Quelle: focus.de

Bis die Stromversorgung wiederhergestellt ist, vergehen im Extremfall mehrere Woche. Das Problem: Damit Kraftwerke nach einem Ausfall wieder in Betrieb gehen können, brauchen sie selbst große Strommengen. Nur wenige Anlagen, etwa Pumpspeicherkraftwerke, können sich selbst mit Energie versorgen und sind damit fähig zu einem sogenannten „Schwarzstart“. Sie bilden dann einzelne Strominseln, die die umliegenden Kraftwerke mit Strom versorgen, so dass auch diese wieder hochgefahren werden können.

Noch mehr als im laufenden Betrieb spielt dabei die Koordination der Netze eine wichtige Rolle. Die Spannung darf gewisse Grenzen nicht unterschreiten aber auch nicht zu groß werden – sonst kippt das gesamte System, wie der Wiener Sicherheitsexperte Herbert Saurugg erklärt. „Es geht nicht um ein nationales Stromversorgungssystem, sondern um ein Verbundsystem, das nur im Ganzen funktioniert.“

Die größte Gefahr lauert nach Einschätzung der Fachleute allerdings in den Köpfen der Menschen. Sie würden die Möglichkeit unterschätzen, dass das schiefgehen kann, sagt Saurugg weiter. Auf große Ausfälle seien wir nicht mehr vorbereitet. „Und das ist das Gefährlichste an der Situation.“