In diesem Beitrag werden Beispiele gesammelt, die uns unserer vernetzte Welt besser vor Augen führen sollen. Diese Vernetzung schafft viele Vorteile – an sonst würde man sie wohl nicht eingehen. Aber es gibt auch immer Schattenseiten, die hier ein wenig thematisiert werden sollen.
Ein Tennisball
Forscher an der Warwick Business School haben errechnet, dass der Tennisball 80.400 Kilometer zurücklegt, ehe er in Wimbledon ankommt. Der Produzent, eine britische Firma namens Slazenger, lässt die Bälle seit einigen Jahren auf den Philippinen herstellen. Die dort verarbeiteten Einzelteile werden aus elf Ländern geliefert, darunter Neuseeland, China, Taiwan, Indonesien, Japan, Griechenland und die USA.
Der Ball ist tatsächlich repräsentativ für die veränderte Realität in der internationalen Warenproduktion. Während früher vor allem mit Fertigprodukten gehandelt wurde, bestehen heute 70 Prozent des Welthandels aus der Verschiffung von Einzelteilen. Es haben sich regionale Wertschöpfungsketten gebildet – in Asien, Südamerika und Europa -, an denen immer mehr Staaten beteiligt sind. – derstandard.at/2000029234489/TTIP-Nichts-zu-gewinnen-viel-zu-verlieren
Hier gibt es viele Aspekte, die angesprochen werden können. Etwa der Klimaschutz. Die Produkte sind offensichtlich trotz der hoch vernetzten Produktion und der langen Transportwege günstiger als eine regionale Erzeugung. Das liegt vorrangig an den nicht inkludierten Folgekosten und – schäden. Unser Konsumverhalten hat daher globale Auswirkungen. Zum anderen kann man sich gut vorstellen, dass solche langen Wege auch anfällig sind, wie das etwa auch die aktuelle Studie „Global Claims Review 2015: Business Interruption in Focus“ bestätigt.
Betriebsunterbrechungen auf dem Vormarsch
Demnach befinden sich Betriebsunterbrechungen auf dem Vormarsch – Moderne Lieferketten sind in hohem Maße störanfällig. Aber bisher … beruht einmal mehr auf der Truthahn-Illusion.
Sowohl das finanzielle Ausmaß als auch die Häufigkeit von Betriebsunterbrechungen nehmen zu. Ausgelöst werden BU überwiegend durch menschliche Fehler oder technisches Versagen – und weniger durch Naturgefahren. In Deutschland sind Betriebsunterbrechungen häufig auch die Folge von Produkt- oder Designmängeln.
Das Ausmaß von BU-Schadenfällen wird immer gravierender – und dieser Trend wird durch die Vernetzung zwischen Unternehmen, durch globale Lieferketten und verschlankte Produktionsprozesse weiter verstärkt.
Der geographische Ursprung von Betriebsunterbrechung-Schäden verlagert sich mit der Produktion in Richtung Asien. Produktionsstätten und Logistikzentren konzentrieren sich dort in bestimmten Regionen. Sind solche Cluster durch Naturkatastrophen oder Explosionen betroffen – wie es kürzlich im Hafen von Tianjin in China der Fall war – können sich die zerstörerischen Auswirkungen schnell multiplizieren und weltweit Rückwirkungsschäden durch Lieferkettenunterbrechungen verursachen: In diesem Fall ist ein Unternehmen möglicherweise betriebsunfähig, nicht weil es selbst unmittelbar betroffen wäre, sondern weil einer seiner Zulieferer ausfällt.
Moderne Lieferketten mögen flexibel und kosteneffizient sein, sie sind allerdings gleichzeitig in hohem Maße störanfällig.
In Zukunft könnten die nicht-materiellen Schadenursachen von Betriebsunterbrechungen weiter an Relevanz gewinnen. Cyber-Attacken, politische Gewalt, Streiks, Pandemien oder Stromausfälle haben das Potenzial, Unternehmen enorm zu schaden, ohne dass Sachwerte oder Gebäude beschädigt werden.
Quelle: www.risknet.de
Siehe auch Top Risiko: Betriebsunterbrechungen oder Betriebsunterbrechungen sind auch 2014 Unternehmer-Angst Nummer eins
=== wird fortgesetzt ===