Quelle: science.orf.at

Manche Weltregionen leiden schon heute unter Wassermangel. Hitzewellen und Trockenperioden könnten die Lage in den nächsten Jahrzehnten verschärfen. Das hat laut einer neuen Studie auch Folgen für die weltweite Stromproduktion. Mehr als die Hälfte aller Wasser- und Wärmekraftwerke werden ihr zufolge an Leistung verlieren.

2010 lieferten Wärmekraftwerke – also mit nuklearen oder fossilen Brennstoffen bzw. mit Biomasse oder Geothermie betrieben – 81 Prozent des weltweit produzierten Stroms, Wasserkraftwerke rund 17 Prozent.

In beiden Fällen hängt die Stromproduktion stark von Flusswasser ab, sowohl von seiner prinzipiellen Verfügbarkeit als auch von seiner Temperatur. Denn für die Kühlung in Wärmekraftwerken ist kühles Wasser wesentlich ist, schreiben Keywan Riahi, Leiter des Energie-Programms am Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg, und seine Kollegen in der Studie.

Die Mengen an Wasser, die dafür benötigt werden, sind enorm. Laut Zahlen der Europäischen Umweltagentur aus dem Jahr 2009 werden in Europa insgesamt 44 Prozent des Wassers für die Energieerzeugung, 24 Prozent für die Landwirtschaft, 21 Prozent für die öffentliche Wasserversorgung und elf Prozent für die Industrie verwendet.

In den kommenden 40 Jahren soll sich der globale Wasserverbrauch für die Stromproduktion verdoppeln.

Konkret könnte sich durch geringere Wasserführung der Flüsse und höhere Wassertemperaturen die Stromproduktion einzelner Wärmekraftwerke um bis zu 86 Prozent verringern, jene von Wasserkraftwerken um bis zu 74 Prozent.

Laut den Forschern bräuchte die Stromproduktion daher dringend einige Anpassungen.

Kommentar

Keine rosigen Aussichten, auch wenn die Zeiträume noch weit entfernt scheinen. Die Auswirkungen sind jedoch bereits heute zu beobachten: Polen entgeht nur knapp dem Blackout oder Schweiz: Wieso uns bald ein Blackout drohen kann. Zu beachten ist auch der Österreichischer Sachstandsbericht – Klimawandel 2014, der ebenfalls auf die erhöhte Gefahr von Blackouts in Folge von Extremwetterereignissen hinweist.