Quelle: futurezone.at

Ein Crash von 2 Satelliten könnte einen Kaskaden-Effekt auslösen. Ein solcher Totalausfall aller Satelliten hätte dramatische Folgen.

Wenn zwei der über 1.900 aktiven Satelliten im All kollidieren, sollte das kein großes Problem sein. Schließlich gibt es für fast jeden einen Ersatz. Allerdings könnte schon so eine kleine Kollision zu einem möglichen Totalausfall aller Satelliten führen, befürchten Experten. Dies wird Kessler-Syndrom, oder auch Kaskaden-Effekt genannt. 

Durch die Kollision zweier Satelliten entsteht ein fliegendes Trümmerfeld. Dieses kann weitere Satelliten treffen, wodurch auch das Trümmerfeld stetig anwächst, bis schließlich nahezu alle Flugkörper im All vernichtet sind. Der Ausfall von Satelliten hat weitreichende Folgen. Wetter- und Erdbeobachtung zur Katastrophenwarnung, militärische Überwachung, Logistiksysteme und die Steuerung autonomer Fahrzeuge sind neben der Internetversorgung Anwendungsgebiete.

Abhängigkeit

Eine eher unwichtig scheinende Funktion könnte aber die stärksten Auswirkungen haben. Dienste wie GPS haben einen hochpräzisen Zeitdienst mit einer Genauigkeit von bis zu zehn Nanosekunden. Dieser Zeitdienst ist bei der Stromversorgung, der Telekommunikation sowie beim Zahlungsverkehr für Banken für die weltweite Synchronisation zuständig. „Wenn diese Funktion nicht aufrechterhalten werden kann, kann dies eine Lawine an Effekten auslösen“, sagt Herbert Saurugg, Experte für Vernetzung aus Wien.

Im Bereich der Stromnetze könne es etwa zu einem Blackout kommen inklusive des damit einhergehenden Chaos. Da geht es um kritische Infrastruktur, Logistikketten aber auch den teil-autonomen Schiffverkehr. Auf diese Auswirkungen werden wir kaum vorbereitet sein,“ betont Saurugg.