Quelle: www.inside-it.ch

Der Bundesrat will ein krisensicheres Kommunikationssystem für Bund und Kantone schaffen. Dieses soll den Behörden erlauben, bei Katastrophen und in Notlagen schnell und sicher Informationen auszutauschen. Die Kosten belaufen sich auf 150 Millionen Franken.

Der Bundesrat hat die Botschaft zu einem Verpflichtungskredit in diesem Umfang ans Parlament geleitet. Dass die heutigen Kommunikationssysteme – nicht zu verwechseln mit den Blaulicht-Systemen Polycom und Polydata – Mängel aufweisen, hatten Übungen gezeigt. Bei Strommangel würden die Systeme ausfallen oder wären deutlich eingeschränkt.

Mit dem neuen nationalen Datenverbundsystem will der Bundesrat nun diese Defizite reduzieren. Mit einer Notstromversorgung für mindestens 14 Tage und der Isolation von weiteren Netzen wie dem Internet soll das System geschützt funktionieren können. Es soll die Telekommunikation und den breitbandigen 

Datenaustausch zwischen den Partnern im Bevölkerungsschutz – Führungsorgane, Armee, Einsatzzentralen, Kantonspolizeien und anderen Blaulichtorganisationen – sicherstellen. Das System soll darüber hinaus für sicherheitsrelevante Anwendungen in normalen Lagen benutzt werden.

Ins Datenverbundsystem soll auch das nationale Lageverbundsystem integriert werden. Damit könnten die heute unterschiedlichen Lagebildsysteme verbunden werden, sodass eine Gesamtlagedarstellung zur Verfügung stehe, schreibt der Bundesrat.

Die Gesamtkoordination und die Projektverantwortung nimmt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) wahr. Für den technischen Betrieb ist die Führungsunterstützungsbasis der Armee (FUB) zuständig, der Informatik-Leistungserbringer im VBS.

Gleichentags hat der Bundesrat zusätzlich eine Strategie „Netzwerke des Bundes“ gutgeheissen. Das Krisen-Kommunikationssystem ist ein Element derselben.
Die Strategie definiert insbesondere, welche bundeseigenen drahtgebundenen Datenkommunikationsinfrastrukturen notwendig sind und wer für die Wartung und das Lifecycle-Management zuständig ist. Das Portfolio an kabellosen Netzwerkinfrastrukturen muss erst noch erstellt werden.

Ebenso ist die Vernetzung der kantonalen Behörden mit der Bundesverwaltung auf strategischer Ebene noch zu klären.

Das 21-seitige Strategiepapier ist zum Download als PDF verfügbar.

Kommentar

Die Schweiz zeigt einmal mehr vor, dass man nicht nur über Bedrohungen reden sondern auch handeln muss.