Letzte Aktualisierung am 22. Dezember 2023.

Angst vor einem Blackout heuer etwas gesunken, trotzdem sorgen Österreicher:innen auch in diesem Jahr vor

Quelle: www.ey.com

  • Über ein Drittel (36 %) denkt, das Risiko für einen Blackout wäre an Weihnachten höher als sonst
  • Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Blackout in den nächsten zwei Jahren eintritt, wird von Österreicher:innen heuer geringer eingeschätzt (32 %) als im Vorjahr (38 %)
  • 79 Prozent der Österreicher:innen haben für ein Blackout vorgesorgt, zwei Prozent mehr als im Vorjahr (77 %) – trotzdem hat einer von fünf Haushalten in Österreich keine Vorsorgemaßnahmen für einen Blackout getroffen
  • Top-Maßnahmen auch heuer: Ersatzbeleuchtung (59 %), Vorrat an haltbaren Lebensmitteln (52 %) und Getränkevorrat (45 %)
  • Mehr als vier von fünf Befragte (84 %) rechnen damit, dass der Strom im Falle eines Blackouts in maximal 24 Stunden wieder da wäre

Über die Hälfte rechnet mit Hilfe vom Staat

Gefragt wurde auch, ob die Österreicher:innen denken, dass der Staat Österreich für einen längeren Stromausfall ausreichend vorgesorgt hat, um Haushalte während dieser Zeit zu unterstützen. Mehr als die Hälfte (51 %) ist der Meinung, der Staat hätte ausreichend für Stromausfälle vorgesorgt und könnte Haushalte entsprechend unter die Arme greifen. Vier von zehn teilen diese Einschätzung eher nicht (40 %), neun Prozent gar nicht.

Anmerkungen

Leider ist der Titel „Angst vor einem Blackout…“ irritierend und auch, dass viele Medien diesen einfach unreflektiert übernehmen 😒. Zum einen ist Angst immer ein schlechter Ratgeber und zum anderen werden damit Menschen, die sich mehr Gedanken machen als andere, in gewisser Weise diffamiert.

𝗭𝘂𝗺 𝗦𝘁𝘂𝗱𝗶𝗲𝗻𝗱𝗲𝘀𝗶𝗴𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝗘𝗿𝗴𝗲𝗯𝗻𝗶𝘀 𝗵𝗮𝗯𝗲 𝗶𝗰𝗵 𝗲𝗶𝗻𝗶𝗴𝗲 𝗸𝗿𝗶𝘁𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲 𝗔𝗻𝗺𝗲𝗿𝗸𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻 …

👉 Wie wir wissen, lässt sich die Wahrscheinlichkeit für ein solches Ereignis nicht berechnen. Und welche Kompetenz hat die Bevölkerung, um diese Frage zu beantworten, wenn nicht einmal Fachexperten dazu eine seriöse Aussage treffen können?

👉 Der Begriff Blackout wird mittlerweile für alles Mögliche verwendet und kaum irgendwo sauber definiert/abgegrenzt. Das Szenario, von dem das Bundesheer ausgeht: „Ein plötzlicher überregionaler, zumindest mehrere Staaten betreffender und länger andauernder Strom-, Infrastruktur- sowie Versorgungsausfall! Eine Hilfe von außerhalb ist nicht zu erwarten!“

👉 Was hat ein Blackout mit Weihnachten zu tun?

👉 „Mehr als vier von fünf (83,5 %) rechnen damit, dass ein Blackout in maximal 24 Stunden wieder vorbei wäre“ … und genau da sind wir wieder bei der fehlenden Definition! Der Stromausfall ist hoffentlich nach rund einem Tag wieder vorbei, aber das Szenario ist damit noch lange nicht zu Ende. Daher ist das massiv irreführend.

👉 Maßnahmen zur Vorbereitung: auch dieses Ergebnis hat keine wirkliche Aussagekraft, da nicht definiert ist, wie lange die Vorsorge reichen muss! Aus meiner Erfahrung, mindestens 14 Tage!

👉 „Etwa die Hälfte der Österreicher:innen geht davon aus, dass der Staat für einen längeren Stromausfall ausreichend vorgesorgt hat“ Genau hier liegt das Problem! Wer ist der Staat? Wir alle!

Das Thema Vorsorge wird erfreulicherweise immer ernster genommen. Es bleibt jedoch noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten, um ein realistisches Bild und damit eine tragfähige Vorsorge zu erreichen. Dazu gehört auch eine seriöse Öffentlichkeitsarbeit.