Quelle: Der Standard

Eine Familie in Ruinerwold in den Niederlanden dürfte jahrelang isoliert gelebt haben. Wie sieht diese Szene in Österreich aus?

Herbert Saurugg bezeichnet sich selbst als Blackout-Experte, er bietet unter anderem Workshops in Unternehmen oder Gemeinden an. „Es gibt eine gewisse Abstufung“, sagt er, „da gibt es die Prepper, die einfach Vorsorge treffen, und die Doomer, die eine Bunkermentalität aufweisen und sich bis ins letzte Detail auf den Weltuntergang vorbereiten.“

Die Doomer seien eine Randerscheinung. Die Szene der Prepper, also jener, die das Gefühl haben, „es kann was schiefgehen“, würde wachsen, so Saurugg. Innerhalb dieser Gruppierung gebe es extreme Ausprägungen. Etwa Menschen, die sich bewaffnen – aus Angst, die Masse würde über ihre Vorräte herfallen, wenn nichts mehr verfügbar ist.

In Foren, in denen sich jene austauschen, die sich vor dem Schlimmsten fürchten, findet man Tipps zur kampflosen Gegenwehr und dazu, wie man Dörrgeräte mit Solarenergie betreiben kann. Man findet aber auch Diskussionen rund um Bögen, Pfeilpistolen und Armbrüste.

„Meine Warnung an jene, die sich bewaffnen, ist: Die ersten zehn Menschen kannst du vielleicht noch abwehren, die hundert danach nicht mehr“, sagt Saurugg, „darum sollten wir offen über Vorsorge sprechen, damit es gar nicht erst dazu kommt, dass Menschen sich bewaffnen.“ Saurugg weiß von Bunkern, die den Zweck haben, im Krisenfall Schutz zu bieten. Von Bunkern, in denen dauerhaft oder jahrelang Menschen leben, habe er in Österreich bisher nicht gehört.