Letzte Aktualisierung am 14. Oktober 2017.

Unser Mitstreiter Walter Schiefer hat in der Oststeiermark in der Stadt Weiz ein notversorgungsfähiges Energiezellenkonzept umgesetzt und gemeinsam mit der Stadtverwaltung zur Stärkung der regionalen Robustheit beigetragen. Siehe auch Notversorgungsfähige Energiezelle Stubenberg.

Quelle: www.klippmagazin.at

Blackout, gibt es das überhaupt? Noch nicht eingetreten, aber die Gefahren mehren sich. Die Wetterkapriolen wirken sich auch auf die Stromversorgung aus und täglich müssen in den Leitstellen der Übertragungsnetzbetreiber Maßnahmen ergriffen werden, damit es zu keinem Blackout kommt. Bis jetzt haben die Verantwortlichen die Herausforderungen sehr gut gemeistert.

Aber die Veränderung des Klimas wird immer spürbarer, dieUnwetter treten immer häufiger an den verschiedensten Orten auf, sie werden immer heftiger und haben furchtbare Auswirkungen. Noch können Behörden, Organisationen, Nachbarn, zentraleStellen helfen, weil die heimgesuchten Gebiete regional begrenzt sind. Bei einem großflächigen Blackout wird es ganz anders sein, denn dann sind alle 2.100 Gemeinden und die gesamte Bevölkerung in Österreich gleichzeitig betroffen. Hilfe von außen gibt es keine. Jede Gemeinde muss sich bei dieser Krise selbst helfen. Trotz gesetzlicher Vorgaben und der sichtbaren Gefahrensignale erachtet noch kaum jemand eine Blackout-Vorsorge als notwendig. Weiz ist da eine Ausnahme und hat eine umfassende Blackout Planung mit einer innovativen Entwicklung bereits umgesetzt.

Weiz als Vorreiter
Erstmalig kommt in Österreich ein Blackout-resistenter Energiespeicher mit Photovoltaikanlage und einem multifunktionalen Energie-Management-System zum Einsatz. Eingebaut ist diese Anlage im Bürogebäude des Innovationszentrums Weiz. Sie liefert sicher, kostengünstig Sonnenstrom im Alltag und beim Blackout.

Auf Initiative des Innovationszentrums Weiz wurde ein umfassender Blackout-Vorsorgeplan in einer Zusammenarbeit von Innovationszentrum und Stadtgemeinde Weiz, Freiwilliger Feuerwehr, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Wärmeversorgung erstellt. Mit dem Projektziel, bei einem Blackout Wasser aus der Leitung zu bekommen, WC benützen zu können, sogar mit Wärme versorgt zu sein und eine Einsatzzentrale, die Anlaufstelle für die Bevölkerung ist, zu haben.

Gemeinsam mit den örtlich Verantwortlichen von Freiwilliger Feuerwehr, Wasser, Abwasser, Wärme wurden unter dem Management des Innovationszentrums die IST Analysen durchgeführt. Bereits vorhandene Kraftwerke wurden erhoben und die etwaige Existenz von inselfähigen überprüft. Es folgte die Planung der Maßnahmen, die Ergebnisse wurden in Checklisten, im Projektbericht, in einer Projektpräsentation und im Bevölkerungs-Eigenvorsorge-Ratgeber dokumentiert. Innerhalb von vier Monaten wurde das Projekt abgeschlossen.

Weiz ist nun für ein Blackout gerüstet und hält die Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Fernwärme aufrecht, das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Weiz ist Einsatzzentrale und gleichzeitig Information- und Kommunikationsstelle für die Bevölkerung. Parallel zur Blackout-Vorsorgeplanung in der Stadt wurde ein Blackout-resistenter Energiespeicher mit Photovoltaikanlage und einem innovativen Energie-Management-System in Weiz von örtlichen Unternehmen entwickelt und im Innovationszentrum Weiz erstmals installiert. Mit einem Blackout-resistenten Energiespeicher und einer Photovoltaikanlage hat man nun die Möglichkeit selbst vorzusorgen, damit man bei einem Blackout nicht im Dunkeln sitzt.

Foto: Walter Schiefer

Kommentar

Damit hat eine weitere Gemeinde gezeigt, dass man mit einem sehr überschaubaren Aufwand etwas tun und die Robustheit der lokalen Infrastrukturen erhöhen kann. Wie die jüngsten Erfahrungen in Oberösterreich gezeigt haben, ist es aber genauso wichtig, die Bevölkerung vorzubereiten und zur Stärkung der Eigenversorgungsfähigkeit zu animieren. Denn das ist die wesentliche Voraussetzung, damit auch andere Maßnahmen greifen können.