Letzte Aktualisierung am 15. Mai 2022.

Quelle: www.nachrichten.at

Hochwasser, Unwetter, Muren und Lawinen. Mit dem Eintreten dieser Krisenszenarien rechnen die Österreicher am ehesten.

Abweichend ist hingegen das Ergebnis der Umfrage in der Bundeshauptstadt: „In Wien halten 47 Prozent einen Terroranschlag für das wahrscheinlichste Krisenszenario“.  Terrorangst sei ein Phänomen der Großstädte, je ländlicher und je weiter im Westen, desto geringer sei sie ausgeprägt.

So viel zur „Eintrittswahrscheinlichkeit“. Doch wie schaut das Krisenranking aus, wenn es um die Einschätzung der drohenden Schäden geht?

80 Prozent befürchten die dramatischsten Folgen von einem AKW-Unfall – doch nur 22 Prozent glauben, dass es tatsächlich dazu kommen könnte. 75 Prozent sorgen sich wegen der möglichen Konsequenzen eines großflächigen tagelangen Stromausfalls, 72 Prozent wegen der Folgen eines Terroranschlags.

Und wie gut sind die Österreicher für Krisenzeiten gewappnet? Griffbereit wären Kerzen (89 Prozent) und Taschenlampen (83 Prozent). Sechs von zehn Befragten haben außerdem Hygieneartikel für mindestens eine Woche gelagert, 60 Prozent einen Lebensmittelvorrat. Doch eine externe Kochstelle gibt es nur in 38 Prozent der Haushalte, eine stromunabhängige Heizmöglichkeit in 31 Prozent. Nur in jedem dritten Haushalt gibt es ein batteriebetriebenes Radio, und gerade neun Prozent verfügen über ein Notstromaggregat.

Was tun, wenn im Krisenfall das Trinkwasser verseucht ist oder die Versorgung zusammenbricht? „Nur 39 Prozent haben sich einen Trinkwasservorrat angelegt“, sagt Bruckmüller. Eine „Notlösung“ gibt es aber – indem man noch rechtzeitig die Badewanne als Vorratsspeicher zweckentfremdet, rät „spectra“-Mitarbeiterin Elisabeth Dibold.

Kommentar

Bleibt nur zu hoffen, dass ein europaweiter Strom- und Infrastrukturausfall („Blackout“) noch möglichst lange ausbleibt, was ich aber nicht erwarte.

Die Zahlen zeigen auch einmal mehr, dass die Risikowahrnehmung sehr sehr subjektiv ist und mit der Realität kaum etwas zu tun hat. Durch eine sachgemäße und die Menschen erreichende Sicherheitskommunikation könnte hier sicher eine realistischere Einschätzung erreicht werden. Vor allem auch, was die unverzichtbare Eigenvorsorge betrifft. Gerade hinsichtlich eines sehr realistischen Blackouts werden wir ansonsten ein ziemlich böses Erwachen erleben :-(.

Die Empfehlung, die Badewanne im Anlassfall voll laufen zu lassen, halte ich für äußerst bedenklich, wenn nicht sogar gefährlich! Denn dadurch wird die dahinterliegende Infrastruktur noch rascher zum Kollabieren gebracht. Denn kommt es zu Lufteinschlüssen oder massiven Druckunterschieden, droht die Beschädigung von Leitungen. Bei länger andauernden Ausfällen möglicherweise sogar eine Verkeimung. Die  Folgen könnten verheerend sein, da dann die Medikamenten- und Gesundheitsversorgung auch nicht mehr ausreichend funktionieren. Daher besser vorsorgen und Vorrat anlegen.

Und die Truthahn-Illusion lässt wieder einmal grüßen.