Quelle: http://futurezone.at

Experten warnen vor längeren, großflächigeren Stromausfällen. Österreich sei darauf nicht ausreichend vorbereitet, sagt Marc Elsberg, Autor von „Blackout“, zur futurezone.

Laut dem Sicherheitsexperten und Initiator von „Plötzlich Blackout“, Herbert Saurugg, nehmen die Eingriffe der Netzbetreiber in ihre Systeme seit Monaten drastisch zu.

Saurugg fürchtet, dass die Systeme „irgendwann nicht mehr steuerbar“ sein könnten. „In dem komplexen europäischen System können kleine Ursachen große Wirkungen haben. Und die Komplexität wächst weiter“, fügt Elsberg hinzu.

Österreich ist laut den beiden Experten derzeit nicht ausreichend auf eine solche Situation vorbereitet. „Diverse Einrichtungen wie Krankenhäuser haben natürlich Notstromsysteme für zwei Tage. In unserer strukturell extrem vernetzten Welt hilft es aber nur beschränkt, wenn einzelne Einheit noch Strom haben, da sie meist von zahlreichen Partnern und Zulieferern abhängig sind, die keinen Strom mehr haben“, sagt Elsberg.

„Uns fehlt das vernetzte Denken“, sagt Saurugg dazu. Selbst wenn eine Organisation behauptet, sie habe einen Krisenplan entwickelt, heißt das nicht, dass jeder einzelne Mitarbeiter genau weiß, was im Ernstfall zu tun sei, so Saurugg. „Das wiederum bedeutet, dass der Plan nicht funktionieren kann.“ Weit verbreitet sei außerdem der Irrlaube, dass schon jemand im Unternehmen für so einen Krisenfall verantwortlich sei, sagt Saurugg. „Jeder kann in so einem Fall etwas tun, in seinem kleinen Bereich.“