Quelle: www.tt.com

Hardwarefehler oder Cyberattacke: In Österreich gibt es keine koordinierte Vorgehensweise im Ernstfall, kritisiert Blackout-Experte Herbert Saurugg.

Vergangenen Montag kam es wegen eines – wie es hieß – Hardwarefehlers zu massiven Beeinträchtigungen im A1-Festnetz. Davon betroffen waren, wie berichtet, bundesweit auch die Notrufnummern. 

Ob Hard-, Softwarefehler oder Cyberattacke, „kein System kann 100-prozentig sicher sein“, betont der Mitbegründer der „Cyber Security Austria“ und Blackout-Experte Herbert Saurugg. Er kritisiert aber, „dass es keine bundesweit koordinierte Vorgehensweise beim Netzausfall gab. Man hat sich irgendwie völlig überrascht gegeben.“ Laut Saurugg habe es regionale Lösungen wie die Herausgabe von Mobilfunknummern gegeben, „eine gesamtstaatliche Koordinierung, auf deren Notwendigkeit ich schon in meiner Masterarbeit 2012 hingewiesen habe, hat aber gefehlt. Hier läge die Verantwortung beim Innenministerium.“

Zum Glück sei dieser bisher massivste Ausfall im österreichischen Festnetz glimpflich ausgegangen und hat laut Saurugg nur Auswirkungen auf das Alltagsleben gehabt. „Dennoch muss man im Vorfeld breiter denken und nicht erst einen Plan B im Fall einer Katastrophe ausarbeiten“, ist der Blackout-Experte überzeugt. „Die Menschen müssen u. a in ganz Österreich wissen, was sie tun sollen, wenn eine Nummer nicht erreichbar ist. Sie müssen bundesweit einheitlich informiert werden, an wen sie sich wenden müssen, wohin sie im Notfall gehen sollen.“ Um für einen Ausfall im schlimmsten Fall viel größeren Ausmaßes vorbereitet zu sein, „braucht es auch Tests im Telekommunikationsbereich wie bei der Notstromversorgung“. Diese müssten „natürlich in einem überschaubaren Rahmen stattfinden, wo man eventuelle gravierende Probleme noch beheben kann“.