Quelle: ÖVSV/ARENA

Am 4. Dezember wurden während der österreichweit angekündigten Not- und Katastrophenfunkverkehrsübung des Amateurfunkdienstes 36 CB-Funker im Großraum Wien und Wr. Neustadt erreicht. Damit wurde ein weiter wichtiger Schritt in Richtung Blackout-Vorsorge gesetzt, wo es vor allem darum geht, möglichst viele Akteure miteinander zu vernetzen und über Systemgrenzen hinaus Synergien zu nutzen.

Der CB-Funk (engl. citizens band radio) ist eine Jedermannfunkanwendung, ein kostenfrei nutzbarer Sprech- und Datenfunk, dem ein Frequenzband um 27 MHz (11-Meter-Band) zugewiesen ist. Der dem CB-Funk zugeteilte Frequenzbereich liegt am oberen Ende der Kurzwelle und reicht in Deutschland von 26,565 MHz bis 27,405 MHz (80 Kanäle), europaweit von 26,965 MHz bis 27,405 MHz (40 Kanäle). Quelle: Wikipedia

Einige Erkenntnisse aus der gemeinsamen Notfunkübung von Funkamateuren und CB-Funkern vom 4. Dezember 2019:

  1. Diese Übung hat erstmalig die CB-Funker in den Notfunk einbezogen. Eine größere Anzahl von CB-Funkern ist der Einladung gefolgt. Das ist eine wirksame Verstärkung im Bereich Notfallkommunikation.
  2. Anfangs gab teilweise Signalüberlagerungen durch gleichzeitige Aussendungen im CB-Bereich. Dies kam daher, dass in dieser Übung nur ein einziger CB-Kanal (Kanal 9) vorgesehen war. Auch hat die beschränkte Reichweite des CB-Funks (10 bis 50 km, je nach Gelände) dazu geführt, dass weit auseinanderliegende Stationen einander nicht gehört haben und dadurch mit ihren Aussendungen einander für die in der Mitte liegende empfangende Station überlagert haben. Durch die gute spontane Zusammenarbeit hat sich aber sehr schnell eine Art Ordnung ergeben. Die Erkenntnis: Eventuell keine Übung auf dem Notrufkanal durchführen, sondern eine Kanalaufteilung nach Regionen, evtl. Bundesländern vorsehen.
  3. Alle Beteiligten mussten mit einer neuen Situation umgehen. Erfreulicherweise konnte diese Herausforderung gut bewältigt werden. Funker wichen auf selbständig auf alternative Kanäle aus und wechselten dann wieder auf Kanal 9 zurück. Jeder hatte sein Gerät „im Griff“; auch die Batterie-Stromversorgung klappte gut.
  4. Die technische Ausrüstung der Funker war (bewusst) rudimentär. Neben der Funkausrüstung nur Papier, Bleistift und Landkarte. Diese Ausrüstung funktioniert immer. Da behindert es kein GPS-Spamming, kein GPS-Spoofing, keine Viren keine leeren Akkus, keine fehlende Netzverbindung. Das bedeutet, dass unsere erfahrenen Funker tatsächlich auch ohne all dies gut zurechtkommen!
  5. Standortwahl: Viele CB-Funker haben sich für die Übung auf gute Standorte begeben. Das bringt natürlich gute Bedingungen. Es ist aber zu überlegen, ob dies im tatsächlichen Notfall auch möglich bzw. sinnvoll ist.
    Eventuell wird man in einer zukünftigen Übung testen, inwieweit die Funker auch von zu Hause aus mitwirken können.