Freitag (werktags)
Der Mittelwert über alle Stunden von Montag bis Freitag im Kalenderjahr 2025 liegt derzeit bei 94,79 €/MWh. Industrie- und Gewerbekunden können ihre Stromkosten optimieren bzw. deutlich senken, wenn sie ihre Stromlast bzw. energieintensive Prozesse in die Stunden von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr verschieben. Die sogenannten „Rampenstunden“ am Morgen von 6:00 Uhr bis 9:00 Uhr und am Abend von 18:00 Uhr bis 22:00 Uhr sind sehr preisintensiv. Hier sollte der Stromverbrauch wenn möglich reduziert werden. Fazit: Die beiden Tabellen bzw. Diagramme zeigen gut, welche Chancen, aber auch Risiken im dynamischen Stromtarif bestehen. Einsparungen können erzielt werden, wenn der Stromverbrauch bzw. die Last in die „günstigen” Stunden verschoben werden kann und in den teuren Stunden weitestgehend auf Stromabnahme verzichtet wird.
Aktuell werden für das kommende Kalenderjahr Terminmarktpreise von rund 100 €/MWh bzw. 10 ct/kWh angeboten. Damit deckt sich der Preis mit dem durchschnittlichen Spotmarktpreis inklusive Serviceaufschlag im Jahr 2025.
Trotz eines neuen Rekords von bisher über 500 Stunden mit negativen Strompreisen liegt das Spotmarktniveau im Jahr 2025 fast 1 Cent pro kWh über dem Mittelwert aus dem Jahr 2024.
Weiterführende Informationen siehe auch im Beitrag Strompreisentwicklungen.
 
					



