Kategorisierung und Quantifizierung als Grundlage der Optimierung

Quelle: www.springermedizin.de

Zusammenfassung

Hintergrund

Die Kritische Infrastruktur in Krankenhäusern (KRITIS) ist durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und auch der Ereignisse in der Ukraine in den Fokus der Resilienzforschung gerückt. Die vorliegende Grundlagenuntersuchung analysiert Gesamtzusammenhänge, kategorisiert und quantifiziert diese. Bisherige Forschungen untersuchten Schadenslagen begrenzten Ausmaßes mit geringer KRITIS-Beteiligung: Worst-Case-Studien fehlen.

Fragestellung

Ist es möglich, ein kategorisiertes und gewichtetes Modell zur Selbstbewertung der Resilienz Kritischer Infrastruktur in Krankenhäusern für das exemplarische Szenario eines längeren überregionalen Stromausfalls zu erstellen und zu bewerten?

Material und Methoden

Das Forschungsdesign ist explorativ. Mit Expert*innen aus 8 Kliniken unterschiedlicher Versorgungsstufen wurde in einer qualitativen Systemanalyse das Modell anonym erstellt, gewichtet und getestet. Der Resilienzindex wurde dann mithilfe von adaptierten Interdependenzanalysen berechnet

Ergebnisse

Es wurden 7 Kategorien und 24 Unterkategorien identifiziert. Die Netzersatzanlage (E1) hat die größten Auswirkungen auf alle anderen Bereiche. Das Pflegepersonal (P2) ist für seine Arbeit am stärksten von allen anderen abhängig. Die kritischsten Elemente sind das Lagezentrum/der Führungsstab (Z1) und Technisches Personal (P3), von denen das gesamte System abhängt. Aus den gewichteten Einzelelementen lässt sich eine Gesamtresilienz für ein Krankenhaus berechnen (Resilienzindex).

Diskussion

Die Kategorisierung und Quantifizierung der KRITIS in Krankenhäusern mit dem Ziel der Resilienzmessung und Optimierung ist möglich. Das erarbeitete Modell erlaubt eine schnelle Anpassung an sich wandelnde Ausgangslagen und kurz- sowie mittelfristig realisierbare Resilienzsteigerungen.