Quelle: orf.at

Die UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) sieht die weltweite Lebensmittelproduktion durch die schwindende Artenvielfalt bedroht. Ursachen dafür gibt es viele – doch fast alle lassen sich auf den Menschen zurückführen.

Es gebe „zunehmende Belege dafür, dass die Biodiversität weltweit abnimmt“, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht der FAO. Das sei eine „starke Bedrohung“ für die Versorgung mit Nahrungsmitteln und für die Umwelt. Denn: „Einmal ausgestorben, können Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen, die entscheidend für unsere Nahrung sind, nicht mehr wiederbelebt werden“, stellte die FAO fest.

Durch Artenvielfalt sei die Landwirtschaft stärker gegen Schocks wie Krankheiten und Epidemien sowie gegen die Folgen der Klimakrise gewappnet, heißt es in dem Bericht weiter. Die Autoren verwiesen auf schlimme Hungersnöte wie etwa in Irland im 19. Jahrhundert wegen der Kartoffelfäule.

Laut einer Studie der Radbound-Universität in Nijmegen in den Niederlanden von 2017 hat die gesamte Biomasse aller Insekten in den vergangenen 30 Jahren um 75 Prozent abgenommen. Die Schlussfolgerung der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ist eindeutig: „Wenn wir unsere Art der Nahrungsmittelproduktion nicht ändern, werden die Insekten in einigen Jahrzehnten den Weg der Auslöschung gegangen sein.“

Drei Viertel unserer Nahrungsmittel sind entweder zur Gänze oder teilweise auf die Bestäubung durch diese wichtigen Insekten angewiesen.

Zu einem radikaleren Schluss kommt eine umfassende Studie des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) von März 2018: Die Menschheit riskiere durch die Ausbeutung der Natur ihren derzeitigen Lebensstandard und sogar ihr eigenes Fortbestehen. Die Biodiversität nehme in allen Regionen der Welt ab – eine Entwicklung, die Wirtschaftsräume, Existenzgrundlagen, Nahrungsversorgung und Lebensqualität bedrohe. 

Kommentar

Auch hier spielt Komplexität eine wesentliche Rolle. Wir können in keinster Weise abschätzen, welche Dynamiken hier entstehen können und wie schnell es auch für uns eng wird, wenn die Nahrungsmittelproduktion zusammenbrechen sollte.